Der vollelektrische Lkw Mercedes-Benz eActros beweist sich bereits seit über einem Jahr im harten Alltagseinsatz bei Kunden. Im Rahmen der eActros „Innovationsflotte“ hat Mercedes-Benz Trucks beginnend im Herbst 2018 insgesamt zehn 18- und 25- Tonner für die Praxiserprobung an Kunden in Deutschland und der Schweiz übergeben. Durch die Auswertung zehntausender von Kunden gefahrener Kilometer, aber auch durch den engen Austausch mit Fahrern, Disponenten und Flottenmanagern, haben die Experten von Mercedes-Benz Trucks umfangreiche Erkenntnisse gewonnen.
Diese fließen direkt in die Weiterentwicklung des eActros hin zum Serienfahrzeug, das ab dem Jahr 2021 vom Band laufen soll. Insgesamt belegen die Kundenrückmeldungen und Testergebnisse, dass der schwere Verteilerverkehr mit dem Mercedes-Benz eActros schon heute lokal emissionsfrei und leise möglich ist.
„Wir sind mit dem Konzept des Mercedes-Benz eActros auf dem absolut richtigen Weg. Dies ist fĂĽr mich die zentrale Erkenntnis nach ĂĽber einem Jahr intensivster Praxistests unseres batterieelektrischen schweren Verteiler-Lkw. Mein groĂźer Dank geht an unsere Kunden, denn durch ihre tatkräftige UnterstĂĽtzung leisten sie einen höchst wertvollen Beitrag auf dem Weg zum Serienfahrzeug.“ – Andreas von Wallfeld, Leiter Marketing, Vertrieb und Services Mercedes-Benz Lkw
Bei einer Kundenveranstaltung am Standort Wörth am Rhein Anfang November zog Mercedes-Benz Lkw Zwischenbilanz der „Innovationsflotte“. Im nächsten Schritt werden rund zehn weitere Kunden jeweils einen eActros der ersten Phase für einen weiteren etwa einjährigen Test übernehmen.
Zahlreiche bei den Praxistests gewonnene Erkenntnisse
Zu den zahlreichen bei den Praxistests gewonnenen Erkenntnissen zählt, dass die bis zu 200 Kilometer Reichweite des eActros sich als realistisch erwiesen haben – unabhängig von Zuladung, Streckenverlauf oder Topografie. Der eActros steht im städtischen Verkehr, bei Autobahn- oder Ăśberlandfahrten einem konventionellen Diesel-Lkw in Sachen VerfĂĽgbarkeit und Leistungserbringung in nichts nach. Das KĂĽhlsystem fĂĽr die Ladung aber auch die Klima-Anlage – beide elektrisch betrieben – haben sowohl im Extrem-Sommer 2019 als auch bei winterlichen Verhältnissen ohne Einschränkungen funktioniert.
Fahrer zeigen sich sehr angetan von der durchgängigen Verfügbarkeit des Drehmoments über den gesamten Geschwindigkeitsbereich hinweg. Zudem berichten sie insbesondere auch von der leisen Fahrweise und einem angenehmen, ruhigen Fahrgefühl. Hinzu kommt, dass bei vorausschauender Fahrweise durch Rekuperation, d.h. Motorbremsung, elektrische Energie zurückgewonnen werden kann. Es ist dann auch nur selten nötig, das Bremspedal zu betätigen.
Einsatz des eActros in völlig unterschiedlichen Branchen und Kategorien
Alle Testkunden der „Innovationsflotte“ setzen den eActros für Aufgaben ein, die sonst mit konventionellen Dieselantrieben erledigt würden – aber in völlig unterschiedlichen Branchen und Kategorien. Die Palette reicht von Lebensmitteln bis zu Bau- und Werkstoffen. Bei den Aufbauten reichen die Varianten vom Kühlkoffer über Trockenkoffer bis hin zu Silo oder Plane. Die Kunden und Einsatzorte der ersten Phase der „Innovationsflotte“:
- Hermes (Friedewald/Hessen)
- TBS Transportbeton (Mannheim)
- Meyer-Logistik (Hamburg)
- Edeka (Berlin)
- Rigterink (Flörsheim am Main)
- Dachser (Stuttgart)
- Pfenning Logistics (Mannheim)
- Camion Transport (St. Gallen)
- Migros (Raum ZĂĽrich)
- Nagel-Group (Hamburg)
Der eActros: Emissionsfreie Alternative fĂĽr den urbanen Verteilerverkehr
Der eActros basiert auf dem Rahmen des herkömmlich angetriebenen Mercedes-Benz Actros. DarĂĽber hinaus ist die Architektur des Fahrzeugs jedoch komplett auf den ElektroÂantrieb ausgerichtet und verfĂĽgt ĂĽber einen hohen Anteil spezifischer Teile. Zwei Elektromotoren nahe den Radnaben der Hinterachse bilden den Antrieb mit einer Leistung von jeweils 126 kW und einem maximalen Drehmoment von je 485 Nm. Daraus ergeben sich nach der Ăśbersetzung jeweils 11.000 Nm. Eine Leistung, die der eines konventionellen Lkw ebenbĂĽrtig ist.

Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh liefern die Energie fĂĽr den eActros. In AbhängigÂkeit der verfĂĽgbaren Ladeleistung lassen sich die Batterien innerhalb von zwei Stunden (bei 150 kW) vollständig aufladen.
Die Entwicklung und Erprobung der schweren Elektro-Lkw im VerteilerÂverkehr wird im Rahmen des Projekts „Concept ELV²“ zu verschiedenen Teilen vom Bundesumweltministerium (BMU) sowie vom Bundesministerium fĂĽr Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
Quelle: Daimler – Pressemitteilung vom 11.11.2019
Versteh einer, was da soviel und lang getestet werden muss. Die Feedbacks sind doch gewaltig. Warum die nicht mit der Serienfertigung starten, verstehe ich nicht.
Mercedes Benz wartet wohl auf die nächste Batteriegeneration.
Würde mich interessieren ob den Actros nur leasen oder auch kaufen kann und wie lange die Ladezeit beträgt!
Ich habe schon mehrmals LKWS die mit Wasserstoff fahren im internationalen Fernverkehr gesehen, nebenbei bleibt auch mehr Nutzlast fĂĽr den LKW! Wasserstoff erlaubt andere Reichweiten und die Brandgefahr und Entsorgung der Akkus sind nicht auĂźer acht zu lassen! Geschweige die Rohstoffgewinnung zur Erzeugung von Akkubatterien! Warum also nicht gleich Wasserstoff betriebene Fahrzeuge???