Das US-Unternehmen Hyzon Motors, spezialisiert auf die Fertigung von Wasserstoff-Nutzfahrzeugen, gibt in einer aktuellen Mitteilung einen Einblick in seinen größten Produktionsstandort, das Hyzon Motors Europe-Werk in Winschoten, Niederlande. Die Anlage wurde im März 2021 eröffnet und hat derzeit eine Produktionskapazität von bis zu 500 H2-Lastwagen pro Jahr. Im Jahr 2022 geht das Unternehmen davon aus, die Kapazität durch einige Updates und die Einführung einer zweiten Schicht auf bis zu 1000 Brennstoffzellen-Lkw pro Jahr erhöhen zu können.
Hyzon vermeldet derzeit im Monatsrhythmus immer mehr Abnehmer für seine wasserstoffbetriebenen Elektro-Nutzfahrzeuge. Zuletzt wurden unter anderem die Lieferung von mehr als 20 H2-Lkw in die Niederlande, die Bestellung von 70 Fahrzeugen der österreichischen Supermarktkette MPreis sowie eine Absichtserklärung mit dem asiatischen Logistikunternehmen Shanghai Hydrogen HongYun Automotive über den Kauf von 500 wasserstoffbetriebenen Elektro-Lkw bekannt.
Das Werk in den Niederlanden soll Hyzons europäische Drehscheibe für die Fahrzeugmontage sowie für die Entwicklung neuer Fahrzeugtechnologien sein, wie etwa ein neues, einfach zu montierendes und leichtes Wasserstoffspeichersystem, welches das Start-up kürzlich vorgestellt hat. Die Umgebung in den nördlichen Niederlanden ist zudem eine der ersten Regionen in Europa, die Subventionen für die Entwicklung und den Aufbau einer voll funktionsfähigen grünen Wasserstoffwirtschaft erhält. Darüber hinaus ist Winschoten strategisch vielversprechend gelegen: In der Nähe eines internationalen Güterhafens, eines großen Güterbahnhofs und in der Nähe von Deutschland mit seinem bestens ausgebauten Autobahnnetz, was einen einfachen Export in weitere EU-Länder ermögliche, wie Hyzon mitteilt.
„Die Dynamik rund um Wasserstoff wächst in ganz Europa schnell“, wird Craig Knight, CEO von Hyzon, in einer aktuellen Mitteilung zitiert. Das Werk in Winschoten ermögliche es dem Unternehmen, „schon heute auf diese Nachfrage zu reagieren und schnell zu skalieren, wenn die Nachfrage in den kommenden Jahren steigt“, so Knight weiter.
Quelle: Hyzon – Pressemitteilung vom 15.10.2021
Tolle Meldung.
Es wird immer deutlicher, dass Wasserstoff-LKW/Nutzfahrzeuge sehr wahrscheinlich eine große Rolle spielen werden. Das weltweite Interesse, von Europa über Nordamerika und Asien bis nach Australien und Neuseeland, ist nach meinem jetzigen Kenntnisstand immens.
Und kommt die Infrastruktur für Nutzfahrzeuge, die EU will es im Fit for 55 ja sowieso verpflichtend machen, dass in bestimmten Abständen Wasserstofftankstellen gebaut werden müssen, dann werden auch die PKW immer Interessanter.
Die Zukunft wird eher ein Mix bzw. ein Miteinander und kein Gegeneinader, sowohl bei Nutzfahrzeugen (und ÖPNV) als auch bei PKW.
Es scheint einen Hype um die H2-Lkws zu geben – warum?
Offenbar sind batterie-elektrische Lkws zu „langweilig“ bzw. sie können zu einfach und zu günstig hergestellt werden, z.B. auch aus gebrauchten Diesel-Lkws für knapp 220.000 Euro, siehe
Wieviel Kilometer werden mit dem LKW gefahren? – siehe
Anmerkung: Die Daten von 2014 sind erst 2017 bei der Bundesanstalt für Straßenwesen erschienen.
Bei Lkws und 220 Arbeitstagen im Jahr wären es im Mittel 109 km am Tag.
Bei Sattelzugmaschinen und 220 Arbeitstagen im Jahr wären es im Mittel 453 km am Tag.
Für den Großteil der Lkws reichen 200 – 350 km (Bis zur gesetzl. Pause ca. 315 km a.d. Autobahn).