Vergangene Woche hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Unterlagen des ersten Großprojekts zur Batteriezellfertigung an die Europäische Kommission übergeben. Hierdurch wurde das Projekt formell gegenüber der Europäischen Kommission notifiziert.
Wie mittlerweile bekannt ist sind an dem Projekt sowohl deutsche Unternehmen, als auch Unternehmen aus sechs weiteren europäischen Mitgliedstaaten beteiligt. Das Vorhaben muss nun von der Europäischen Kommission beihilferechtlich genehmigt werden.
„Heute ist klar, was noch vor einem Jahr nicht sicher war: Deutschland und Europa werden selbst wettbewerbsfähige, innovative und umweltschonende Batteriezellen entwickeln und herstellen. Für unsere Wettbewerbsfähigkeit und zukunftsfähige Arbeitsplätze in Deutschland und Europa ist das von großer Bedeutung.“ – Peter Altmaier, Bundeswirtschaftsminister
Aktuell stimmt das BMWi mit der Europäischen Kommission und weiteren EU-Mitgliedstaaten zwei Großprojekte zur Batteriezellfertigung ab. Sie sollen als sogenannte „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) realisiert werden. Deutsche Unternehmen spielen in beiden Projekten tragende Rollen.
Aktuelles Ziel ist es, noch rechtzeitig zu dem erwarteten Boom von Elektroautos auch in Europa Batteriefabriken aufzubauen. Bislang sind die europäischen Hersteller von marktdominierenden Zulieferern aus Asien wie Samsung, LG Chem, Panasonic und CATL abhängig.
Das von Frankreich geführte Unternehmenskonsortium umfasst den PSA-Konzern (Peugeot, Citroen, DS, mitsamt der deutschen Markentochter Opel) und die Total-Tochter Saft. Eine weitere Fabrik sei in Deutschland geplant. Diese soll ab 2024 entstehen. Das zweite, von Deutschland geführte Unternehmenskonsortium soll Altmaier zufolge bis Jahresende zusammengestellt sein.
Sowohl in Frankreich, als auch Deutschland wolle man ein funktionierendes Ökosystem für die Batterieproduktion – von der Aufbereitung der Rohstoffe über die Batteriezellfertigung bis zum Recycling – errichten. Die Batteriezellen „made in Europe“ sollen auf eigenen Innovationen aufbauen und neue Maßstäbe bei CO2-Intensität und Nachhaltigkeit der Batterien setzen.
Altmaier hat für interessierte Konsortien bis zu 1 Milliarde Euro aus Finanzmitteln des BMWi bereitgestellt, Emmanuel Macron seinerseits in Frankreich 700 Millionen Euro zugesagt.
Quelle: BMWi – Altmaier: „Erstes europäisches Großprojekt zur Batteriezellfertigung wird heute bei EU-Kommission eingereicht“