Premiere in Detroit: Auf der derzeit stattfindenden North American International Auto Show 2019 zeigt Nissan mit dem IMs Concept eine neue Art von Auto. Die „höhergelegte Sportlimousine“ folgt dem Konzept von Nissan Intelligent Mobility im Hinblick auf Packaging, Plattform und Antriebstechnik.
Mehr Limousine als Crossover verdankt die Studie ihre revolutionären Proportionen – ganz pragmatisch – ihrer vollelektrischen Identität: Weil die Batterien unter der Karosserie angeordnet sind, rückt die Kabine nach oben. Der lange Radstand streckt den Innenraum und gibt Platz für ein einzigartiges 2+1+2-Sitzlayout: Die Vordersitze sind drehbar, während der hintere Sitz entweder Platz für drei Passagiere bietet oder sich durch Wegklappen der schmalen seitlichen Sitze in einen exklusiven Einzelsitz mit erstklassigem Komfort verwandelt.
„Durch die technischen Fortschritte bei Elektrofahrzeugen und beim autonomen Fahren konnten sich unsere Designer von den Plattform- und Packaging-Regeln lösen, die für konventionelle Fahrzeuge gelten. Mit dem IMs Concept haben sie eine neue Art von Auto entworfen, das die Grenzen des Limousinen-Designs auslotet und das Segment in Sachen Optik und Funktionalität auf ein neues Niveau hebt.“ – Alfonso Albaisa, Senior Vice President für Design bei Nissan.
Der Nissan IMs Concept verdankt sein Außen- und Innendesign den Innovationen, die im Rahmen von Nissan Intelligent Mobility entwickelt wurden – der Vision des Unternehmens, wie Fahrzeuge künftig angetrieben, gefahren und in die Gesellschaft integriert werden.
Im autonomen Fahrmodus ermöglicht der IMs Concept einen völlig freihändigen Betrieb. Hinzu kommt moderne Sicherheits- und Konnektivitätstechnik – in einem Gesamtpaket, in dem sich japanisches Design und Handwerkskunst widerspiegeln sollen, so Nissan in einer Mitteilung.
Elektrisch, autonom und vernetzt
Der Nissan IMs verkörpert die drei Säulen von Nissan Intelligent Mobility – Intelligent Driving, Intelligent Power und Intelligent Integration – und steht damit auch für die Vision einer nachhaltigen mobilen Gesellschaft, in der Elektrofahrzeuge, das autonome Fahren und Vernetzung eine zentrale Rolle spielen.
Der Antrieb des IMs Concept besteht aus zwei Elektromotoren vorn und hinten sowie einer schnell ladenden Batterie mit 115 kWh. 360 kW/483 PS Gesamtleistung und 800 Nm Drehmoment sorgen dafür, dass das Konzeptfahrzeug nicht nur mit modernen Sportlimousinen mithalten kann, sondern den meisten von ihnen nur die Rücklichter zeigt. Mit rund 610 Kilometern Reichweite pro Batterieladung spielt der IMs zudem in der gleichen Liga wie seine Gegenstücke mit Benzinmotor.
Bestandteil des Antriebsstrangs ist auch ein Hochleistungs-Allradsystem, das eine ideale Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse, optimale Traktion und ausgezeichnete Kurveneigenschaften garantieren soll. Das adaptive Luftfederung passt sich unterschiedlichen Fahrsituationen an und sorgt je nach Wunsch für mehr Komfort oder Dynamik.
Glatt und nahtlos: Das Außendesign
Mit dem IMs Concept haben die Nissan Designer eine traditionelle Limousine in ein Fahrzeug mit provokanten Proportionen, sportlichem Charakter und ausgezeichneter Aerodynamik verwandelt. Auf typische Nissan Art verbinden sich darin futuristische High-Tech-Eigenschaften mit zeitlosen japanischen Akzenten.
Das Exterieur wird von einfachen horizontalen und vertikalen Linien geprägt. Es verzichtet auf das charakteristische Nissan Designthema eines schwebenden Dachs und macht sich stattdessen die Vorzüge der neuen Proportionen bei der Positionierung der A- und C-Säulen zunutze. Die glatte Form ist nicht nur sportlich, sondern senkt auch den Luftwiderstand.
Der Verlauf der aus gebürstetem Aluminium goldfarben nachgezeichneten Dachlinie ist von der Form des Mondes inspiriert und erinnert an den Lichtring bei einer Mondfinsternis. Die Proportionen – geprägt durch den langen Radstand, die nach vorne gerückten A-Säulen und die geneigte Heckscheibe – verleihen dem Fahrzeug eine klare und einfache Silhouette.
Auch das „V-motion“-Motiv der aktuellen Nissan Designsprache findet sich beim IMs. An der Frontpartie, die ohne Kühlergrill auskommt, wird es durch die Frontschürze und die Position der Scheinwerfer gebildet. Im autonomen Fahrmodus leuchten Scheinwerfer und Rückleuchten blau; zusätzlich weisen kontinuierlich blinkende Leuchten im Zentrum von Front und Heck Fußgänger und andere Autofahrer darauf hin, dass der IMs autonom unterwegs ist.
Weitere Kennzeichen des Außendesigns sind die tiefen Türbereiche, die dreidimensionale Motorhaube, die markanten 22-Zoll-Räder, holografische Rückleuchten, ein integrierter Heckspoiler und der spezielle Stoßfänger hinten. Die hinteren Türen der viertürigen Karosserie öffnen gegenläufig und bieten einen bequemen Einstieg, eine B-Säule fehlt.
Die extrem dünne Dachstruktur, unsichtbare Türgriffe sowie Außenkameras, die die herkömmlichen Außenspiegel ersetzen und im autonomen Fahrmodus eingeklappt werden, unterstreichen die futuristische Optik.
Zeitloser japanischer Futurismus im Interieur
Der Innenraum des IMs zeigt auf neue Art, wie Pendler in einer vom autonomen Fahren geprägten Welt reisen werden. Durch die optische Trennung von Fahrzeugunterbau und gläsernem Aufsatz kommt die Geräumigkeit der Fahrgastzelle besonders klar zum Ausdruck. Hier herrscht auch deshalb ein solch großzügiges Platzangebot, weil alle Antriebskomponenten unter dem Boden der Kabine platziert wurden.
Im Unterschied zum fast futuristischen Charakter des Außendesigns wirkt das Interieur eher wie ein modernes japanisches Haus. Die Mischung aus zeitgemäßen japanischen Elementen und High-Tech-Optik nennen die Nissan Designer „zeitlosen japanischen Futurismus“. Wobei das Mondmotiv des Außendesigns auch im Innenraum zu finden ist: Die Form der Instrumententafel und Türverkleidungen erinnert an ein Raumschiff auf Mondmission, dunkle Stoffe und mit Licht animierte Farben an Mondlicht und Schatten. Farben und Materialien erzeugen eine intime Stimmung, die von Lichtquellen rund um die Passagiere zusätzlich akzentuiert werden kann.
Im manuellen Modus gibt das fahrerorientierte Cockpit mit fortschrittlichen Assistenzsystemen und Informations-Displays dem Fahrer die volle Kontrolle über das Fahrzeug. So komplex die vernetzten Komponenten, Sensoren und Steuerungseinheiten auch sind, alle Informationen laufen in einer einfachen Bedienschnittstelle zusammen. Dazu gehört ein extrem dünner, aus zwei Ebenen bestehender, schwebender Monitor in der Instrumententafel: Er bietet technische Informationen und hilft auf Wunsch dabei, die Außenwelt rund um das Fahrzeug zu erkunden.
Im autonomen Fahrmodus verwandelt sich das Interieur in einen großzügigen Raum der Kommunikation und Interaktion: Das Lenkrad zieht sich in die Armaturentafel zurück, die drehbaren vorderen Sitze schwenken nach hinten, sodass Fahrer und Beifahrer dem innovativen Sitz-Arrangement im Fond mit dem speziellen „Premier Seat“ gegenübersitzen.
Einfache Bedienung
Den dualen Charakter des IMs unterstreicht auch die fortschrittliche Bedienschnittstelle. Im manuellen Fahrmodus zeichnet sie sich durch Einfachheit und Flexibilität aus: Es gibt nur das Nötigste an Schaltern und Reglern. Design und Bedienlogik erlauben es dem Fahrer, das volle Leistungspotenzial des elektrischen 4×4-Antriebssystems genießen zu können.
Vier kompakte, horizontal angeordnete Bildschirme formen die große und schmale Instrumententafel. Dabei orientiert sich das Layout an den natürlichen Augenbewegungen des Fahrers. Dem gleichen Prinzip folgt der Aufbau des Instruments, das sich direkt vor dem Fahrer befindet: Auf der ersten Ebene werden nur die wichtigsten Hinweise angezeigt, während eine zweite Ebene bei Bedarf weitere Informationen liefert.
Der Zustand des Fahrers wird unterdessen von Sensoren und Kameras überwacht. Sie erkennen anhand von Gesichtsausdruck und Sitzhaltung, falls er nicht mehr in der Lage ist, das Auto zu steuern, und leiten notfalls Maßnahmen ein, um das Fahrzeug zu einem sicheren und kontrollierten Halt zu bringen. Das funktioniert sowohl im manuellen als auch im autonomen Fahrmodus.
Das Unsichtbare sichtbar machen: Die Verbindung aus realer und virtueller Welt
Ebenfalls einzigartig beim Nissan IMs: Er macht das Unsichtbare sichtbar. Die neu entwickelte I2V-Plattform („Invisible-to-Visible“) verbindet die reale mit der virtuellen Welt und zeigt den Insassen mit Hilfe einer 3D-Schnittstelle Dinge, die normalerweise nicht sichtbar sind: Gründe für Staus, alternative Routen für ein entspanntes Reisen oder was hinter der nächsten Kurve liegt. Wer alleine unterwegs ist, freut sich womöglich sogar über die Gesellschaft eines virtuellen Mitfahrers in Form eines dreidimensionalen Avatars.
Umgesetzt wird diese Plattform mit Hilfe von Omni-Sensorik, die Nissan kürzlich auf der CES in Las Vegas angekündigt hat. Sie verbindet den IMs mit Informationen aus der realen und der virtuellen Welt und erzeugt für Fahrer und Mitfahrer ein mit Elementen aus beiden Wirklichkeiten angereichertes Erlebnis. Zudem können sich die Menschen auch untereinander in der virtuellen Welt verbinden.
Quelle: Nissan – Pressemeldung vom 14.01.2019