„Natürlich trifft die Corona-Krise auch die Elektromobilität. Nicht nur bei den Autos, sondern auch im Bereich Nutzfahrzeuge“, so Sven Schulz, dessen Unternehmen Batteriesysteme für Nutzfahrzeuge wie E-Busse, elektrisch angetriebene Lastwagen, Bahnen oder auch Schiffe produziert. Einen dramatischen Umsatzeinbruch allerdings gebe es aktuell nicht. So der CEO von AKASOL Mitte Mai 2020. Im schlimmsten Fall geht Schulz von einer Verlangsamung des Wachstums aus.
Für AKASOL selbst scheint es nicht schlecht zu laufen. Denn das Unternehmen kann Mitte August verkünden, dass man die eigene Produktionskapazität am US-Standort Hazel Park von 400 MWh auf rund 2 GWh ausweiten wird, bis Ende 2023. Hintergrund sind langfristige Lieferverträge mit einem global agierenden Nutzfahrzeughersteller, der seine US-Marken und -Fahrzeugtypen ab 2021 mit den neuen Hochenergiebatteriesystemen von AKASOL ausstatten wird.
Seit Februar 2020 erfolgt der planmäßige Aufbau neuer Produktionskapazitäten, mit denen ab 2021 in der neuen Gigafactory 1 im Süden Darmstadts produziert werden wird. Sie soll über eine Gesamtkapazität von bis zu 5 GWh verfügen. Mit AKASOLs „Gigafactory 2“ in den USA bringt man eine baugleiche Produktionsanlage an den Start. Bereits im ersten Halbjahr hatte die Tochtergesellschaft AKASOL Inc. in Hazel Park planmäßig mit dem Aufbau der ersten nordamerikanischen Produktionsstätte auf einer Fläche von 5.000 qm mit einer jährlichen Kapazität von bis zu 400 MWh begonnen, auf der nun im zweiten Halbjahr die zweite Generation der Lithium-Ionen Batteriesysteme vom Typ AKASystem OEM PRC in Serie hergestellt wird.
Fertigen will man in Hazel Park das Ultrahochenergie-System AKASystem AKM CYC – ungefähr sechs Monate nach Produktionsbeginn in Darmstadt. Dieses verspricht bei gleicher Bauraumgröße die doppelte Energiemenge im Vergleich zu aktuell herkömmlichen Nutzfahrzeugbatteriesystem. Neben dem Ausbua der Produktionskapazität wird ein weiterer Schwerpunkt die Erschließung zusätzlicher Vertriebskanäle, der Ausbau eines immer größer werdendes Vertriebsnetzwerks und die Steigerung des Markenbewusstseins am US-Standort sein.
“Angesichts des zügigen Projektverlaufs sind wir zuversichtlich, den geplanten Ausbau der Produktionskapazitäten bis 2021 realisieren zu können. Wir halten weiterhin an der Endabnahme der neuen Fertigungslinie für die Gigafactory 1 in Darmstadt Anfang des kommenden Jahres fest”, erklärt Sven Schulz. Der Folgeauftrag für die Gigafactory 2 in Hazel Park beinhaltet die Auslieferung einer nahezu baugleichen Modulfertigungslinie. Die Endabnahme der Produktionsanlage ist hierbei für Ende 2021 geplant.
Quelle: AKASOL – Pressemitteilung vom 20. August 2020