Die Workhorse Group, ein kleines Unternehmen in der Nähe von Cincinnati, das batteriebetriebene Pickups, Lieferwagen, Drohnen und Flugzeuge herstellt, sorgte im Mai für Aufmerksamkeit, als Gerüchte aufkamen, dass man die Lordstown Factory von General Motor übernehmen wird. Hier scheint man derzeit noch zu keiner Einigung gekommen zu sein; dafür sicherte sich Workhorse kürzlich ein 25 Millionen USD-Investment für die Fertigstellung seines Elektro-Lieferwagens.
Das Geld wird daher nicht in die Fabrik fließen. Stattdessen wird es für die dringendere Aufgabe genutzt, um beispielsweise das Unternehmen am Laufen zu halten. Im Rahmen der Transaktion erhalten die Investoren Vorzugsaktien und Optionsscheine zum Kauf von Aktien. Eine jährliche Dividende wird in Form von Aktien von Workhorse ausgezahlt. Mit dem 25 Millionen Dollar Investment kann Workhorse seinem Kapital-Problem begegnen, mit welchem man immer wieder zu kämpfen hat.
Das Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal 2019 einen Umsatz von nur 364.000 US-Dollar, nach 560.000 US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Zum 30. März 2019 verfügte das Unternehmen über liquide Mittel und kurzfristige Investitionen in Höhe von 2,8 Mio. USD gegenüber 1,5 Mio. USD zum 31. Dezember 2018. Bereits zu Beginn des Jahres hat man sich 35 Millionen Dollar vom Hedgefonds Marathon Asset Management geliehen.
Derzeit blickt man bei Workhorse auf einen fast fertigen Elektro-Lieferwagen, welcher bei verschiedensten Unternehmen zum Einsatz kommen könnte. Am interessantesten erscheint hierbei ein Großserienauftrag bei der United States Postal Service. Unter Berufung auf Workhorse-Chef Duane Hughes berichtet trucks.com, dass UPS 950 weitere der elektrifizierte Lieferwagen in Betrieb nimmt. Diese sind mit 60-kWh-Akkus ausgestattet und kommen so mit rund 160 km Reichweite daher. Workhorse montiert die Akkupacks im eigenen Haus und bezieht seine Zellen von Panasonic.
Mit dem neuen Kapital möchte man den Herstellungsprozess fertigstellen und spätestens im vierten Quartal mit der Fertigung beginnen.
Im Rahmen des potenziellen Lordstown-Deals würde eine neue Einheit unter der Leitung von Workhorse-Gründer Steve Burns die Anlage erwerben. Workhorse würde eine Minderheitsbeteiligung an dem neuen Unternehmen halten. Diese neue Einheit würde es Workhorse ermöglichen, neues Eigenkapital zu suchen, ohne den bestehenden Shareholder Value zu verwässern. In der Lordstown Factory soll dann ein E-Pickup vom Band rollen.
Quelle: Techcrunch – Workhorse gets $25 million needed to finish electric delivery van