Das BMW Group Werk Berlin hat vor wenigen Tagen den Start der Serienproduktion des rein elektrisch angetriebenen BMW CE 04 und dessen Behördenvariante gefeiert. Mit dem E-Scooter setzt BMW Motorrad seine Elektromobilitätsstrategie fort. Der Klimawandel, demografische Veränderungen und die Digitalisierung stellen unsere Mobilität, vor allem in urbanen Ballungsräumen, vor große Herausforderungen. Zugleich eröffnen sich damit neue Chancen für die Gestaltung eines zukunftsfähigen, nachhaltigen Verkehrssystems. Dieser Aufgabe stellt sich die BMW Group und arbeitet an vielfältigen innovativen Lösungsansätzen. Eine davon ist der Ausbau der Elektromobilität.
„Mit dem Produktionsstart des CE 04 gehen wir den nächsten Schritt in der Elektromobilitäts-Roadmap von BMW Motorrad. Alle zukünftigen neuen Modelle von BMW Motorrad im Bereich der urbanen Mobilität werden 100 Prozent elektrisch sein.“ – Markus Schramm, Leiter BMW Motorrad
Bereits im Jahr 2014 leisteten BMW Motorrad und der Berliner Werksstandort mit dem E-Scooter C Evolution Pionierarbeit im Bereich der elektrifizierten Zweiradmobilität. Nun baut das Berliner Werksteam die Produktionstiefe in Sachen Elektromobilität weiter aus: Im Rahmen der Antriebsproduktion wird der E-Motor im Werk Berlin montiert. Bei der Hochvoltspeichermontage wird nun zusätzlich das Speichergehäuse lokal gefertigt. Die Speichermodule für den BMW CE 04 werden aus dem Dingolfinger BMW Group Werk bezogen. Diese fünfte Generation der Speichermodule der BMW Group kommt auch in Pkw wie dem neuen BMW iX zum Einsatz.
„Wir haben unser Werk frühzeitig auf die E-Fertigung vorbereitet und sind dadurch in der Lage, eine breite Segmentvielfalt von BMW Motorrad aus unserem Berliner Werk heraus zu bedienen“, so Helmut Schramm, Leiter Produktion BMW Motorrad. Für die Montage des vollelektrischen Scooters CE 04 ist auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern eine flexible und modulare Montagefläche entstanden. Um ein Höchstmaß an Präzision und Effizienz sicherzustellen, kommt ein Plattenmontageband zum Einsatz, welches ellipsenförmig ausgerichtet ist und sich ständig fortbewegt. Optimale Raumnutzung, effiziente Materialströme sowie ergonomisch ausgelegte Arbeitsplätze zeichnen den neuen Montagebereich für den BMW CE 04 aus, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.
Technologiekompetenz und Digitalisierung
Mit einem innovativen Fahrzeugkonzept geht auch innovative Produktionstechnik einher: Das gesamte Montageband der E-Motorfertigung wurde virtuell geplant. So konnten die Anordnung der Maschinen, die Montagereihenfolgen und die Materialbereitstellungen im Vorfeld bestmöglich abgebildet und hinsichtlich ergonomischer Aspekte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimiert werden.
Auch in der Anlernphase des Produktionsteams setzt das Berliner Werk auf innovative Technik. Mit Hilfe eines durch Augmented Reality (AR) unterstützten Anlauftrainings werden die Mitarbeitenden geschult. Über eine AR-Brille können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedene Trainings zu relevanten Produktionsschritten zeitlich unabhängig anschauen. Die auszuführenden Montagetätigkeiten und entsprechende Erklärungen werden in Echtzeit in das Sichtfeld eingeblendet und können dann später direkt am Fahrzeug umgesetzt werden.
Nachhaltige Produktion
Das Prinzip der Nachhaltigkeit bildet im BMW Group Werk Berlin wie in der gesamten BMW Group einen Mittelpunkt des Handelns, wie der Hersteller betont. Ziel und Verpflichtung sei es, in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht Verantwortung zu übernehmen und vorausschauend zu agieren.
Für den sparsamen Umgang mit kostbaren Ressourcen wie Wasser, Energie und Werkstoffen folgt die Motorradproduktion inmitten der Bundeshauptstadt dem im gesamten BMW Group Produktionsnetzwerk gültigen Grundsatz „Clean Production“. Dessen Ziel sei eine saubere Produktion, mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt. Seit 2006 konnte die BMW Group den Abfall in der Produktion laut eigener Aussage bereits um 80 Prozent verringern. Auch bei Wasser, Energie und Lösemitteln seien bereits sehr gute Fortschritte erzielt worden.
Der Hersteller setzt in vielen Bereichen auf moderne Produktionstechnologien, zum Beispiel im Einsatz von Wasserbasislacken, mit eigener Strom- und Wärmeerzeugung durch eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, smarten Belüftungsanlagen sowie hauseigenen Wasseraufbereitungsanlagen.
In der Energiezentrale des Berliner Werks werden Heiz- bzw. Prozesswärme und Strom von Erdgas erzeugt. Mit vier Heißwasserkesseln und einem Blockheizkraftwerk wird der Bedarf an Heiz- und Prozesswärme sowie der Grundlast an Strom komplett abgedeckt. Der Anteil an regenerativer Energie beim externen Strombezug lag in 2020 bei 100 Prozent.
Ambitionierte Ziele für eine klimaneutrale Produktion
Zum Start der Serienproduktion des CE 04 kündigte das Berliner Werk darüber hinaus eine Reduktion der CO2-Emissionen in der Produktion um 80 Prozent sowie des Energieverbrauchs von 25 Prozent bis 2030 (vs. 2019) an: „Unsere Technologiekompetenz hilft uns bei der Erreichung unserer ambitionierten Klimaziele. Als Premiumhersteller haben wir den Anspruch, beim Thema Nachhaltigkeit voranzugehen. Wir sehen uns als Impulsgeber für eine klimaneutrale Produktion in der Hauptstadt. Denn eine klimaneutrale Produktion sichert letztendlich den Industriestandort Berlin“, so Helmut Schramm, Leiter Produktion BMW Motorrad.
Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 08.11.2021