Jeder, der jemals einen Tesla gefahren ist, möchte kein anderes Fahrzeug mehr. So auch bei uns. Ein Tesla ist einfach DAS E-Auto. Mit ihm begann alles und jeder andere Anbieter muss sich an ihm messen lassen. So ist es auch bei uns, als E-Autotestfahrer sind meine Frau und ich schon einige andere Fabrikate gefahren, bis halt auch wir schlussendlich bei der Ikone gelandet sind. Ein Model 3 sollte es sein und so bestellten wir ihn. Ein Einfacher sollte es sein. Kleiner Akku mit einem Motor und einer Anhängerkupplung für die Bikes, da wir im Sommer als Triathleten des Team Erdinger Alkoholfrei fast jedes Wochenende woanders sind.
Alles klappte super, sogar der kleine Tipp, öfters mal die Bestandsliste von Tesla zu begutachten, da man hier nochmal Angebote findet, die oft den eigenen Wünschen entsprechen für einen fast identischen Preis, nur halt mit Long Range Akku und zwei Motoren. Gesagt, getan. Die erste Bestellung wurde storniert und das 2. Model 3 bestellt. Natürlich mit Anhängerkupplung.
Die Odyssee beginnt…
Was mich wunderte war die Tatsache, dass ich bei jedem Telefongespräch mit der Auslieferungszentrale München einen anderen Ansprechpartner hatte. Aber egal, Hauptsache das Auto wird geliefert und genau da hapert es bei Tesla im Moment gewaltig. Sagen wir lieber, das Auto ist laut Aussage Tesla München schon da. Nur – wie jeder weiß, hat es in Deutschland eine Aufstockung der BaFa Prämie gegeben und Tesla macht auch schon fleißig Werbung, stellt allerdings – man mag es kaum für möglich halten – immer noch Rechnungen mit der “alten” Förderung aus.
Auf Nachfrage bei Tesla München, ob es möglich wäre, eine “korrekte” Rechnung zu bekommen, hieß es nur, es sei nicht möglich. Die einzige Möglichkeit, die komplette Förderung zu erhalten, wäre eine Neubestellung eines passenden Fahrzeugs – natürlich mit erneuter Wartezeit. Laut Tesla-Homepage käme dann die nächste Lieferung voraussichtlich im Mai… Auf meine Frage, ob es möglich wäre, mein jetzt bestelltes, schon laut Tesla fast zur Auslieferung bereites Fahrzeug zu bekommen, kam als Antwort nur: „Kann sein, oder auch nicht.“ Also gehe ich bei so einer Antwort mal davon aus, dass das heißt, ob der zuständige Mitarbeiter gewillt ist oder nicht…
Noch besser wurde es dann, als ich von Tesla München den Hinweis bekam, ich müsse mir die Ersparnisse nochmal durchrechnen, bevor ich ein neues Fahrzeug bestelle. Ob das jetzt positiv oder leicht negativ zu beurteilen ist, werden wir sehen. Aber eins steht fest: Tesla macht es sich jetzt leicht, ihren “Fehler” an die Kunden abzugeben, indem sie einfach sagen, die Anpassung ergo Anrechnung der vollen Prämie ginge nur bei einer Neubestellung. Dass heißt für den Kunden, der sehnsüchtig auf sein Auto wartet, noch einmal ein paar Monate verharren und darauf vertrauen, dass er dann ‘pünktlich’ kommt. Für Bestandskunden beginnt dann dasselbe Spiel wie vorher: Nur wenn man dann das Passende findet, fühlt man sich wie ein Lottogewinner – und das weiß jeder: die sind sehr selten… Wem dass dann zu unsicher ist, der bestellt dann sowieso sein absolutes neues Traummodel und schwupps ist der finanzielle Vorteil eines Bestandsmodells verschwunden.
Wie heißt es auf der eigentlich unkorrekten Rechnung, so schön: ‘bis zu 7 Tage vor Auslieferungstermin zu zahlen“ und genau das machen wir jetzt, denn eins hat Tesla vergessen:
In der BaFa steht eine schöne Klausel…
“Der erhöhte Umweltbonus wird wie bisher zur Hälfte vom BAFA und zur Hälfte von der Industrie gezahlt und gilt für alle Fahrzeuge, die ab dem 5. November 2019 zugelassen wurden.”
Trotzdem freu ich mich auf UNSER Model 3, denn das Auto kann nichts dafür, es menschelt nur zu sehr. Wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat, darf sich gern an mich wenden. Kleinvieh macht auch Mist und alles braucht man sich echt nicht gefallen zu lassen.
Markus Gust ist der Autor hinter “Revolluzzer- der etwas andere E-Autoblog”. In seinem aktuellen Artikel lässt er uns an seiner Erfahrung mit Tesla und der Erhöhung des Umweltbonus teilhaben. Der Artikel im Original wurde zuerst auf Facebook veröffentlicht.