Bereits im Oktober 2019 gab der Daimler-Chef zu verstehen: „Wir müssen den Klimawandel angehen, wir können nicht mehr warten“. Das man es ernst meinte ließen die Pläne erkennen, dass die Produktion in den europäischen Mercedes-Werken bereits bis 2022 klimaneutral erfolgen soll. Bis 2039 soll die Pkw-Neuwagenflotte von Mercedes gänzlich CO2-neutral werden. Ende Mai 2020 verkündet Mercedes, dass man mehr Strom gebe, um bereits 2022 weltweit CO2-neutral zu produzieren und somit einen Teil zum Klimawandel beizutragen.
Die Rede ist hierbei weltweit von mehr als 30 Pkw- und Van-Werke weltweit. Um dies zu erreichen will man Schrittweise vorgehen. Zunächst konzentriert sich Mercedes darauf Emissionen, die in der Fahrzeug-Produktion und bei der Energieversorgung der Werke anfallen, konsequent zu reduzieren beziehungsweise diese so weit wie möglich ganz zu vermeiden. Hierbei setzt das Unternehmen auf drei strategische Säulen: kontinuierliche Steigerung der Energieeffizienz, Nutzung von Grünstrom sowie Implementierung einer nachhaltigen Wärmeversorgung.
“In unseren Mercedes-Benz Werken setzen wir bereits heute Maßstäbe in energieeffizienter und ressourcenschonender Produktion. Dies reicht von der konsequenten CO2-Reduktion über eine nachhaltige Logistik bis hin zu Biodiversität an unseren verschiedenen Standorten auf der ganzen Welt. Bis 2022 sparen wir bereits mehr als die Hälfte der CO2–Menge in unseren Werken ein.” – Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz AG, Produktion und Supply Chain Management
Ingo Ettischer, Leiter Mercedes-Benz Vans Operations, ergänzt die Aussage von Burzer: “Nachhaltigkeit ist ein Grundprinzip unserer Unternehmensstrategie von Mercedes-Benz Vans. Künftig werden wir unsere Lieferketten und unsere Werke noch stärker in Richtung Nachhaltigkeit ausrichten – sowohl in der Produktion als auch im Produkt selbst.” Dabei sei Mercedes bewusst, dass mit der zunehmenden Elektrifizierung der Produktpalette die emissionsfreie Produktion eine immer stärkere Rolle für eine emissionsfreie Mobilität bekommt. Ettischer selbst greift einzelne Maßnahmen auf, wie beispielsweise die “Versorgung mit Grünstrom über den Einsatz von wasserstoffbetriebenen Gabelstaplern bis zur Nutzung von Abwärme aus eigenen Kraftwerken für bestimmte Produktionsschritte.”
Vor einem Jahr hat Mercedes-Benz mit der „Ambition2039“ seinen Weg zu einer CO2-neutralen Mobilität vorgestellt. Dabei betrachtet das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung über das Lieferantennetzwerk, die eigene Produktion bis hin zur Elektrifizierung der Produkte und darüber hinaus bis hin zu erneuerbaren Energien für die Nutzungsphase von Elektrofahrzeugen. Ab 2022 werden alle eigenen Produktionswerke der Mercedes-Benz AG weltweit ausschließlich Strom aus regenerativen Quellen beziehen. Zum Einsatz kommt Strom aus Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen.
Für Deutschland ist man einen wichtigen Schritt weitergegangen und hat sich den Grünstrombezug nicht nur für die Produktionsstätten gesichert. Vielmehr ist es so, dass künftig alle deutschen Standorte der Daimler AG, der Mercedes-Benz AG, der Daimler Trucks AG und der Daimler Mobility AG ab 2022 Grünstrom beziehen. Ein standortübergreifender Stromvertrag sichert die vollständige Deckung des Strombedarfs. Ein großer Anteil davon stammt aus deutschen Anlagen. Die Erzeugung des Grünstroms erfolgt jederzeit synchron zum Verbrauch. Ein Grünstromkonzept dieser Art und Größenordnung ist bislang einzigartig.
Ein weiterer Stellhebel der CO2-neutralen Produktion ist der kontinuierliche Ausbau einer nachhaltigen Wärmeversorgung der Produktionswerke der Mercedes-Benz AG. Hierbei setzt das Unternehmen künftig unter anderem auf Biogas, Biomasse, Geothermie und Solarthermie sowie den Einsatz von Wärmepumpen. Im letzten Schritt erfolgt die Kompensation unvermeidbarer CO2-Emissionen durch qualifizierte Projekte. Unvermeidbare Emissionen entstehen insbesondere in den bestehenden hocheffizienten Gas-KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung) durch die klimaschonende Eigenerzeugung von Wärme und Strom.
Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 25. Mai 2020