Die Entwicklung des amerikanischen Start-Up Faraday Future liest sich wahrlich wie ein Krimi. Auf und ab geht es im stetigen Wechsel. Wobei nun mit Abgang des bisherigen CEO und Ernennung von Dr. Carsten Breitfeld als neuen CEO des Unternehmens der Aufschwung einsetzen könnte. Vor kurzem gab man zudem vielversprechende Einblicke auf die neue Strategie der Finanzierung sowie auf die Zeitpläne für die Entwicklung und Auslieferung des FF 91 bzw. FF 81.
Finanzierungsbedarf deutlich rückgängig; sportlicher Zeitplan für erstes E-Auto FF 91
Nach dem neuen Plan wird man für den FF 91 mit der Lieferung in etwa neun Monaten nach Abschluss einer erfolgreichen Eigenkapitalfinanzierung beginnen. Der neu angekündigte FF 81 EV und die Entwicklungsvorbereitung für zukünftige Modelle und Kerntechnologien der nächsten Generation werden so schnell wie möglich abgeschlossen. Des Weiteren werde ein Börsengang innerhalb von zwölf bis fünfzehn Monaten nach Abschluss der Eigenkapitalfinanzierung angestrebt.
Aktuell geht man von einem prognostizierten Finanzbedarf für diese Phase von 850 Millionen US-Dollar aus, somit hat man die ursprüngliche Schätzung von 2 Milliarden US-Dollar deutlich reduziert.
Futurist Testing Lab (FTL) erblickt das Licht der Welt
Im Rahmen der Bekanntgabe des neuen Zeitplans und Finanz-Strategie, hat auch das Futurist Testing Lab (FTL) des Unternehmens erstmals vorgestellt. Die Anlage im Süden von Los Angeles, in der Nähe des Firmensitzes, wird ein wichtiger Bestandteil der Bemühungen des Unternehmens sein, das Ziel einer qualitativ hochwertigen, hocheffizienten und kosteneffizienten Produktion des ultra-luxuriösen FF 91 voranzutreiben.
Eigener Aussage nach wird Faraday Future in der Lage sein, in diesem Werk verschiedene Fahrzeugprüfungen und -validierungen durchzuführen und Kleinserien von Vorserienfahrzeugen herzustellen. Die skalierbare Produktion des FF 91 ist am Produktionsstandort des Unternehmens in Hanford, Kalifornien, noch in Planung.
“FF 91 steht kurz vor der endgültigen Produktion und Lieferung. 92% der Teile wurden beschafft. Darüber hinaus arbeiten immer noch fast 600 Mitarbeiter weltweit aus verschiedenen Branchen zusammen, um FF 91 zu erfüllen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir FF 91 im Rahmen dieses neuen Plans in kürzerer Zeit, zu niedrigeren Kosten und in höherer Qualität liefern werden.” – Dr. Breitfeld, CEO Faraday Future
Nach seiner Ernennung zum neuen Global CEO des Start-Ups hat Dr. Carsten Breitfeld schnell eine Reihe von wichtigen Anpassungen in den Bereichen Produktlieferungsplanung, F&E und operative Kostensenkung sowie vor allem in der Finanzierungsstrategie vorangetrieben. Künftig ist vorgesehen, dass das Unternehmen alle internen und externen Ressourcen integriert, um die Eigenkapitalfinanzierung zu erleichtern.
YT Jia, der Gründer von FF, wird die Rolle des CPUO übernehmen und damit das Unternehmen nicht komplett verlassen. Er wird die KI, die Produktdefinition, die Benutzererfahrung und die gesamte Implementierung des Internet-Ökosystemmodells überwachen.
Quelle: Faraday Future – Pressemitteilung vom 20. September 2019