Für den Aufbau seiner Kathodenfabrik am Standort Schwarzheide hat der Chemiekonzern BASF insgesamt 175 Millionen Euro Fördergelder von der EU, vom Bund sowie dem Land Brandenburg erhalten. Laut aktuellen Planungen soll die Kathodenproduktion bereits 2022 beginnen. Stellvertretend für Bund und Land haben die Parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Elisabeth Winkelmeier-Becker, und der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke, gemeinsam den Zuwendungsbescheid an den Vorsitzenden der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH übergeben, Jürgen Fuchs. BASF ist Teil der „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI), auf dessen Basis die Batteriezellförderung in der Europäischen Union erfolgt. Der Zuwendungsbescheid unterstützt das europäische BASF-Projekt für Batteriematerialien, zu dem auch eine Anlage zur Produktion von Kathodenmaterialien in Schwarzheide gehört.
Standortleiter Jürgen Fuchs bedankte sich und betonte, dass der Batteriematerialienmarkt „sicherlich zu den zukünftig innovativsten und wachstumsstärksten Segmenten“ der Chemiebranche gehöre. In dieses Segment wolle BASF „erheblich investieren“ – auch in Schwarzheide. Fuchs ist überzeugt, dass BASF mit seinem Know-how und seien „innovativen Kathodenmaterialien die Leistung von Batterien steigern und somit den Erfolg einer klimafreundlichen Mobilität maßgeblich unterstützen“ kann. Darüber hinaus sei die Förderung ein klares Bekenntnis zum Produktionsstandort Schwarzheide und ein deutliches Signal zur Unterstützung des Strukturwandels, so Fuchs.
„Der Aufbau einer europäischen Wertschöpfungskette mit der begleitenden Forschung und Entwicklung von neuen Batteriematerialien hat eine herausragende Bedeutung für die Branche aber auch für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Hier geht der Industriestandort Deutschland einen großen Schritt in die richtige Richtung. Insbesondere für die immer stärkere Nachfrage nach leistungsfähigen Batterien für die Automobilindustrie ist der Aufbau von europäischem Wissen unabdingbar.“ – Elisabeth Winkelmeier-Becker, Parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie
Der Aufbau der Kathodenmaterial-Produktion bei BASF in Schwarzheide sei „eine Schlüsselinvestition für die elektromobile Zukunft Europas – ein Projekt, von dem europaweit ein wichtiger Impuls für Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit ausgehen wird“, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke. Mit dieser Investition setze BASF zudem „einen Meilenstein für den Strukturwandel“ in der Region. Die Förderentscheidung sei „zugleich eine hohe Anerkennung für das, was BASF in den vergangenen Jahren in Schwarzheide geleistet hat“. Brandenburg stehe zu seiner Industrie und werde das Projekt nach Kräften unterstützen.
Mit Kathodenmaterialien kann BASF einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau einer europäischen Wertschöpfungskette für Elektroautos leisten. Der Lausitzer Produktionsstandort für Batteriematerialien ist Teil eines mehrstufigen Investitionsplans zum Aufbau einer solchen Wertschöpfungskette. Die Anlage für Kathodenmaterialien in Schwarzheide wird Vorprodukte aus der BASF-Anlage in Harjavalta/Finnland verwenden. Innovative Kathodenmaterialien können die Leistung von Batterien steigern und somit den Erfolg einer klimafreundlichen Mobilität beschleunigen. Das Recycling von Batteriezellen mit dem Ziel der Rückgewinnung wichtiger Ausgangsstoffe wiederum reduziert den Bedarf an Rohstoffen und erhöht damit die Nachhaltigkeit der Batterien. Dies stützt auch eine innovative Wertschöpfung und führt zu qualifizierten Arbeitsplätzen in Deutschland und Europa. Mit den Investitionen in Harjavalta und Schwarzheide bekräftigt BASF die Unterstützung für die Agenda der Europäischen Kommission in Richtung einer europäischen Wertschöpfungskette für die Batterieproduktion.
Die Förderung für BASF erfolgt für Forschung und Innovation sowie zum Bau von Anlagen für die Produktion und das Recycling von Batteriematerialien in Schwarzheide. Die Kosten tragen der Bund sowie anteilig zu 30 Prozent bzw. gut 50 Millionen Euro das Bundesland Brandenburg. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert gemeinsam mit anderen EU-Mitgliedstaaten zwei Großprojekte zur Batteriezellinnovation. BASF war bereits Teil des ersten IPCEI, das die Europäische Kommission im Dezember 2019 beihilferechtlich genehmigt hat. Hier arbeiten 17 Unternehmen aus insgesamt sieben Mitgliedsstaaten zusammen.
Ziel der europäischen Gesamtinitiative ist es, die Grundlagen für eine innovative, nachhaltige und wettbewerbsfähige Produktion von Batteriezellen und -modulen in Deutschland und Europa zu schaffen. Die verwendeten Batteriematerialien bestimmen maßgeblich die Kosten und Leistungsfähigkeit sowie den Umweltfußabdruck von Batterien.
Quelle: BASF – Pressemitteilung vom 19.08.2020 // BMWi – Pressemitteilung vom 19.08.2020