Kürzlich machte Sono Motors wieder Schlagzeilen: Das Geld ist verbraucht, der Börsengang war ein großer Flop und die Investoren haben kein Bock mehr. Welchen Geldhahn zapft man also noch an? Richtig, den der Community. Gerade in der E-Auto-Bubble gilt der Sono Sion aber als rückständig, unglaubwürdig und, nunja, auch optisch nicht sonderlich ansprechend. Aber was ist dran an der Kritik? Ich habe keine Kosten und Mühen gescheut, um mir den Sion einmal aus nächster Nähe anzusehen und mir ein qualifiziertes Urteil darüber zu bilden.
Nachdem die Sono Motors GmbH am 08. Dezember mit dem Titel „WIR HABEN ES NICHT GESCHAFFT“ wieder einmal die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, um nach Geld zu bitten, sorgte es für reichlich Aufruhr. Einige bekannte Gesichter aus der E-Autoszene machten sich über das Unternehmen lustig, lobten jedoch das Konzept. Viele, die das Fahrzeug jedoch schon angezahlt hatten, waren enttäuscht, frustriert und traurig. Sie suchten nach Antworten – Und Sono gab sie – zumindest in Teilen.
Denn hier zeigte sich ein erstes großes Problem des Sono Motors-Konstrukts: Kann ein Unternehmen, welches an der amerikanischen Börse notiert ist, überhaupt die Transparenz gewährleisten, die der Community immer versprochen wurde? Ich sage: Nein. Und bei Sono war man wohl ähnlicher Auffassung. Bei der „Community-Hauptversammlung“, welche zwei Tage später in München stattfand, stand unter anderem auch der CFO, sowie mehrere Juristen des Unternehmens zur Fragerunde bereit. Gut und gerne wurden hier Fragen unter dem Vorwand abgeblockt, dies dürfte man in diesem Kreis als Aktiengesellschaft nicht verkünden. So sehr ich selbst einen Wert auf Geheimhaltung von technischen und finanziellen Details lege: Wer Transparenz bewirbt, sollte sie auch halten.
Sono Motors: Ein Kennenlernen des SION in Oberhausen
Von Neugierde gelockt, blieb mir also nichts anderes übrig, als mir selbst ein Bild zu machen. Also beschloss ich, einen Termin bei Sono zu machen und sie im Rahmen ihrer Roadshow schnellstmöglich zwischen den Feiertagen in Oberhausen zu besuchen. Die Location war, wie soll man sagen, interessant. Von außen nur durch eine Sono-Beachflag zu erkennen, standen die zwei Sion gut ausgeleuchtet in einem noch viel besser verstecktem Raum. Der Raum hingegen war voll.

Der erste Eindruck der Fahrzeuge war: Die sehen ja ganz anders aus, als man sie von Fotos kennt! Die „nahtlose“ PV-Integration ist plötzlich nicht mehr so unscheinbar, sondern ganz offensichtlich. Ein Mitarbeiter versicherte mir daraufhin, das sei bereits der Serienstand. Auch die Oberflächenanmutung der Karosserie lässt Wünsche offen. Zwar wurde eine matte Optik an den Tag gelegt, wirklich matt kann man diese aber noch lange nicht nennen. Die Oberfläche glänzt leicht und bietet wirklich eine sehr unangenehme Haptik. Die Flächen sind nach wie vor noch so wellig wie bei den bisherigen Prototypen, obwohl die einzelnen Kunststoffelemente bereits aus der Serienfertigung stammen. Betrachtet man jedoch das Publikum, dürfte diese Tatsache das geringste Problem sein. Familien mit Kindern und technikbegeisterte Männer jeden Alters fotografieren begeistert jede erdenkliche Stelle des Autos.
SION: Man darf kein Platzwunder erwarten!
Eine zweite Tatsache, die mir direkt ins Auge fiel, war die geringe Fahrzeuggröße in allen Dimensionen. Auch wenn ich persönlich Verfechter von Kleinwagen bin, habe ich nicht schlecht gestaunt, dass das Auto wesentlich kleiner zu sein scheint, als es auf Fotos und Videos immer den Eindruck erweckt hat. Damit gehen weitere Probleme einher. Wirklich jeder, der das Heck des Fahrzeugs betrachtet hat, hat über die viel zu niedrige Heckklappe geschimpft. Wen überrascht es auch? Die Scharniere setzen beim Fahrzeugdach von ca. 1,60 Metern Höhe an und heben die Heckklappe mittels Gasdruckdämpfer auf eine angewinkelte Endhöhe von ca. 1,80 Metern. Kopfstöße, für alle, die größer als 1,60 m sind, sind also vorprogrammiert.

Gleichzeitig fällt die viel zu hohe Ladekante auf. Zwar ist so ein ebenengleiches Durchladen über die umgeklappte Rückbank hinweg möglich, jedoch werden hier mal locker 15 cm Höhe verschwendet. Hebt man den Ladeboden ein wenig an, offenbart sich darunter ein großer Stauraum, der jedoch durch die Wagenkästen stark verschmälert wird. Das Team versprach, die Techniker würden alles daran geben, die hohe Ladekante zu beseitigen, was aber nicht heißt, dass dies dann tatsächlich auch passiert. Ist die Rückbank nicht gerade im umgeklappten Zustand, findet man eine zu je einem Drittel und zwei Drittel geteilte Sitzmöglichkeit für drei Personen.
Ironischerweise ist in den Türgriffen der hinteren Türen der 3D-Schriftzug „MADE TO BE SHARED“ eingebracht. Warum ironischerweise? Nunja, die Rückbank lädt nicht gerade zum Verweilen ein und ich bezweifle, dass dort freiwillig jemand mitfährt. Ihr erkennt den etwas fragwürdigen Winkel der Rückenlehne im Verhältnis zur Sitzfläche am untenstehenden Foto.

Positiv hingegen ist jedoch ausreichende Beinfreiheit, sowie ein durchgängiger Fahrzeugboden und eine 230V-Steckdose für hinten. Es stellt sich jedoch die Frage, ob eine USB-Buchse es hinten nicht auch getan hätte. Möchte man sich wieder aus der unbequemen Sitzposition befreien, fällt einem das sehr billig anmutende Interieur des Fahrzeugs auf. Für den Preis per se nichts Tragisches, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass das Design auf Höhe der Zeit ist und nicht wie ein Auto aus den späten 80ern aussieht.
Im Innenraum überzeugt der SION. Jedoch mit kleinen Tricks…
Wesentlich spannender wird es, wenn man sich auf den Fahrersitz begibt. Das Infotainment ist clean gestaltet. Das Islandmoos spendiert dem Innenraum eine frische Atmosphäre und hebt sich damit vom restlichen Design ab. Das hat Sono Motors richtig gut gemacht. Ebenso wie die Software im Übrigen. Tacho und Toucheinheit bieten ein schönes Bild und die Software läuft, dafür dass es ein Vorserienstand ist, erstaunlich flüssig. Rein optisch würde ich sogar glatt behaupten, dass es sich hier um das schönste Layout handelt, was ich je in einem Auto gesehen habe. Das dürfte aber unter anderem daran liegen, dass der Funktionsumfang sehr gering ist. Navigation und Vieles mehr sollen schließlich über Android Auto und Apple Car Play laufen.

Wer sich die Bilder aber aufmerksam ansieht, dem dürfte auffallen, dass man hier fleißig geschummelt hat. Der Sion wird mit einem SOC von 53 % angezeigt, während eine Restreichweite von 283 km zu sehen ist. Bei einer WLTP-Reichweite von 305 km ziemlich unrealistisch. Auch der Rest des Cockpits bietet für diese Preisklasse ein schönes und harmonisches Bild. Lediglich das Lenkrad scheint noch nicht final zu sein: Das Design deutet stark darauf hin, dass das Lenkrad noch aus dem Hause VW stammt und lediglich mit einem Sono Motors Logo auf dem Deckel versehen wurde. Die Metalloptik am Lenkrad ist auf jeden Fall nicht sehr stimmig mit dem Rest des Innenraums.

Der Motorraum des SION lässt tief blicken. Bis auf den Asphalt der Straße!
Wirft man einen Blick unter die Motorhaube, stellt sich heraus, dass sich darunter tatsächlich auch ein Motor befindet. Ja, der Sion hat einen Frontantrieb. Etwas peinlich: Vom Team vor Ort konnte mir keiner sagen, warum sich der Motor vorne befindet und nicht wie bei vielen anderen E-Autos an der Hinterachse. Ich hoffe, dass zumindest die zuständigen Ingenieure wissen, was sie da getan haben. Viel eher habe ich jedoch den Frunk vermisst, der aus Kostengründen weggelassen wurde. Einerseits verständlich, andererseits ein Feature, was ich persönlich sehr wichtig finde, um das Ladekabel oder schmutzige Schuhe unterzubringen.

Vor allem hätte der Frunk aber eine Sache bewirken können: Er hätte den Besuchenden vertuscht, dass der Motorraum nicht verschlossen ist und man bis zum Asphalt hindurchblicken kann. Natürlich habe ich auch das bemängelt und hinterfragte, ob dies noch geschlossen wird. Die Aussage vom Mitarbeiter war: „Nein, das muss so sein. Das ist auch bei allen anderen Autos so.“ Leider hat er damit unrecht und war da bei mir an der falschen Adresse. Nahezu jedes Fahrzeug hat mittlerweile einen komplett abgekapselten Motorraum, ob Verbrenner oder E-Fahrzeug. Und besonders unter dem Aspekt der Aerodynamik hätte man wenigstens die Unterseite verkleiden können. Aber man scheint wohl sehr tierlieb zu sein und wollte ein neues Zuhause für Marder schaffen.

Vor der Motorhaube, unter dem Sono-Logo, befindet sich die Ladeeinheit. Aus vorherigen Prototypen war diese noch als recht unübersichtlich bekannt. Zurückgeblieben ist der bidirektionale Typ B Stecker mit CCS-Einheit (11 kW AC; 75 kW DC) und eine einsame 230 V Steckdose. Daneben angeordnet sind die LED-Scheinwerfer, deren Design sehr gelungen ist. Dies war bereits der finale Serienstand und stammen bereits aus dem Werkzeug für die Serienproduktion. Gut gefallen haben mir die dezenten Einprägungen mit „Sono“ in den Scheinwerfern und der „Sion“-Schriftzug an der A-Säule. Die kleinen Details lassen das böse Schimpfwort „funktional“ dann doch ein bisschen liebevoller werden.
Was wird nun aus dem SION – ein Fazit!?
Einen Schluss zu finden ist hier schwer. So lobenswert das Konzept ist, so schlecht ist auch die Umsetzung. Natürlich fehlt Geld an allen Ecken und Enden. Und natürlich weiß jeder, wie es besser geht. Aber einige Probleme (wie beispielsweise die Heckklappe) sind einfach peinliche Konstruktionsfehler, welche das Fahrzeug im Gesamtkonstrukt schlecht dastehen lassen. Ich möchte mich bewusst aus der Finanzierung des Projekts raushalten und den Sion nur mit meinem technischen Know-How beurteilen. An Sono Motors habe ich bereits mehrfach mitgegeben, dass man das Fahrzeug nicht nur mit der Aussage „wir haben Solar auf der Karosserie“ vermarkten sollte, sondern auch die technische Finesse hierzu zeigen soll. Bisher wurde auf den Rat nicht eingegangen.
Ich möchte aber in Frage stellen, ob ein börsennotiertes Unternehmen wirklich noch seinem Versprechen von maximaler Transparenz an die Community nachkommen kann. Hierzu muss sich jeder selbst ein Bild machen.
Über den Autor: Noah ist 19 Jahre alt und seit zwei Jahren, also von Anfang an, elektrisch unterwegs. Er hat gerade seine Ausbildung als Produktdesigner in der Automobilzulieferer-Branche abgeschlossen und hat die technische Finesse, auch einmal etwas genauer unter die Haube zu schauen. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit allem was ohne Qualm rollt – Ob Bahn, Auto oder irgendetwas dazwischen.
Danke Noah für diese klare Darstellung ohne rosarote Brille.
Jetzt muss schon ein 19jähriger einem mehrstelligen Millionenprojekt den Entwicklungsstand seines Produktes und die Aussendarstellung gegenüber Shareholdern und Community erklären.
Sono könnte jemanden wie Noah als Berater sehr gut vertragen.
Vielen Dank für diesen interessanten Bericht, mit vielen Details, die geradezu schockierend verdeutlichen, dass dieses Auto keinerlei Zukunft hat.
Vielen werden jetzt schreiben – „19 Jahre alt, was weiss der denn schon…“ – aber bitte nicht vergessen, dass dies genau die Zielgruppe ist.
Es sind die jungen Leute, für die Nachhaltigkeit, Design und Nutzwert viel wichtiger ist als für die älteren Semester.
Sono hat eine Menge Geld verbrannt und das Resultat ist ernüchternd – jetzt sollte man ehrlich die Konsequenzen ziehen.
Sorry, aber ein Auto mit Solarkarosserie – das ist so eine kindische Träumerei! Ich erinnere gerade daran, wie ich als Kind/Jugendlicher meinen Vater gefragt hat, wieviel Energie ein Solarmodul gewinnt. Ich wäre nicht darauf gekommen, damit Autos zu betreiben. Zum Sion: Vor allem die Rückleuchten und das Dach zeigen in ihrer katastrophalen Qualität eindrucksvoll, dass man ohne Knowhow einfach kein Auto bauen kann. Was mich an Sono noch stört, sind diese unrealistischen Wachstumspläne, wenn man nicht ein Fahrzeugauf die Straße gebracht hat. Eine weitere Frage: Braucht es sowas überhaupt? Eine völlig überteuerte Solarkarosserie, die kaum Strom produziert und sich trotz Strompreisen nie amortisiert? Ganz ehrlich, nette Studentenidee, aber ohne Knowhow, mit dem ziemlichen besch*ss an Kunden und ohne finanzielle Mittel zum Scheitern verurteilt.
Die Beschreibungen, teils subjektiv, finde ich völlig in Ordnung. Auch und genau die Subjektivität ist wichtig, denn jeder von uns urteilt nicht nur rational nüchtern über ein Fahrzeug.
Einzig der Punkt hat mich ein klein wenig gestört:
Die Diskussion so alt, wie des Kaisers Bart, jeder hat so seine Vorlieben und Urteile. Oder, das wäre dann allerdings wirklich ein wenig peinlich, es war kein kompetenter Mitarbeiter vor Ort. Aber das ist lediglich eine Kleinigkeit und evtl. habe ich das falsch verstanden. Egal, ist auch nur ganz bedingt kritisch. Vom Marketing erwarte ich keine handfesten technischen Argumente. Die wollen und müssen ihre Ware an den Verbraucher bringen.
Wichtiger war für mich, dass das Auto in dieser Form mit den Solarzellen schon Serie darstellen soll. Ein Design eines Autos ist so an sich für mich weniger wichtig, aber Zellen so aufkleben? Das sieht aus wie Bastelkram.
Ebenso ist eine schlecht überlegte Rückbank eine Killerapplikation für mich. Wenn schon ein Viersitzer, dann sollen alle ihre Sitzfreude daran haben, selbst bei unserer kleinen Zoe sitzt man hinten vergleichsweise gut (selber auf kleineren Strecken um 100 km selber probiert).
Die Abschottung des Motorraumes nach unten ist auch so eine Sache für sich. Der Dreck grüßt freundlich, die Elektrik wird’s danken. Aber man kann ja alles selber reparieren. ;-)
Moin,
auch ich war gestern in Oberhausen (habe den Schuppen tatsächlich gefunden). Dank konsequenter Vermeidung von Tageslicht und bläulicher Ausleuchtung war die bläuliche Anmutung der integrierten Solarzellen kaum wahrnehmbar,daher vielen Dank für das Foto hier, das der tatsächlichen Anmutung bei Tageslicht deutlich näher kommen dürfte.
Die Veranstaltung (Probefahren war nicht möglich) entpuppte sich dann als fast gebetsmühlenartige Wiederholung der in Posts und Newslettern publizierten „Infos“. Konkrete Fragen – sowohl technischer als auch finanzieller Fragen – wurden nicht beantwortet, außer der Tatsache, dass Gelder erst nach erfolgreicher Kampagne eingezogen würden.
Insgesamt eine reine Verkaufsveranstaltung im Rahmen der Schneeballfinanzierung :-(
Na ja allzu präzise ist hier nach meinen Ansprüchen nicht recherchiert worden.
Der Öffnungswinkel der Kofferraumklappe z.b. wird noch erhöht. Zumindest laut Sono in anderen Videos.
Der Winkel der Rückbank ist anscheinend verstellbar. Hier im Video von B.E.N bei Minute 23-25 zu sehen.
https://youtu.be/zaWczRwXpVY
Das man bei offener Motorhaube die Straße sehen kann muss kein Nachteil sein. Meine ersten Autos hatten das alle und es macht das reparieren deutlich leichter.
Wie es dann in der Serie ist bleibt mal abzuwarten. Ich vermute aber das es einen „Boden“ geben wird.
Ich weiß ja nicht welcher Mitarbeiter gesagt hat die Solar Außenhaut wäre Serie. Es erscheint mir aber eher unwahrscheinlich, denn in wirklich jedem Video sagt Sono das es nicht der letzte Stand ist. Auch hier sage ich abwarten.
Ob jeder Mitarbeiter wissen muss warum der Motor vorne ist? Bei so einem Event wäre es besser. Aber das Frontantrieb nichts schlechtes ist beweisen Millionen von Fronttrieblern. Die seit Jahrzehnten Weltweit unterwegs sind. Ich hab auch einen und bin sehr zufrieden damit.
Haptik der Außenhaut? Wer bitte streichelt sein Auto ? Wenn es sich gut waschen lässt unf sich das innere des Wagens gut anfühlt reicht es doch wohl!
Es wird hier eine 230 V Steckdose hinten erwähnt!!! Das ist mal ne Neuigkeiten. Laut sono wird es die nicht geben. Die würde ich gerne irgendwo abgebildet sehen.
Lieber Noa,
es ist interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmung doch sein kann: Bei mir war es genau anders herum als bei Dir, als ich den Sion live gesehen habe, kam er mir viel größer als auf den Bildern vor. Kannst du uns mit deinem Fachwissen ein Fahrzeug empfehlen, dass 29.900 Euro oder weniger kostet und ähnliche Abmessungen und Platz bietet wie der Sion? Ich bin verzweifelt auf der Suche, bekomme zu dem Preis aber nichts elektrischens was auch für eine Familiemit 3 Kindern annähernd geeignet wäre (z.B. 3 Isofix-Halter).
Vielen Dank
Stan
Tatsächlich habe ich mir den Sion in Hamburg angesehen. Auch eine recht versteckte Location in der Hafencity, ähnliches Ambiente. Die beiden SVC3s wurden ebenso umringt, die Diskussionen mit dem Team sicher gleichlautend. Die Heckklappe soll überarbeitet werden und weiter aufschwenken. Das Bremspedalgestänge kommt in Konflikt mit einem outdoorbeschuhtem „Gas“fuß. Aber der Blick unter die Sitzfläche der Rückbank offenbarte eine unzumutbare Platzverschwendung, wer hat sowas konstruiert? Alles hohl darunter und die Sitzfläche nicht klappbar, um den Raum zu nutzen?!
Die Dachsegmente weisen breite Sicken auf, die werden schnell zu einem Feuchtbiotop. Hätte ich mit Kederleisten sauber abgedeckt. Auch wegen der Windgeräusche.
Es ist noch viel zu tun!
Und nun soll es aus sein? Der Schock saß tief!
Nun wird die Sionbubble wieder um Geld angebettelt, ja auch ich habe aufgestockt.
Aber ich glaube derzeit nicht an die Richtigkeit dieser Maßnahme.
Wenn alle Reservierer voll anzahlen wollten, wäre genug Geld vorhanden, den SOP zu erreichen und zu starten. Um aber Sicherheit für die „Anleger“ zu gewähren, sollte eine Genossenschaft gegründet werden, die ausschließlich den Bau des Sion zur Aufgabe hat, (und nicht noch Geld in Sono Solar versickern lässt). Der nach heutigen Erkenntnissen verbesserte SVC3 sollte homologiert und so schnell es nur geht produziert werden. Die Aufstocker, die nun auf einen mit Prämien reduzierten Sion hoffen, werden froh sein, ihn überhaupt geliefert zu bekommen.
Verbessern kann man auch später noch, ggf. mit Nachrüstung oder Updates für bereits gebaute Exemplare.
Wenn wir alle wieder warten, bis SVC4 endgültig ausentwickelt ist, ist das Geld wieder drei mal alle! SOP ade’…
Vielleicht mal so als Gedankenansatz…
Das Konzept finde ich noch
immer deutlich passend für unsere Zeit. Es gibt definitiv derzeit keinen E- Kompaktwagen mit dem Funktionsumfang.
In diesem Sinne Guten Rutsch!
Für eine Zukunft mit Sion …
Der Öffnungswinkel der Klappe dürfte sich vielleicht noch ändern lassen. Aber Konstruktionsfehler gibt es auch so genug.
Die Ladeöffnung ist nicht groß. Die niedrige Durchladehöhe wird noch einmal verringert, weil sich der Ladeboden in den Raum wölbt. Der muss wohl sein, um den Anschluss zur unbenutzbaren Rückenlehne herzustellen. Ja, es ist ein doppelter Boden. Aber eine 60er Geschirrspülmaschine kannst du nicht einfach auf dem Teppich reinschieben. Passt nicht.
Der Unterboden ist nicht nur nicht geschlossen, sondern insgesamt zerklüftet, kein einziges Teil ist glatt, sondern zumeist sind das Plastikteile mit erhabenen Strukturen wie ein Karomuster, anscheinend zur Stabilisierung. Der cw-Wert wird also eine Katastrophe. Auch sonst ist vieles Stückwerk: Luftausströmer winzig und billig, bei einem schwarzen Wagen keine gute Idee. Die Solarzellen sehen gruselig aus.
So kann man das Teil für Teil machen, es ist alles nicht gut durchdacht und nicht gut gemacht. Mich erinnert der ganze Entwurf fatal an die Prototypen, wenn Schwellenländer beschließen, ihr erstes eigenes Auto zu bauen. Außen und innen ist kein einziges Teil passend und glatt, also nicht einmal in der Nähe der Qualität, wie sie Prototypen der OEM haben.
Kosten wird der Wagen ohne Förderung 30.000€. Mit Förderung muss der Kunde erst den Herstelleranteil zahlen, also sind es dann 32.250€. Hätte ich bestellt, würde ich das Geld abschreiben. Habe ich aber nicht, ich habe nie daran geglaubt, dass Amateure bei komplizierten und komplexen Prozessen besser als Profis sind.
Sono Motors hätte besser mit einem L7e-Fahrzeug beginnen sollen, da wären die Kosten nicht so hoch gewesen und sie hätten jetzt ein günstiges E-Fahrzeug für 2 Personen mit Kofferaum für etwa 15.000 Euro. Auch bei einem L7e-Fahrzeug hätten sie Moosfilter innen und Solarzellen außen unterbringen können.
Vielleicht sollte Sono Motors dem Rat seiner Berater folgen und sich auf Solarmodule für Fahrzeuge anderer Hersteller beschränken, um damit erst einmal Geld zu verdienen. In einigen Jahren könnte dann ein Neuanfang mit einem Fahrzeug der L7e-Klasse versucht werden, falls China dieses Segment nicht überflutet.
Ja, auch ich habe mir die Prototypen in gleichnamigen Museum in Hamburg angesehen. Gleiches Ambiente, wie von Noah beschrieben.
Ich war angenehm überrascht von Größe und Entwicklungsstand der SVC3. Die Heckklappe wird geändert, hatte ich dort auch gleich angemerkt.
Die Dachelemente weisen breite Sicken auf, die schnell zu einem Feuchtbiotop werden und dann der tote Raum unter der Rückbank, deren Sitzfläche nicht hochgeklappt werden kann, um diesen zu nutzen.
Das Gestänge des Bremspedals kommt in Konflikt mit dem Fahrpedal, wenn man mit Outdoorstiefeln fahren sollte….na ja da ist noch Luft nach oben.
Aber es ist auch schon viel Gutes zu sehen. Vor allem ist es eine Fahrzeuggröße, die derzeit in der Form nirgends angeboten wird. Erfreulicherweise mal kein SUV!
Deshalb sehe ich durchaus eine Existenzberechtigung für den Sion am Markt.
Der Schock saß tief, als die beiden Gründer das Scheitern des Projektes bekanntgegeben haben.
Nun wird wieder Geld eingesammelt und da kein Investor bereit ist dieses zur Verfügung zu stellen, ist die Sionblase, auch Community genannt, gefragt.
Auch ich habe bereits erhöht, denke aber, das dieses so nicht der richtige Weg ist.
Sollten alle Vorbesteller den vollen Betrag anzahlen, ist genügend Geld vorhanden, um die Produktion zu starten.
Nur sollte die Community eine Genossenschaft bilden, die ausschließlich die Produktion des Sion verfolgt. Somit kann verhindert werden, das Geld in die Sono Solar versickert.
Der SVC3 mit den Erkenntnissen von heute sollte so schnell, wie möglich in die Produktion gehen. Wenn wieder ewig am SVC4 entwickelt wird, ist das Geld drei mal alle und „Start of Production“ ist wieder passé.
…nur mal so ein Grdanke…
Guten Rutsch und auf eine Zukunft mit dem Sion
Schon sehr interessant, wie der Artikel am Konzept des Autos vorbei geht.
Viel Glück für 2023,
ich habe den aktuellen Vorserien Sion Probe gesessen und gefahren. Mir gefällt er so, wie er ist. Wenn man ein Premium „Bling Bling“ und Spaltmaalß Fetisch hat, ist man bei dem Sion falsch. Pragmatiker und „After Buy“ Strategen sind die Zielgruppe.
Der Autor hat so gut wie nichts verstanden, was den Sion ausmacht.
Ich habe den Sion ebenfalls live gesehen vor gut 1 1/2 Jahren in Oberhausen bei Tageslicht. Dort konnte ich mir also ein Bild von der Integration der Solarpanels machen und muss leider sagen, dass die sehr gelungen ist. Wenn ich aber ein Foto im schrägen Winkel mit einem Blitz mache, der die nächsten 15 Meter ausleuchtet, ist es kein Wunder das ich unterschiedliche Materialien deutlich erkennen kann. Immerhin reflektiert ein mattierter Lack Licht komplett anders als eine Solarzelle.
Ebenso ist das Platz Angebot im sion mehr als ausreichend. Ich hatte auch einen Rebounder Kindersitz in den Sion gebaut und keinerlei Schwierigkeiten. Ich musste nichtmal den Vordersitz nach vorn schieben um den Abstand zu gewährleisten. Auch im Kofferraum ist genügend Platz vorhanden. Im Normalfall will ich ja keinen Elefanten hinten reinstecken sondern den wocheneinkauf, eventuell einen Kinderwagen oder ähnliches. Diese Diskussion ist genauso überflüssig wie die Reichweitendiskussion. In 98% der Fälle reicht beides absolut aus und wenn ich in Urlaub fahre plane ich halt 2 Pausen ein und nehme notfalls einen kleinen Anhänger mit.
Und was fehlenden Komfort angeht oder Optik, keine Ahnung was noch alles, zeig mir ein Auto für 30000 Euro dass das gleiche Angebot hat wie der Sion. Ich habe bisher keines gefunden vergleichbares startet bei 40000 aufwärts.
Auch die Zielgruppenfrage ist interessant. Mit 19 Jahren konnte ich mir keinen Neuwahlen für den Preis leisten. Das erste war ein Jetta 2 für 500 Euro den ich für 15 Jahre gefahren bin. Neureiche Millionärskinder erwarten natürlich mehr von einem Auto und liefern damit auch gleichzeitig den Grund warum unsere Gesellschaft immer noch über ihren Verhältnissen lebt.