Der Volkswagen-Konzern hat das Geschäftsjahr 2017 trotz Diesel- und Abgas-Skandal und Milliardenschweren Vorleistungen für die Elektromobilität erfolgreich abgeschlossen und konnte deutlich höhere Umsatzerlöse erzielen als im Vorjahr. In einem schwierigen Umfeld hat sich der Konzern zudem bei fast allen wesentlichen Finanzkennzahlen verbessert. Vor allem der Auslieferungsrekord von 10,7 Millionen Fahrzeugen führte dazu, dass der konzernweite Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent auf fast 231 Milliarden Euro steigen konnte. Erneut belasteten Sondereinflüsse aus der Dieselthematik das Operative Ergebnis, das dennoch um 6,7 Mrd. auf 13,8 Mrd. Euro gesteigert werden konnte. Für das laufende Geschäftsjahr geht der Volkswagen Konzern davon aus, den jüngsten Auslieferungsrekord sogar moderat zu übertreffen.
„Mit Blick nach vorne stehen wir, wie die gesamte Industrie, vor großen Aufgaben und tiefgreifenden Umbrüchen. Das hervorragende finanzielle Ergebnis gibt uns dafür eine starke Basis und allen Grund zur Zuversicht. In der Tat: Unser Zukunftsplan TOGETHER – Strategie 2025 greift und wird immer konkreter.“ – Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG
Der Zuwachs der Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns war vor allem auf die starken Verkaufszahlen sowie die gute Geschäftsentwicklung im Konzernbereich Finanzdienstleistungen zurückzuführen, während Wechselkurse einen negativen Einfluss hatten. VW sagte, dass die Gewinne durch einen wachsenden Anteil von höhermargigen Modellen wie dem neu gestalteten Tiguan-SUV und dem Arteon-Fließheck sowie den steigenden Einsparungen durch die modularen Plattformen von VW getrieben wurden.
Wie erwartet kam es im Berichtsjahr aber auch zu hohen Mittelabflüssen im Zusammenhang mit der Dieselthematik, im Wesentlichen für Fahrzeugrückrufe und Rechtsrisiken. Dennoch lag die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile zum Jahresende 2017 mit 22,4 Mrd. Euro weiterhin auf einem robusten Niveau. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung Anfang Mai 2018 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 3,90 (Vorjahr: 2,00) Euro je Stammaktie und 3,96 (2,06) Euro je Vorzugsaktie vorschlagen.
Ausblick für 2018
Der Vorstand des Volkswagen Konzerns geht davon aus, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft 2018 leicht abschwächen wird und sich die Pkw-Märkte im Jahr 2018 in den einzelnen Regionen uneinheitlich entwickeln werden. Unter den weiterhin herausfordernden Marktbedingungen erwartet der Vorstand, dass die Auslieferungen an Kunden des Volkswagen Konzerns im Jahr 2018 den Vorjahreswert moderat übertreffen werden. Herausforderungen ergeben sich im laufenden Geschäftsjahr vor allem aus dem konjunkturellen Umfeld, der steigenden Wettbewerbsintensität, volatilen Wechselkursverläufen sowie der Dieselthematik. Zudem gilt in der EU ein neues, zeitlich aufwendigeres Testverfahren zur Bestimmung von Schadstoff- und CO2-Emissionen sowie des Kraftstoffverbrauchs bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (WLTP).
Der Vorstand erwartet, dass die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns um bis zu fünf Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden. Für das Operative Konzernergebnis wird mit einer operativen Rendite zwischen 6,5 und 7,5 Prozent gerechnet.
Quelle: Volkswagen Konzern – Pressemeldung vom 23.02.2018