Stellantis, der neue Autogigant, in einer Fusion entstanden aus dem französischen PSA-Konzern und dem italo-us-amerikanischen Hersteller FCA, will ein weltweit führendes Unternehmen für eine neue Ära der nachhaltigen Mobilität werden, das sich der Bereitstellung von Mobilität mit unverwechselbaren, erschwinglichen und effizienten Transportlösungen verschrieben habe. Stellantis-Chef Carlos Tavares gab allerdings zu verstehen, dass die Hilfe der Politik für eine umfassende E-Offensive notwendig ist.
Tavares erwähnte auf dem Financial Times Future of the Car Summit, dass “die wissenschaftliche Entscheidung über die Wahl dieser Technologie nicht von der Automobilindustrie getroffen wurde”, aus seiner Sicht hätte man mit “mehreren Technologien effizienter sein können, nicht mit einer einzigen”. Tavares betonte hierbei auch, dass man den Lebenszyklus eines Fahrzeugs beachten sollte und die damit verbundenen CO2-Emissionen. Denn, wenn man E-Autos nur für wohlhabende Menschen erschafft, wird eine umso größere Flotte älterer Fahrzeuge in der Masse der Gesellschaft vorhanden sein.
“Wie kann man saubere Mobilität erschwinglich halten, um einen signifikanten Einfluss auf die Anzahl der Tonnen CO2 zu haben, die wir ausstoßen? Es ist nicht so einfach, wie Autos zu verkaufen: Sie brauchen Menschen, die bereit sind, sie zu kaufen und sich zu leisten. Wenn wir die Erschwinglichkeit nicht beibehalten, werden wir die Freiheit der Mobilität beeinträchtigen, was ein großes Problem für moderne Demokratien ist”, so der CEO von Stellantis.
Aus seiner Sicht sei es daher notwendig nicht nur darauf zu achten, welche Emissionen das einzelne Fahrzeug verursacht, sondern die gesamte Kette, welche daran beteiligt sei. “In einem Jahrzehnt werden Fahrzeuge 300-500 kg schwerer sein als heute“, sagte er. Das wird das Thema der Materialien auf den Tisch bringen. Deren Verknappung und die dadurch verursachten Emissionen. Dies wolle er vor Augen führen. Zwar zeigt er auf “Wir sind mit vollem Einsatz bei der Sache, haben volle Konformität und sind verpflichtet, unseren Beitrag für die globalen Emissionen zu leisten.” Gibt aber gleichzeitig erneut zu verstehen, dass die Automobilindustrie diese Entwicklung nicht alleine trägt.
Aus seiner Sicht dürfe die “Erschwinglichkeit” der Fahrzeuge nicht vergessen werde. Welche man eben nur über entsprechende Entwicklungs- und Forschungsarbeiten erreichen kann. Sowie die Umsetzung aus deren Ergebnisse. Sprich, eine sofortige Umstellung, welche durch Regularien der Politik durchaus denkbar wäre, würde dazu führen, dass die Hersteller noch nicht gewährleisten können, entsprechende günstige Fahrzeuge auf die Straße zu bringen. Schlicht und einfach aus dem Grund, da die Zeit für deren Entwicklung fehlt.
Zudem zeigt der CEO von Stellantis auf, dass es gilt weiterzudenken. So spiele der Wandel der Produktion von Verbrenner auf E-Autos auch eine entscheidende Rolle bei den dafür benötigten Teilen. Hier müssen Mitarbeiter umgeschult werden, beziehungsweise gänzlich in neue Themenfelder eingelernt werden. Eine Herausforderung, welche es ebenfalls zu meistern gilt. Gleichzeitig sollen Preise sinken, Margen gehalten und Job-Sicherheit gewährleistet werden. Oder wie es Tavares ausdrückt. “Die Herausforderung ist nicht Null-Emissionen zu erreichen, sondern die Bezahlbarkeit, den Schutz der Margen und die Vermeidung signifikanter sozialer Konsequenzen.”
Quelle: Autocar.co.uk – Stellantis: Governments must consider true cost of electric cars