Die Tesla Gigafactory in Deutschland, um genauer zu sein in Grünheide, lässt keine Ruhe in den Medien einkehren. Mitte Dezember haben wir darüber berichtet, dass 2021 das Model Y in der Tesla Gigafactory 4 in Brandenburg vom Band laufen soll. Bis dahin gilt es noch einige Unstimmigkeiten aus dem Weg zu schaffen. Zudem scheint nicht alles ganz so grün zu sein, wie zunächst vermutet.
Tesla Gigafactory Grünheide offiziell auf den Weg gebracht
Kurz zur Historie: Der Kaufvertrag des Grundstücks stehe kurz vorm Abschluss und dürfte wohl noch im Januar erfolgen. Baubeginn für die Fabrik soll im ersten Halbjahr 2020 sein. In dem europäischen Werk sollen Batterien, Antriebsstränge und Fahrzeuge gefertigt werden, beginnend mit dem bevorstehenden Model Y von Tesla. Ein Investment von bis zu vier Milliarden Euro sowie 3.000 neue Jobs stehen im Raum, später gar bis zu 8.000 Arbeitsplätze.
Mit der Bekanntmachung im Amtsblatt ist das Genehmigungsverfahren für das geplante Werk offiziell eröffnet. Demnach soll in der Gigafactory 4 im Kreis Oder-Spree ein Presswerk, eine Gießerei, Karosserierohbau, Lackiererei, Sitzefertigung, Kunststoff- und Batteriefertigung sowie die Fertigung von Antrieb und Endmontage untergebracht werden. Auch ein zentrales Versorgungsgebäude und eine Abwasserbehandlungsanlage seien geplant.
Ein gewisser Zeitdruck herrscht, wenn man die ambitionierten Pläne einhalten möchte. So die Aussage von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD), zumindest wenn man wie geplant mit dem Aufbau der Gigafactory starten wolle. Doch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gab bereits zu verstehen, dass man es darauf nicht beruhen lasse. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke zeigt sich zuversichtlich. Man kann nur hoffen, dass die Entscheidung nicht einfach übers Knie gebrochen wird. Denn nicht jeder scheint über Teslas Gigafactory in Grünheide begeistert.
Tesla: Fluch und Segen für Grünheide
Aus Grünheide haben uns einige Informationen erreicht, welche man so bisher noch nicht oder eher spärlich in den Medien gesehen hat. Wir versuchen dies ein wenig aufzugreifen und wiederzugeben, da wir der Meinung sind, dass nur ein umfassend gezeichnetes Bild als Diskussionsgrundlage für eine deutsche Gigafactory dienen kann.
Naturschutzbund sieht Gefahr bei zu schnellem Vorgehen
„Allerdings lässt sich das Fällen von Bäumen nicht rückgängig machen. Die wollen das Ding mit aller Macht durchziehen. Es relativiert auch die Aussage des Ministers, dass alles nach deutschem Recht und Gesetz gemacht werden soll. Bleibt ein bitterer Nachgeschmack…“
Grundwasserabsenkung kann Naturschutzgebiet austrocknen
„Bei einer Waldbegehung mit den Grünen (auch Landtag) war schon zu merken, dass der Waldboden sehr feucht ist (nicht nur wegen dem Regen) und ein vertiefendes Gespräch mit jemandem, der u.a. an dem Managementplan mitgewirkt hat und sich bzgl. Hydrogeologie recht gut auskennt, war nach kurzer Recherche klar, dass direkt unter dem B-Plangebiet eine Grundwasserscheide verläuft. Das heißt jede Grundwasserabsenkung hat direkte Auswirkungen auf die Löcknitz und evtl. andere Gewässer.“
Naturschutzbund schaut künftig genauer hin
„Wir erwarten jetzt vollständige Transparenz bei den weiteren Schritten und die Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Anforderungen. Der zugrundeliegende Bebauungsplan ist fast 20 Jahre alt. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen verändert, so ist z.B. derzeit nicht bekannt, ob im Rahmen des damaligen Bebauungsplanverfahrens die natur- und artenschutzrechtlichen Belange ausreichend berücksichtigt wurden.“ – Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg
„Zudem sollten neben den direkten Auswirkungen durch den Bau der Gigafactory auch die Folgen auf die Region betrachtet werden. Es ist mit erheblichen zusätzlichen Verkehrsströmen zu rechnen. Auch die mögliche Ausweisung neuer Wohnbauflächen darf nicht zum Verlust weiterer Waldflächen führen“, so der NABU weiter. Unseren Informationen nach wird man vonseiten des NABU künftig genauer hinsehen, wenn es um die Auswirkungen des möglichen Gigafactory-Baus in Grünheide geht. Auch anonym wird in Grünheide auf die Problematik mit der Gigafactory hingewiesen.
Anonyme Flugblätter regen zum Nachdenken über Gigafactory an
Am 29.12. sind in Grünheide anonyme Flugblätter verteilt worden – liegen der Redaktion vor -, deren Inhalte sehr kontrovers diskutiert werden. Es schein, als ob erst langsam den Einwohnern die Dimension der Ansiedlung klar wird, sowie die bevorstehenden Veränderungen. Grünheide hatte in den letzten 10 bis 20 Jahren einen ständigen, moderaten Zuzug. „Sehr viele Familien sind der Stadt (Berlin) entflohen, um hier ihren Kindern bessere Bedingungen in Schule, Freizeit und Natur zu bieten. Jetzt wird uns die Stadt überrollen. Es ist bei einigen Leuten eine nervöse Stimmung zu verspüren“, so ein Bürger aus Grünheide.
Wir werden das Voranschreiten der deutschen Gigafactory weiter im Blick behalten und würden uns wünschen, dass diese ihren Weg nach Deutschland beziehungsweise Europa findet. Aber nicht um jeden Preis. Daher dieser kurze Einblick auf die Gedankengänge vor Ort und die mit Teslas Gigafactory verbundenen Herausforderungen, welche im Medien-Trubel untergehen können.
Quelle: Per Mail
Das sind natürlich die erwarteten Probleme.
Anstatt seine Naturschutz Interessen auf die riesigen Umweltzerstörungen in den Braunkohle Tagebau Regionen in Ost und West zu richten und diesen Irrsinn endlich zu beenden, müssen wir über die Nachhaltigkeit einer Elektro Auto Fabrik diskutieren.
Es wird allerorts geklagt, dass Gießereien, Kupplungs- und Getriebe Hersteller und alle Bereiche der Komponenten Fertigung von Diesel- und Benzinerspezifischen Teilen massiv Jobs abbauen.
Wer Bäume pflanzen will kann in Kohleregionen und auf den zu renaturierenden Arealen von alten Kraftwerken, der Petrolindustrie und der Automotive Branche tätig werden.
Das werden riesige freiwerdende Flächen sein.
Ohne Elektro Auto werden in Deutschland in Zukunft nur noch Steppengräser wachsen, weil es für Bäume zu heiß und trocken ist.
Leider scheint das die Bevölkerung und erst recht die Politik nicht zu begreifen.
Da lachen ja die Hühner! Bäume sollen gefällt werden, BEVOR die Vögel zu brüten anfangen. Ja wann denn sonst? Vielleicht soll jeder Einwohner jetzt noch ein kleines Sümmchen erhalten, als Ausgleich für eine Landmarkinvestition so wie für Anwohner von neuen Windrädern geplant. Wollt Ihr oder wollt Ihr nicht? Ein paar Kilometer weiter liegt Polen …
Es gibt keine Jobs und Innovationen für lau. Es wird immer etwas zerstört werden. Wer die Natur schützen und keine Kompromisse machen möchte muß in freier Natur vom Beerensammeln leben. Und selbst da sind wir Umweltschädlich. Wie meine Vorschreiber schon sagten, schauen wir ich auf die Großen Schäden die wir anrichten und Bremsen nicht die Firmen die uns zu mehr Umweltschutz verhelfen.
Gebaut wird die Gigafactory sowieso. Die Frage ist wo……
Ich habe mich gefreut als von Plänen von Tesla in Brandenburg gehört habe und wäre ein Segen für die Region wenn alles Realität würde. Nur, offensichtlich hat niemand die Deutsche Bürokratie, die komplizierten Genehmigungsverfahren und diverse Verbände auf der Rechnung. Selbst wenn alles irgendwann genehmigt würde, wer sollte den Bau realisieren? Man denke doch nur an den Flughafen ganz in der Nähe.
Es mag sein dass Tesla irgendwann in Europa baut, ganz sicher aber nicht in Deutschland.
Umfassende Diskussionsgrundlage?
Wozu? Entweder Deutschland spielt mit oder Tesla geht nach Polen!
Und selbst wenn dort ein Feuchtgebiet trockengelegt wird… Für die Rettung des Welt-Klimas … GERNE!
LEGT IHN TROCKEN DEN SUMPF!!!
Es geht um die weltweite Verbesserung der Emissionen durch den Individualverkehr.
Entweder das oder weiter nur Verbrenner fahren… Was wollen die Ökos jetzt lieber?
Alles zum Nulltarif geht nicht!
Wegen fortschrittsfeindlicher Propaganda gegen jede Technologie, die die Umwelt weniger belastet, bin ich schon in den 1990ern aus Greenpeace und BUND ausgetreten, als dort gegen die ersten Entwürfe eines BEV polemisiert und gegen den sparsamen Lupo-3L gehetzt und gegiftet wurde, also gegen einen Kleinwagen mit bis dahin bestem Wirkungsgrad und sparsamsten Verbrauch, als wäre es die schlimmste bis dahin gebaute Dreckschleuder. Der Tunnelblick des NABU ignoriert die Entlastungen in der ökologischen Gesamtbilanz. Früher nannte man diese Ignoranz Kirchturmpolitik und Krähwinkel.
Wenn die Erde wirklich gerettet werden soll muss der “ Virus“ Mensch weg.
Umweltschützer und Klimaretter wollen jetzt den Bau einer Elektroautofabrik verhindern? Ich kann vor lachen nicht mehr… uuuuund es erinnert mich an die sogenannte „Flüchtlingskrise“… alle retten aber wenn ein Heim in der Nachbarschaft errichtet werden sollte…niemals. alles Heuchler
Wenn im Lande der Denker und Erfinder, schon bei der Einführung des Computers und des Internet soviel Zaudern und Zweifeln gegeben hätte, wie zurzeit bei der Akzeptanz und Entwicklung der Elektromobilität, dann gäbe es Heute immer noch die berittene Post und Tintenfaß mit Federkiel. Ja, super!
Ja und jetzt wird das Thema Akku-Entsorgung plötzlich als DAS Problem entdeckt! Die Abermilliarden Laptop- Handy- usw Akkus waren all die Jahre kaum wichtig. Warum eigentlich???
Ich lese hier ab sofort nix mehr. So nen gequirlten mist wegen nem Kiefernwald neben der Autobahn eingerahmt in Bahrnschienen und nen Logistikpark… nach Arbeitsplätzen gerechnet sind Logistiklager flächenmäßig der einzige kraus.
Bosch hat hier in Dresden nen fettes Chipwerk mit massenweise hochgiftigen Chemikalien wenige hundert Meter neben den Flughafen gebaut. Der Ausgang des Gerichtprozesses dürfte klar sein.
Das Tesla nicht nur sowieso schon 5 mal effizientere eautos baut, sondern auch noch die effizientesten eautos sollte die angeblich so ökologisch interessierte vielleicht mal bedenken. Man glaubt es kaum es gibt relativ einfache Möglichkeiten oberflächenwasser gezielt versickern zu lassen. Bei Sandboden dürfte das nicht schwer sein.
Am besten wir schließen sämtliche Industrieanlagen in Deutschland angefangen bei innerstädtischen Stahlwerken und sonstigen lauten Werken in der nähe von Wohngebieten. Benachbartes Kabelwerk erzeugt an meinem Schlafzimmerfenster locker 55 dba Schallpegel dauerhaft! Im Sommer wenn die die Tore auflassen Nachts auch gerne 60dba (mit 15000 € Messgerät gemessen).
Es gibt wohl keinen besseren Standort für so ein Werk!!!!!
Ich bin Naturfreund und Umweltschützer. Aber was in dem Artikel steht, macht mich ärgerlich. Wenn nur noch Bedenkenträgerei bei jedem Industrievorhaben besteht, dann Gute Nacht. Der übliche nächste Schritt ist der, dass eine seltene Art in dem Bereich gesichtet wird, die vorher nie dort vorhanden war. Mich erinnert das Ganze an die elende Diskussion um Windkraftanlagen und Leitungsnetze für Erneuerbare Energien. Wir wollen Klimaschutz, wir benötigen dafür Erneuerbare Energien – aber statt dies voranzubringen, kommen die üblichen Widerstände. Und fast nie konstruktiv im Sinne von Lösungsfindung, sondern pauschal dagegen. Tesla hat angeboten, Naturschutzschäden in der Region zu kompensieren, mehr als auszugleichen. Warum wird nicht über dieses Angebot ernsthaft diskutiert.
… und wo ist mein Kommentar?
Es scheint mit, dass die meisten Kommentatoren den Bau befürworten. Ich natürlich auch.
Vor allem ist der Elektromotoren mit weniger Aufwand herzustellen und hat danach auch weniger Unterhalt.
Das sind nach meinem Ermessen Vorteile und keine Nachteile.
Der Naturschutzbund sollte sich hier zum Wohle aller und der Natur zuliebe damit zufrieden geben, dass sowieso zum Ausgleich die dreifache Fläche an Wald woanders aufgeforstet wird.
Los, Wald weg… Fabrik aufbauen.
Aber möglichst schnell.
Für die Region wäre der Bau samt Investitionen ein echter Segen. Hier gibt es neben einer Tourismussparte keine nennenswerten Industriezweige, die die Attraktivität der Region für junge Familien langfristig steigern würde. Wo es keine Jobs, keine Infrastruktur gibt..wachsen bald nur noch Kiefern.
Leider fehlt dieser Blick (wie so oft) in besagten Gruppierungen, die das Leben seltener Tiere schützen wollen. Zukunft muss gestaltet werden, manchmal auch auf Kosten eines Vogels..
Ralf Beate..ihr sprecht mir aus dem Herzen!
zwei kritische Punkte und die Fanboys explodieren, herrlich. Mit etwas nachdenken und gründlichem lesen erkennt man, das man grundsätzlich für die Ansiedlung ist, jedoch nicht unbedingt ein Landschaftsschutzgebiet opfern muss. Würde die Politik mit offenen Karten spielen , sich. mit den Kritikern auseinandersetzen wäre das alles ohne großes Theater umsetzbar. Aber nein, Heimlichkeiten, Tricksereien und Ignoranz – und sich dann über klagen wundern.