Wir erinnern uns, noch im November habe ich das nach Seats Aussage beste Stadtauto im Alltag testen können. Dabei lautete die Fragestellung: Was bekommt der Fahrer des E-Autos geboten? Und wie soll es von dort aus für Seat weitergehen? Erste Antworten hat mein Artikel aus Madrid geboten. Weitere Antworten findest du in diesem Test- und Fahrbericht des Seat Mii electric Plus, der es Ende Februar länger als nur zwei, drei Stunden zu uns geschafft hat.
Wie gewohnt habe ich für Elektroauto-News.net meine Eindrücke und Erfahrungen mit dem Seat Mii electric Plus in einem ausführlichen Test- und Fahrbericht festgehalten, den du nachfolgend vorfindest. Wie du es aus meinen anderen Testberichten gewohnt bist, ist der Test des Mii electric Plus von Seat vollkommen subjektiv und betrachtet das E-Fahrzeug aus meiner Perspektive. Dabei versuche ich alle relevanten Punkte aufzugreifen und auch entsprechend interessante technische Details wiederzugeben, welche mir in meinem einwöchigen Testzeitraum begegnet sind.
Sollten von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Deine persönlichen Erfahrungen mit dem Elektroauto von Seat kannst du mir gerne zukommen lassen, damit wir diese mit den anderen Lesern teilen. Über Elektroautos im Allgemeinen kannst du dich auf dieser Seite informieren.
Seat Mii electric Plus - Wegbegleiter im urbanen Alltag
Bereits in Madrid durfte ich meine Erfahrungen mit dem Mii electric sammeln und hatte für mich entschieden, dass ich mit dem Stromer von Seat lieber in der Stadt und auf der Landstraße unterwegs bin als auf der Schnellstraße. Mag einfach daran liegen, dass an dem 1.481 mm hohen, 1.645 mm breiten und 3.556 langen Gefährt nicht sonderlich viel dran ist. An sich kein Nachteil, ist er so gerade in der Stadt das perfekte Gefährt und zieht im Vergleich zu behäbigen SUVs nicht den Kürzeren.
Im November durfte ich noch mit dem Seat Mii electric in Candy Weiß Vorlieb nehmen. Unser Testwagen kam im krassen, farblichen Gegensatz Deep Schwarz daher. Persönlich hat mir diese Farbvariante besser gefallen, wobei ich fairerweise anmerken muss, dass ich dunkle Farben eher bevorzuge. Alternativ hat man neben Candy Weiß und Deep Schwarz noch die Wahl zwischen Tornado Rot, Costa Blau oder Tungsten Silber. Die schwarzen Außenspiegelgehäuse und das schwarze Wagendach sind bei allen Ausstattungsvarianten optional erhältlich.
Im Vergleich zur reinen Verbrenner-Variante, welche es in der aktuellen Generation bekanntermaßen nicht mehr gibt, ist die reine Stromer-Variante nur leicht modifiziert worden. Allzu große Unterschiede – rein optischer Natur – sind nicht festzustellen. Das vollelektrische Modell ist durch den „electric“-Schriftzug am Heck und „electric“-Sticker an der Seite erkennbar. Des Weiteren dadurch, dass beim Öffnen des Tankdeckels eben kein Einfüllstutzen sondern die Ladeanschlüsse für den elektrifizierten Mii vorzufinden sind. Zudem wartet der Mii electric mit komfortabel einstellbaren Außenspiegeln mit integrierten LED-Blinkleuchten auf.
Kommen wir nun aber einmal weg von der Optik, hin zu den inneren Werten und damit der Ausstattung der Mii electric Plus. Neben der Serienausstattung kam die von uns gefahrene Variante noch mit weiterer Sonderausstattung daher, welche wie folgt aufgeführt wurde:
- Winter-Paket
- Verlängerung für Herstellergarantie um 3 Jahre, maximal 100.000 km
- Netzkabel für Haushaltssteckdose
- Fahrassistenz Paket
- EASY Flex Paket
- CCS-Ladedose
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Seat die Varianten des Mii electric sehr schmal aufstellt. Seat wollte das Ausstattungsangebot des Elektroautos bewusst übersichtlich halten und bringt daher lediglich zwei Ausstattungsvarianten an den Start. Die Basisvariante Mii electric sowie die höherstufige Mii electric Plus-Variante. In einem der späteren Abschnitte des Testberichtes habe ich die wichtigsten Details der beiden Ausstattungsvarianten aufgelistet und gehe auch auf die Preisgestaltung der Modelle ein.
Des Weiteren sind drei Pakete und zwei Einzeloptionen für den Mii electric verfügbar: „Fahrassistenz Paket“, „Easy Flex“, „Winter Paket“, „Netzkabel für Haushaltssteckdose“ und „Fast“, welche wir nachfolgend noch einmal betrachten.
Fahrassistenz Paket
Erweitert die Ausstattung des Mii electric um Parksensoren hinten, eine Geschwindigkeitsregelanlage und Ambientebeleuchtung
Winter- Paket
Ergänzt die Standardausstattung um beheizbare Vordersitze, beheizte, elektrisch anklappbare Außenspiegel, eine beheizbare Windschutzscheibe, Licht-/Regensensor sowie eine Coming-Home-Funktion
Easy-Flex
Umfasst höhenverstellbare Vordersitze, einen Taschenhalter im Bereich des Handschuhfachs, eine geteilt umklappbare Rücksitzbank und einen variablen Gepäckraumboden
Netzkabel für Haushaltssteckdose
Umfasst ein Ladekabel zum Aufladen des Fahrzeugs an einer konventionellen Haushaltssteckdose (2,3 kW)
CCS-Ladedose
Bietet einen CCS-Adapter für Gleichstromladen mit einer Ladeleistung von 40 kW
Im Alltag rein elektrisch unterwegs
Erdacht wurde der Mii electric wahrlich für den urbanen Raum. Äußerst kompakt, dennoch ausreichend Platz im Innenraum und genügend Sicherheitsgefühl, um dem Kleinwagen trotz SUV-Alternativen eine Chance zu geben. Seat hat von Beginn an den Stromer auf den urbanen Verkehr ausgerichtet, wie man am speziell darauf eingestellten Fahrwerk und Servolenkung zu spüren bekommt. Trotz kleiner Außenmaße und geringem Gewicht – oder gerade deshalb – lässt der Mii electric dem Fahrer seine dynamische Perfomance spüren und gestattet ein zügiges Vorankommen auf der Straße.
Einen Sportwagen darf man bei 61 kW/ 83 PS nicht erwarten, dafür aber 212 Nm Drehmoment, welche dem Mii electric sofortigen Vortrieb bei durchgedrücktem “Strom”-Pedal gestatten. Den Sportwagen braucht man aber auch nicht in der Stadt. Der kleine, wendige Stromer ist da schon eher gefragt, wenn es darum geht eine Parklücke zu ergattern oder zügig durch den alltäglichen Verkehr zu gleiten.
Hinsichtlich seiner Reichweite kommt der Mii electric mit 251- 259 km nach WLTP-Zyklus. Im Alltag hat sich dies allerdings nicht bewahrheitet. Mag auch daran liegen, dass wir nicht immer gemäßigt gefahren sind, aber an die 12,9 kWh/100km sind wir nicht herangekommen. Im Schnitt, über rund 300 zurückgelegte km kamen wir auf einen Energieverbrauch von 15,3 kWh/100km. Für die täglichen Fahren vollkommen ausreichend und dank optionalem CCS-Ladeanschluss war die Batterie mit 32,3 kWh Nennkapazität entsprechend schnell geladen.
Seat Mii electric - Drei Drive-Mode zur Auswahl
Beim Fahren des Seat Mii electric bekommt man als Fahrer die Wahl zwischen drei möglichen Einstellungen: Normal, Eco und Eco+. Diese unterscheiden sich, je nachdem, ob Fahrspaß oder Energieeffizienz im Vordergrund stehen sollen. Die Fahrmodi haben auch Einfluss auf das regenerative Bremssystem, die Klimatisierung und die mögliche Höchstgeschwindigkeit.
Als Fahrer hat man die Wahl zwischen den zuvor aufgeführten Modi. Im Normal Modus stehen dem Fahrer sämtliche Verbraucher zur Verfügung, die Höchstgeschwindigkeit wird nicht eingeschränkt und auch hinsichtlich der Beschleunigung erlangt man keinen Nachteil. Im Eco als auch Eco+ Modus wird die Höchstgeschwindigkeit eingeschränkt und sogenannten “Komfort-Verbraucher” abgeschaltet.
Im eco+-Modus – Drücken der entsprechenden Taste in der Mittelkonsole – wird die maximale Drosselung vorgenommen, um die nächste Ladesäule zu erreichen. Die Klimaanlage schaltet sich komplett ab. Daher ist dieser Modus im Alltag auch nur in der Übergangszeit zu empfehlen. Im Winter und Sommer möchte man nicht freiwillig auf die Klimaanlage verzichten. Zumindest geht es mir so.
Im eco-Modus hingegen wird die Stromannahme beim Beschleunigen gedrosselt, sowie die Klimaanlage ein wenig zurückgefahren. Dennoch gibt der Mii electric in diesem Fall ein gutes Bild ab und beschränkt das Fahren im städtischen Treiben nicht zu sehr. Bei längeren Überlandfahrten könnte der Nachteil allerdings spürbarer gegenüber dem Normal-Modus sein. In unserem Test war ein Zurückgreifen auf die zwei gedrosselten Fahrmodi kaum notwendig.
Wenn man nicht bereits beim Strom geben spürt in welchem Fahrmodus man sich befindet reicht ein Blick aufs Display hinter dem Lenkrad. Zumindest, wenn man gerade zwischen den Modi hin- und hergewechselt hat. Dann erscheint dort eine Anzeige, welcher Modus aktuell ausgewählt wurde. Des Weiteren sinkt natürlich die Reichweitevorschau entsprechend. Unterschiede von 5 bis 10 km waren je nach ausgewähltem Fahrmodus der Fall.
Rekuperieren leicht gemacht
Beim Seat Mii electric – egal ob in der Standard- oder Plus-Variante – sollte man sich von Beginn an darauf einstellen, dass die Rekuperation im normalen Drive-Mode nicht sonderlich spürbar ist. Rein subjektiv kommt das Fahren in diesem Modus so vor, als ob man einen Verbrenner fährt, welcher bekanntermaßen auch auf die Rekuperation der Bremsenergie verzichtet. In der Szene auch als “Segeln” bekannt.
Hier weiß Seat allerdings Abhilfe zu verschaffen und bietet die Möglichkeit den Schalthebel in den sogenannten B-Modus zu schalten. Dies geschieht durch Drücken eines Knopfs am Schalthebel und das Herunterdrücken des Hebels. Der B-Modus stellt die auch bei herkömmlichen Fahrzeugen bekannte “Motorbremse” dar, die nur beim Gaswegnehmen spürbar und wirksam wird. Solange jedoch Gas gegeben wird, gibt es weder einen spürbaren noch einen funktionalen Unterschied zwischen B-Modus und D-Modus.
Reichweite und Verbrauch des Seat Mii electric Plus
Seat gibt bezüglich der Reichweite des Mii electric zu verstehen, dass dieser mit einer kombinierten Reichweite von 251- 259 Kilometern (Durchschnittsverbrauch 12,7 kWh pro 100 km) daherkommt. Im Stadt-Zyklus soll er sogar bis zu 358 Kilometer mit einer Batterieladung zurücklegen. Der Seat Mii electric kommt mit einem 32,3 kWh-Akku daher.
Mit dem Seat Mii electric Plus setzt die Marke auf einen gleichgroßen Akku und bewegt sich im gleichen Reichweiten-Bereich. Der Durchschnittsverbrauch bewegt sich bei dieser Fahrzeugvariante allerdings bei 12,9 kWh pro 100 km.
An sich sind solche Herstellerangaben für eine erste Orientierung gar nicht verkehrt. Doch natürlich kommt die “echte” Reichweite erst zum Vorschein, wenn man selbst fährt. Schließlich findet die Reichweiten-Ermittlung dann nicht mehr unter nahezu klinischen Bedingungen statt, sondern eben direkt auf der Straße. In der Vergangenheit war bei den verschiedenen E-Autos, welche wir bisher Probe fahren konnten, eine Abweichung in Richtung Mehrverbrauch festzustellen.
Auch beim Mii electric war dies nicht anders. Wir haben uns mit 14,9 kWh- 15,3 kWh zwar im Bereich eines hinnehmbaren Energiemehrverbrauchs befunden. Müssen aber auch anmerken, dass dieser durchaus ansteigt, wenn man doch Mal mehr Strom gibt. Daher gilt durchaus darauf zu achten in welchem Drive-Mode man unterwegs ist und ob man sachte mit dem Strom-Pedal umgeht.
Trotz des Energiemehrverbrauchs gehe ich davon aus, dass die angegebenen Verbräuche vonseiten Seat durchaus zu erreichen sind. Wobei man dann bewusst mit dem Strompedal umgehen muss und vornehmlich in der Stadt unterwegs sein sollte.
Energie tanken. Wahlweise per TYP 2 oder CCS
Der SEAT Mii electric ist serienmäßig mit einer Wechselstrom-Ladedose ausgestattet. Damit kann man diesen bequem zu Hause an der eigenen Wallbox anschließen und laden. Oder an einer der vielen öffentlichen Wechselstrom-Ladestationen. Dafür sollte man darauf achten das entsprechende Wechselstrom-Ladekabel (Mode 3 Typ 2) am Start zu haben. Sollte man aber nicht vergessen können, da es im doppelten Boden des Kofferraums bereits mit Auslieferung des Fahrzeugs liegt – serienmäßig. Mit Wechselstrom kann man die Batterie des elektrischen City-Flitzers bei einer Ladeleistung von 7,2 kW in ca. 4 Stunden auf 80% laden.
Nachfolgend habe ich die Ladeoptionen inklusive der Zeiten aus dem technischen Datenblatt eingebunden. In der Praxis waren lediglich minimale Unterschiede beim Laden festzustellen.
Ladezeiten - Seat Mii electric / Seat Mii electric Plus
- 230-V-Haushaltssteckdose; 12 A (serienmäßiges Ladekabel) - möglich - aber keine Angabe vorhanden
- Wechselstrom-Ladestation (230 V) bei 7,2 kW Leistung - 4 Stunden (0 auf 80%)
- 40-kW-Gleichstrom-Ladestation (0 auf 80%) - 1 Stunde
Der Mii electric kann mit einem optional erhältlichen Netzkabel auch mit bis zu 2,3 kW an einer Haushaltssteckdose geladen werden. Diese Ladeoption sollte jedoch keine dauerhafte Lösung darstellen und nur gelegentlich genutzt werden. Seat kommentiert daher auch nicht Ladezeit an der Haushaltssteckdose.
Wenn es unterwegs mal schnell gehen muss, dann kommt die optional erhältliche CCS-Ladedose zum Einsatz. Insofern man sich für diese entschieden hat. Durch diese ist es möglich den Mii electric an Schnelllade-Stationen mit Gleichstrom mit max. 40 kW in nur ca. einer Stunde auf 80% laden.
Exterieur und Interieur des Seat Mii electric Plus im Detail
Erste Erfahrungen, beschriebene Eindrücke und eingebundene Fotos haben dir hoffentlich einen Eindruck des Seat Mii electric Plus vermitteln können. Nun tauchen wir gemeinsam noch ein wenig mehr ein und betrachten das Exterieur und Interieur des Elektroautos von Seat etwas genauer.
Exterieur: Minimalismus pur!
Eingangs bereits erwähnt kommt der Mii electric optisch der bisherigen Verbrenner-Variante ziemlich nah. Beide Varianten verstehen es jedoch sich auf das Wesentliche zu begrenzen und nicht unangenehm im Straßenverkehr aufzufallen. Bereits auf den ersten Blick wird ersichtlich, dass der Seat Mii electric Plus durch seine Funktion und technischen Vorzüge überzeugen will und nicht sein stylisches Design.
Im Straßenverkehr ist das vollelektrische Modell durch den „electric“-Schriftzug am Heck und „electric“-Sticker an der Seite als solches zu identifizieren. Zudem sieht man natürlich nach öffnen des Tankdeckels eben kein Einfüllstutzen sondern die Ladeanschlüsse für den elektrifizierten Mii. Des Weiteren wartet der Mii electric mit komfortabel einstellbaren Außenspiegeln mit integrierten LED-Blinkleuchten auf, welche ebenfalls auf die elektrifizierte Variante des platzsparenden Autos schließen lässt.
Minimalistisch ist nicht nur das Auftreten, sondern auch die Außenmaße des Seat Stromers: 1.481 mm Höhe, 1.645 mm Breite und 3.556 Länge. Diese qualifizieren das E-Auto auch für die Auszeichnung: “klein, wendig und dennoch schnell genug, um Lücken auszunutzen”. Dies äußert sich auch im geringen Wendekreis von 9,8 Meter, welcher es auch im Alltag erleichtert das Fahrzeug spontan zu wenden.
Wir erinnern uns zudem daran, dass ein Sportwagen bei 61 kW/ 83 PS nicht erwartet werden darf, dafür aber 212 Nm Drehmoment, welche dem Mii electric sofortigen Vortrieb bei durchgedrücktem “Strom”-Pedal gestatten. In diesem Fall weiß dann auch das erste Elektroauto von Seat seine Sprintfähigkeiten zu beweisen. Von 0 auf 50 km/h sprintet dieser in 3,9 Sekunden. Der Sprint von 0 auf 100 km/h zieht sich mit 12,3 Sekunden ein wenig länger, wobei bei 130 km/h dann auch Schluss ist. Vollkommen ausreichend für das Vorankommen in der Stadt.
Interieur: Minimalistische Ansätze auf ganzer Linie
Ebenfalls wurden im Innenraum des Seat Mii electric Plus kleinere Veränderungen vorgenommen. Dazu gehören ein neu gestaltetes Armaturenbrett und eine Ambientebeleuchtung, die dem Interieur des E-Autos einen neuen modernen Look verleihen soll. Wobei man zumindest über das neu gestaltete Armaturenbrett diskutieren darf. Dieses wirkt gewollt modern und könnte in zwei, drei Jahre schon nicht mehr angesagt sein. Der Basisfarbton ist in Weiß gehalten und durch auflockernde, kontrastierende Linien gezeichnet. Eventuell hätte es hier auch eine einfarbige Alternative getan. Schlußendlich aber Geschmackssache.
Auffällig ist zudem, dass ein teures Infotainment-System im E-Auto von Seat nicht vorzufinden ist. Stattdessen setzt der Mii electri auf SEAT Connect. Diese Konnektivitätslösung ermöglicht den Fernzugriff auf das Fahrzeug über eine Smartphone-App. Als Mii electric-Besitzer bekommt man hierdurch nicht nur zahlreiche Fahrdaten, die Parkposition und den Fahrzeugstatus wie etwa Türen und Scheinwerfer angezeigt. Sondern, kann auch den Ladevorgang planen und die Klimaanlage fernsteuern.
Deutlich interessanter dürfte im Alltag allerdings die Möglichkeit sein, während der Fahrt über die DriveMii App auf Musik, Radio und Navigationsdienste auf dem Smartphone zuzugreifen. Wodurch man noch mehr Fahrspaß und Komfort mit den gewohnten Apps geboten bekommt. Dabei ist es auch egal, ob ein Android-Smartphone oder eines mit iOS mit dem Stromer verbunden wurde.
Ansonsten präsentiert sich der Innenraum äußerst minimalistisch, auf das Notwendigste reduziert. Wenig Knöpfe und Schalter, dafür ein intuitiv zu erfassende Mittelkonsole.
Unterschiede der Ausstattungslinien
Nachfolgend habe ich die zwei unterschiedlichen Ausstattungslinien hinsichtlich ihrer Ausstattungshighlights zusammengestellt. Die Daten beruhen auf der Preis/Daten-Liste Stand 11/2019.
Seat Mii electric
ab 20.650,00 €-
8 Jahre Batteriegarantie bei maximal 160.000 km mit 70% Akkuleistung
-
2 Lautsprecher
-
14″-Stahlräder „Urban“
-
Bordcomputer
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Climatronic
-
Elektrische Fensterheber vorne
-
Elektronisches Stabilisierungsprogramm
-
Fahrersitz mit Höheneinstellung
-
Kabel für Wechselstrom-Ladestation
-
Radiosystem mit 5″-Farbdisplay
-
Smartphone-Adapter mit DriveMiiApp
-
Spurhalteassistent
-
Wechselstrom-Ladedose
-
Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung
Seat Mii electric Plus
ab 21.775,00 €-
8 Jahre Batteriegarantie bei maximal 160.000 km mit 70% Akkuleistung
-
6 Lautsprecher
-
16″-Leichtmetallräder „Design“ in Cosmo Grau
-
Bordcomputer
-
Climatronic
-
Elektrische Fensterheber vorne
-
Elektronisches Stabilisierungsprogramm
-
Fahrersitz mit Höheneinstellung
-
Kabel für Wechselstrom-Ladestation
-
Radiosystem mit 5″-Farbdisplay
-
Smartphone-Adapter mit DriveMiiApp
-
Spurhalteassistent
-
Wechselstrom-Ladedose
-
Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung
-
Außenspiegel beheiz- und elektrisch einstellbar
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Dachhimmel in Schwarz
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Lenkrad und Handbremsgriff in Leder
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Rücksitzlehne asymmetrisch geteilt umklappbar
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Licht- und Regensensor
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Manuelle Coming-Home-Funktion
-
Nebelscheinwerfer
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Seitenscheiben ab 2. Sitzreihe und Heckscheibe dunkel getönt
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Vordersitze und Windschutzscheibe beheizbar
Seat Mii electric: Preise & Förderung durch Umweltbonus
Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Mii electric von Seat überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Auch die Förderung durch den Umweltbonus für das Elektroauto von Seat wollen wir nicht unbeachtet lassen.
Bekanntermaßen wurde die Elektroauto Kaufprämie am 18.05.2016 im Kabinett beschlossen und Mitte Februar 2020 erhöht. Die eigentliche Kaufprämie fällt hierbei unterschiedlich hoch aus. Diese richtet sich in der Höhe danach, ob es sich um ein reines Elektrofahrzeug handelt, welches man erwirbt oder um ein Hybridfahrzeug mit Elektro- und Verbrennungsmotor. Für die Betrachtung der Preise und Fördermöglichkeiten haben wir uns an den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung geltenden Werte orientiert.
Wenn ein E-Auto unter einem Listenpreis von 40.000 Euro erworben wird gibt es derzeit 6.000 Euro. Bei Plug-In-Hybride in dieser Preisklasse gibt es 4.500 Euro. Für Elektroautos mit einem Listenpreis über 40.000 Euro beträgt der Zuschuss für reine E-Autos 5.000 Euro, für Plug-in-Hybride 4.000 Euro. In jedem Fall trägt sowohl der Autohersteller, als auch unser Staat 50% des jeweiligen Umweltbonus. Nachfolgend werfen wir einen Blick auf die Listenpreise des Seat Mii electric. Stand der Preisliste 11/2019 – Modelljahr 2020.
Für unseren Testwagen – ohne Sonderausstattung – wären somit 21.775,00 Euro Listenpreis fällig geworden. Davon den Umweltbonus abgezogen gibt es den Seat Mii electric Plus für 15.205,00 Euro. Der Vorteil von 6.570 € setzt sich zusammen aus der SEAT eMobilitäts-Prämie von 3.570 € brutto und der staatlichen Förderung von 3.000 €.
Der von uns gefahrene Seat Mii electric Plus kam noch mit Sonderausstattung daher, welche wie folgt aufgeführt wurde:
- Winter-Paket – 480,00 Euro
- Verlängerung für Herstellergarantie um 3 Jahre, maximal 100.000 km – 529,00 Euro
- Netzkabel für Haushaltssteckdose – 175,00 Euro
- Fahrassistenz Paket – 320,00 Euro
- EASY Flex Paket – 125,00 Euro
- CCS-Ladedose – 600,00 Euro
Somit landet man bei einem Gesamtpreis des Testwagens von 24.004,00 Euro. Auch bei diesem Preis könnte der Umweltbonus voll in Abzug gebracht werden. Womit man schlußendlich bei 17.434,00 Euro landen würde.
Eine Woche mit dem Seat Mii electric Plus - ein Fazit
Seat zeigte sich bereits in Madrid äußerst zuversichtlich, dass der Mii electric das beste Stadtauto ist. Die zwei Geschwister-Stromer aus dem VW-Konzern werden dabei nicht als Konkurrenz angesehen. Für mich steht nach einer Woche mit dem Mii electric zumindest fest, dass dem E-Auto in der Stadt so schnell keiner etwas vormacht: klein, wendig und dennoch spritzig genug, um schnell von A nach B zu kommen.
Auf das Wesentliche reduziert reiht sich das E-Auto in den urbanen Alltag ohne umschweifen ein. Dank CCS-Ladeanschluss stellen auch längere Strecken kein Problem dar. Vorausgesetzt die passende Ladestationen ist zum Greifen nah. Ansonsten gilt es eben am Typ-2-Anschluss zu laden und ein wenig länger zu warten.
Rein subjektiv wirkt es dennoch so, dass der Mii electric lediglich eine Übergangslösung für wenige Jahre ist. Nachvollziehbar, baut er doch auf eine für Verbrenner konzipierten Plattform auf. Zudem hat man vonseiten Seat bisher keine klare Aussage zu Lebensdauer getroffen. Wird man wohl auch nicht. Wobei alleine die Tatsache, dass Seat gemeinsam mit VW an einer MEB-Plattform für Kleinwagen baut aufzuzeigen vermag wie lange der Mii electric in diesem Segment noch Platzhirsch bleibt.
Abschließend lässt sich festhalten, dass man im Idealfall selbst eine Runde mit dem Stromer von Seat drehen sollte, um ein Gefühl für dessen Größe, Reichweite und Auftreten zu bekommen. Der finanzielle Aspekt kann danach immer noch ins Auge gefasst werden. Wobei anzumerken ist, dass man in der Gesamtbetrachtung – über Lebensdauer – günstiger davonkommen sollte als mit der Verbrenner-Alternative.
Disclaimer
Der Seat mii electric wurde mir für diesen Testbericht kostenfrei, für den Zeitraum von einer Woche, von Seat zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine hier geschriebene ehrliche Meinung.