Eigentlich war vorgesehen, das erste Serienfahrzeug des Start-ups ab November 2018 in der Version e.GO Life 60 First Edition zu produzieren und ab Dezember 2018 auszuliefern. Das Ganze hatte sich dann doch ein wenig verzögert. Seit Mai ist man nun aber in die Serienfertigung gestartet. Ein anderer Zeitplan hingegen soll allerdings ganz klar eingehalten werden.
“Wir haben es geschafft, für 30 Millionen Euro eine Fabrik hinzustellen, in der wir pro Jahr 30.000 Fahrzeuge profitabel bauen und für unter 16.000 Euro verkaufen können. Unser Ziel ist definiert: Ende 2020 wollen wir einen positiven Cashflow ausweisen.” – Stephan Krumm, der Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens
Bis Ende 2020 Cashflow positiv ist definitiv eine Ansage. Aber durchaus eine Aussage, an welcher man die e.GO Mobile AG und deren CEO Günther Schuh, Professor für Produktionssystematik an der RWTH Aachen, messen darf. Denn dieser hält von jeher an der Aussage des Unternehmens „Elektromobilität ohne jegliche Abstriche oder Aufpreise“ fest und bringt den e.Go Life, je nach Ausstattungsvariante, für knapp 16.000 bis 20.000 Euro auf den Markt: eine klare Kampfansage an etablierte Konkurrenten.
Das Unternehmen bediene gezielt und aus Überzeugung eine Marktnische, wobei noch nicht entschieden sei, welcher der tatsächliche Antrieb der Zukunft werde. Krumm gab zu verstehen, dass man sich sicher ist, dass man noch mehr Antriebstechnologien sehen werde: “zusätzliche Hybridantriebe, die Brennstoffzelle wird kommen – da ist noch gar nichts einseitig zugunsten rein elektrischer Antriebe entschieden.”
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Auf die sich verändernden Mobilitätsgewohnheiten vor allem jüngerer Stadtbewohner sei man in Aachen vorbereitet, ohne aber die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung zu ignorieren. Sieht man auch am e.GO Life dem ersten E-Auto des Unternehmens.
Die Reichweite der Basisversion liegt bei nur 100 Kilometern, es ist kein Schnelllader verbaut, die Ausstattung bietet nur das nötigste, aber reicht vollkommen, um von A nach B zu kommen. Für viele, die ein Auto nur zum Pendeln oder für Besorgungen in der Nähe brauchen, wäre der nicht einmal dreieinhalb Meter lange Vieritzer also sicher eine Option.
Und dennoch. Individualmobilität und urbane Sharing-Modelle würden parallel existieren. So zeigt sich Krumm zuversichtlich, dass Zwischenformen wie Park & Ride in neuer Definition entstehen. Seiner Meinung nach könnte man am Stadtrand seinen Verbrenner abstellen, “um in ein umweltverträgliches Elektroauto“ einzusteigen.
Für die Arbeit an dieser Schnittstelle habe man eigens die Firma e2GO gegründet. Sie kümmere sich unter anderem darum, dass etwa bei großen Bauvorhaben neue Mobilitätskonzepte Berücksichtigung fänden.
e.Go Mobile setzt auf eigene Wallbox für e.Go Life
Damit dem E-Kleinwagen künftig nicht der Strom ausgeht, setzt e.GO Mobile auf eine eigene Ladelösung, welche sowohl von Privat- wie Flottenkunden bezogen werden kann.
Die e.GO Wallbox home ist vor allem für den Heimeinsatz gedacht. Im Bereich der gewerblichen Nutzung sind je nach Einsatzzweck ergänzende Produkte und Services verfügbar. Der Hersteller selbst wirbt damit, dass die Wallbox nicht nur durch ihr hochwertiges Design überzeugt, sondern auch durch die e.GO-typischen Merkmale Praktikabilität und Bezahlbarkeit. In der Praxis macht die Wallbox ebenfalls einen Unterschied. So soll sich der Life ungefähr 50 Prozent schneller laden lassen als an der Haushaltssteckdose.
Quelle: Automobilwoche – Positiver Cashflow Ende 2020: E.Go Mobile gibt sich selbstbewusst