Das China die Anlaufstelle Nummer eins ist, wenn es um Elektroautos geht, ist klar. Aus diesem Grund plant Panasonic nun wohl auch die Produktion von Elektrofahrzeugbatterien im Land fast zu verdoppeln, um von dem wachsenden Markt zu profitieren. Laut einem Bericht im Nikkei Asian Review plant das Unternehmen im nächsten Sommer zwei Produktionslinien in seiner einzigen chinesischen Batteriefabrik in Betrieb zu nehmen. Hierfür sei man bereit “Hunderte von Millionen Dollar” zu investieren.
Panasonic mit Sitz in Osaka, dessen aktuelle chinesische Batteriekapazität auf fast 5 Gigawattstunden geschätzt wird, hat sich Land für zwei weitere Gebäude gesichert. Das Unternehmen wird nun prüfen, ob sie bei Bedarf mehr Kapazität für die Erfüllung der wachsenden Aufträge bereitstellen kann. Geplant sei, dass die beiden neuen Linien zu einer Steigerung der Produktionskapazität um bis zu 80% führen sollen.
Als Panasonic Anfang dieses Jahres mit der Produktion in der Fabrik begann, gab man zu verstehen, dass man etwa 400 Millionen Dollar für die Anlage ausgegeben habe. Im Werk produziert Panasonic “prismatische Lithium-Ionen-Batterien”, die die beliebtesten in der Branche sind. Diese Batterien unterscheiden sich von den zylindrischen Batterien, die Panasonic exklusiv an Tesla liefert.
Panasonic stellte diese Zellen für Tesla sowohl in Japan als auch im Tesla Gigafactory 1 in Nevada her. Anfang des Jahres sagte der CEO von Panasonic, dass sie sich wieder mit Tesla für Gigafactory 3 in China zusammenschließen könnten. Aus Sicht von Musk wolle man sich auf lokale Lieferanten konzentrieren. Stand heute ist Panasonic der einzige zugelassene Lieferant von Batteriezellen für Teslas Fahrzeuge – obwohl der Automobilhersteller für seine stationären Energiespeicherprodukte Zellen anderer Anbieter verwendet.
Wenn Panasonic Batteriezellen für die Gigafactory 3 liefern will, müsste sie zylindrische Zellen in China produzieren oder mit dem Import ihrer Zellen aus anderen Fabriken beginnen. Mit dem Ausbau der Produktionslinien wird zumindest die Grundlage gelegt, um einen wachsenden Markt bedienen zu können. An den eigenen Produkten wird man festhalten. Denn erst vor kurzem gab Panasonics Nordamerika-Chef Tom Gebhardt im Gespräch mit Business Insider zu verstehen, dass er auf absehbare Zeit keine “großen, disruptiven” Veränderungen bei Batterien sehe. Dagegen gebe es bei Lithium-Ionen-Batterien noch reichlich Potential.
Quelle: Nikkei Asian Review – Panasonic and LG give a jolt to China’s EV battery market