Es sollte ein hocheffizientes und umfassend digitalisiertes, vernetztes und autonomes Elektroauto werden. Nun hat Volkswagen das Software-Projekt Artemis, welches bei der Premium-Schwester Audi angesiedelt war, beendet. Der Grund dafür sei, dass VW-Konzernchef Oliver Blume die Software-Planungen innerhalb des Konzerns neu gestaltet, so die Automobilwoche. Zuletzt kam es bereits mehrfach zu Verspätungen, der ursprünglich geplante Termin für das Prestigeprojekt Artemis wurde bereits von 2024 auf 2027 verschoben.
Die auf Artemis aufbauenden Elektroautos von Audi mit den Arbeitstiteln Landjet (Nachfolger des A8) und Landyacht sollen aber trotzdem innerhalb der Konzernentwicklung weiterentwickelt werden. Der Zeitplan hierfür allerdings sei noch unbekannt. Die technologische Basis für die neuen Audi-Modelle soll dem Bericht zufolge die gemeinsam mit Porsche entwickelte SSP-Plattform sein. SSP soll künftig die Grundlage für alle Premium-Modelle des Konzerns stellen. Eigene, autonom fahrende Audi-Modelle sollen sich durch den von Volkswagen-Chef Blume geplanten Umbau jedoch auf unbestimmte Zeit verzögern. Das Ziel aber bleibe weiter die zweite Hälfte des Jahrzehnts.
Die Verantwortung für die Software autonom fahrender Autos will Volkswagen nun bei Cariad fokussieren. Zunächst soll Volkswagen Nutzfahrzeuge davon profitieren, damit autonom fahrende Shuttle-Busse auf Basis des ID.Buzz möglichst bald auf die Straße kommen können. Ab 2025 sollen fahrerlose ID.Buzz durch Hamburg fahren können.
Konzernchef Oliver Blume will dem VW-Aufsichtsrat am 15. Dezember seine neue Software-Strategie beim Aufsichtsrat vorstellen. Dazu soll auch eine Neuausrichtung des Trinity-Projekts gehören, mit dem frühestens ab 2028 zu rechnen sei statt wie zuvor geplant 2025, sowie eine Umstrukturierung mehrerer Software-Architekturen für die verschiedenen Fahrzeugsegmente.
Quelle: Automobilwoche – Blume beerdigt Artemis-Projekt
Aha… aber man weiß ja aus Erfahrung, dass ein Hard- und Softwareaufbau möglichst aus gleichem Hause kommen soll. Das war bis jetzt nicht so und wohl deshalb auch das gegenwärtige Chaos. Denn, wen will man schon beschuldigen, jeder wird sagen, der Andere sei schuld.
Wenn Cariad nun Hardware (Sensoren, Steuergeräte) und Software (Programmierung) baut, kann das was werden. Am besten aber ist es immer, wenn bei solch kompatibilitätsempfindlichen Dingen nur ein einziger Entwickler / Hersteller am Werke ist. Das ist der Grund, warum das Thema bei Tesla so bestens funktioniert, aber auch FSD ist bei Tesla noch eine echte Herausforderung – die Software sonst sucht jedoch seinesgleichen, auch die Konnektivität ist beispielhaft. Da kann höchstens Mercedes Benz noch mithalten, da kommt BMW, Porsche und alle weiteren edleren Marken momentan nicht hin.
Wenn man sich verrannt hat, muss man umkehren.
Daher ist das trotzdem erstmal keine gute Nachricht, aber eine bessere, als krampfhaft zu versuchen, einen falschen Pfad weiterhin zu bestreiten.
Jetzt muss VW aus den Artemis-Fehlern noch lernen.
Das werden wir bald sehen – so oder so.
Immer das gleiche im Konzern. Arbeiten lassen an Projekten, Geld verbrennen und dann gibt’s ne Neuausrichtung…and again and again and again….
„… hocheffizientes und umfassend digitalisiertes, vernetztes und autonomes… “
3 von diesen 4 Adjektiven für ein Auto gehen 7 von 10 Autofahrern (wilde Schätzung) mächtig auf den Sack. Die wollen einfach nur fahren und erwarten von einem Auto nicht, dass sie damit den Podcast von Robert Habecks Putzhilfe simultan ins Klingonische übersetzt hören können, oder dass das Auto automatisch den Grund für die aktuellen Kopf schmerzen herausfindet (Spoiler: es liegt am Podcast) oder automatisch in eine riesige Parklücke reinfährt, während die Passanten einen dafür belächeln, dass man vermeintlich zu doof oder zu dekadent zum eigenhändigen Einparken ist. Immerhin kann die Kiste ja schon mal automatisch die den Psychologen buchen, wenn man zuschauen musste, wie das Auto, in dem man sitzt, autonom jemanden umfährt. Horrormärchen? Jain.
Wird es öfter passieren als Mensch fährt Mensch um? Vielleicht nicht. Ist es statistisch wahrscheinlich? Vermutlich nicht. Aber dass es irgendwann passieren wird, ist wiederum statistisch sicher.
Dass die Vernetzung hilfreich oder sogar nötig ist, um eine rechtzeitig eine Ladestation zu finden, ist mir schon klar.
Trotzdem a) nervt sie darüber hinaus trotzdem (die Vernetzung, nicht die Ladestation) und sie wäre b) trotzdem nicht notwendig, wenn die Elektromobilität vernünftig umgesetzt worden wäre (bzw. nicht noch 20 oder 30 Jahre „reifen“ müsste) : bei den Verbrennern ist man schließlich ein Jahrhundert lang auch gut ohne Vernetzung bis zur Tanke velangt.
Hm, ich schweife ab.
Ich wollte eigentlich nur sagen: gut, das dieser fahrende Softwarefehler eingestampft wurde.
Elektroantrieb gerne, aber es sollen Autos bleiben und keine PCs (technisch) oder Playmobil-Raumschiffe (optisch).