Nachdem es die vergangenen Wochen heiß diskutiert wurde, scheint nun eine Entscheidung gefallen zu sein. Die PSA-Gruppe kauft Opel für 1,3 Milliarden Euro. Für eine festgelegte Übergangszeit darf der Rüsselsheimer Autobauer weiterhin die GM-Lizenzen nutzen, muss danach aber auf eigenen Beinen stehen. Das derzeitige Entwicklungszentrum in Turin bleibt in der Hand von GM.
PSA-Gruppe – ernsthafte Gefahr für VW Konzern?
Mit dem Kauf von Opel gewinnt die PSA-Gruppe (Peugeot und Citroën) nochmals an Größe und kann nun als neuer, europäischer Auto-Riese eine Gefahr für den VW Konzern bedeuten. Erste Details zum Kauf wurden mittlerweile bekannt. So kann Opel/Vauxhall auch weiterhin von den Urheberrechtslizenzen von GM profitieren, bis die Fahrzeuge in den kommenden Jahren nach und nach auf PSA-Plattformen gebaut werden. Klingt natürlich erst einmal beruhigend. Auf der anderen Seite muss die PSA-Gruppe nun ordentlich Entwicklungsarbeit in das Zukunftsthema Elektromobilität stecken. Gleiches gilt für das bei Opel eingesetzte System OnStar, welches vor allem für GM entwickelt wurde.
Aktuell scheint es bei der PSA-Gruppe kein vernünftiges Standbein in Sachen Elektrofahrzeuge zu geben. Der Opel Ampera-e besitzt nun ein Ablaufdatum. Die eigenen Modelle Peugeot Ion und Citroën C-Zero sind hoffnungslos veraltet. Setzte man bei diesen auf den falschen Antrieb: Diesel-Hybrid in Verbindung mit einem Allradantrieb. Neben dem Kaufpreis von 1,3 Milliarden Euro wird PSA nun noch einiges mehr für die Entwicklung der E-Mobilität investieren oder sich Know-How einkaufen müssen.
Weiterhin darf man nicht damit rechnen, dass GM die Lizenzen für den Ampera-e kostenfrei zur Verfügung stellt. Zumindest nicht auf Dauer. Auch hier wird wohl etwas Kleingeld benötigt. Bestes Beispiel dürfte hier der neue Insignia sein, welcher gerade erst auf den Markt gekommen ist. Daher dauert es mindestens eine komplette Fahrzeuggeneration (sieben Jahre), bis sich Opel von GM komplett abnabeln kann.
„Die Transaktion umfasst das gesamte Geschäftsfeld Automobil von Opel/Vauxhall. Dazu gehören die Marken Opel und Vauxhall, sechs Montage- und fünf Produktionsanlagen für Systemkomponenten, ein Entwicklungszentrum (Rüsselsheim) und etwa 40.000 Mitarbeiter“
Wie bereits erwähnt bleibt das Entwicklungszentrum in Turin in der Hand von GM. Rund 50 Prozent der Mitarbeiter beschäftigen sich dort mittlerweile mit der Entwicklung alternativer Antriebe.
Quelle: Focus.de – GM behält wichtige Entwicklungen: Auf Opel und PSA wartet eine Herkulesaufgabe