Brennstoffzellensysteme werden bei der Daimler Truck AG eine wichtige Rolle spielen. Um eine entsprechende Grundlage hierfür zu schaffen habe man die Daimler Truck Fuel Cell GmbH & Co. KG gegründet. Dies konnten wir bereits im Juni 2020 berichten. Nun schreitet das Unternehmen konsequent voran und treibt die Serienproduktion von Brennstoffzellen Schritt für Schritt weiter. Entsprechendes Know-How der vergangenen zehn Jahre überführt man nun in die direkte Vorstufe der zukünftigen Serienproduktion.
Hohes Investment in Technologie der Zukunft
Wie das Unternehmen zu verstehen gibt habe man hierzu in neue hochmoderne Anlagen investiert, die jede einzelne Prozessstufe der Brennstoffzellenproduktion abdecken: von der Membranbeschichtung ĂĽber die Stack-Herstellung bis hin zum Brennstoffzellen-Aggregatebau. „Wir verfolgen die Vision eines CO2-neutralen Transports der Zukunft. Die wasserstoffbasierte Brennstoffzelle ist dabei eine zentrale Technologie von strategischer Bedeutung“, so Martin Daum, Vorsitzender des Vorstands der Daimler Truck AG und Mitglied des Vorstands der Daimler AG.
Daum fĂĽhrt des weiteren aus, dass man konsequent den Weg in Richtung Serienfertigung von Brennstoffzellen gehe und damit absolute Pionierarbeit leiste – „und dies ĂĽber die Fahrzeugindustrie hinaus. DafĂĽr investieren wir in den nächsten Jahren einen ganz erheblichen Betrag“, so Daum abschlieĂźend in seinem Kommentar. Andreas Gorbach, Leiter Daimler Truck Fuel Cell, gibt seinerseits zu verstehen, dass man in Sachen Herstellung von der langjährigen Erfahrung der eigenen Experten profitiere. „Dies bietet uns einen enormen Wettbewerbsvorteil: Dadurch sind wir bereits heute in der Lage, ganz konkret an einem unserer wichtigsten Meilensteine zu arbeiten, und zwar der technologischen Vorlage fĂĽr die Serienfertigung von Brennstoffzellensystemen im groĂźen industriellen MaĂźstab“, wie der Leiter von Daimler Truck Fuel Cell zu verstehen gibt.
Branchenfremdes Denken als möglicher „unfairer“ Vorteil in der Fertigung
Daimler setzt für dieses Voranschreiten auf Fertigungstechnologie für hochkomplexe und hochsensible Produkte. Denn klassische industrielle Produktionsprozesse lassen sich nicht unmittelbar auf die sowohl hochkomplexen als auch hochsensiblen Brennstoffzellen-Stacks – Stapel aus Brennstoffzellen – übertragen. So findet die Bearbeitung zahlreicher filigraner Komponenten beispielsweise im Mikrometer-Bereich statt (1 Mikrometer = 1 millionstel Meter). Die kleinste Verunreinigung könnte die Funktionsfähigkeit der Brennstoffzellen beeinträchtigen, weshalb für einige Arbeitsschritte der geplanten Vorserienproduktion ein Sauberraum mit gefilterter Luft aufgebaut wird.
Des Weiteren ist es so, dass auch die Optimierung der Umgebungsluft in der Produktion eine besondere Bedeutung zukommt, da schon geringe Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu deutlichen Materialveränderungen fĂĽhren können. Dies wĂĽrde die Weiterverarbeitung in den Folgeprozessen erheblich erschweren. Als größte Herausforderung gilt jedoch die Erreichung kurzer Taktzeiten, da nur so eine wirtschaftliche Fertigung erreicht werden kann. Um dies zu erreichen denkt man „branchenfremd“ und versucht Technologien beispielsweise aus der Verpackungsindustrie zu nutzen.
Aktuelle Partnerschaften & Projekte
Bekanntermaßen planen die Daimler Truck AG und die Volvo Group, in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts schwere Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge für den anspruchsvollen und schweren Fernverkehr in Serie zu bringen. Ganz konkrete Chancen zur Kommerzialisierung der Brennstoffzellen-Technologie durch das geplante Joint Venture mit der Volvo Group zeigt die von der Daimler Truck AG und dem britischen Technologiekonzern Rolls-Royce plc geplante Kooperation im Bereich stationärer Brennstoffzellensysteme. Die Daimler Truck AG und die britische Rolls-Royce plc (nicht zu verwechseln mit Rolls Royce Motor Cars, seit 2000 Teil der BMW-Gruppe) planen eine Kooperation zur CO2-neutralen Notstromversorgung von sicherheitskritischen Einrichtungen, wie beispielsweise Rechenzentren, mit stationären Brennstoffzellengeneratoren.
Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung
Ein gigantischer Aufwand, der sich niemals rechnen wird. Wasserstoff aus EE gibt es praktisch nicht, und er wird, so man den wirlich mal in großem Maßstab produziert, sehr teuer. Die heutigen 9,50,- pro kg entsprechen nicht den tatsächlichen Preisen die ein freier Markt mit Abgaben und Steuern erzielen müsste.
Das letzte Wort haben die Sediteure, denn die zahlen die Zeche. In dem Gewerbe dreht man jeden Euro 2 mal um!
Die Nachfrage des Semi von Tesla wird ĂĽber viele Jahre die Produktion weit ĂĽbersteigen. Wie weit wird die Tesla-Aktie wohl noch steigen und wo werden die anderen LkW-Bauer mit ihren „toten Pferden“ stehen ?
Ich finde Markus MĂĽller klingt Irgendwie wie ein alter Bekannter – wie war dein Name noch gleich – ach ja: Egon Meier
Der Akkupreis halbiert sich alle etwa 3 Jahre. Bis die in 10 Jahren mit der Brennstoffzelle mit der heutigen Akkutechnik auf dem Markt preislich konkurenzieren können, kostet dann die kWh im Akku gerade mal 1/8 vom heutigen Preis (oder man kommt fĂĽr 1/4 des heutigen Preises doppelt soweit wie heute). Der Zug fĂĽr Brenstoffzellen im PKW(!) ist abgefahren. Von der Ladestruktur ganz zu schweigen, da ist eine Stromladesäule massiv gĂĽnstiger im Erstellen und Unterhalt. Aber ja, die Hoffnung stirbt zuletzt: So wie die Steinzeit nicht wegen mangelnden Steinen zu Ende ging, so wird das Erdölzeitalter nicht wegen fehlendem Ă–l zu Ende gehen – sondern schlichtweg wegen des Preises – und der Preis wird auch dem H2 den Hahn zudrehen.
+1
Finanzielle Probleme? Mercedes? Ah… es wird auf Corona geschoben.
Nicht auf unfähige Manager, falsche Modellpolitik und horrende Preise… und nicht zuletzt wie man mit Kunden umgeht.
In alle Richtungen Forschen und Entwickeln, ja sicher. Bin selber in der Entwicklung ( Software ) und wir praktizieren das stets. Nach einer bestimmten Zeit muss aber eine Entscheidung gefällt werden, wohin die Resourcen für die Implementierung hinfliessen sollen. Um am Ende ein konkurenzfähiges Produkt zu haben das dann auch die kommenden Dekaden überdauert muss alle Kraft dorthin investiert werden.
Also wieso setzt man bei BMW und Mercedes nicht ein Zeichen setzen und zwar auf die Brennstoffzelle ? Ein Gegenpol zu Tesla und vielen anderen Startups ? So wie Tesla auf den Akku setzt ? Beide könnten doch am Ende miteinander/nebeneinander leben ? Wenn Tesla mit seinem Akku scheitern sollte, weil man Alles auf eine Karte gesetzt hat, dann wird es Tesla nicht mehr geben und das war dann halt der Markt, der das so entschieden hat ? Und das sagt einer der seit 9 Jahren Tesla fährt, nie bei Tesla gearbeitet hat und nie dort arbeiten wird und der auch keine Tesla und sonstige Autoaktien und auch keine Wasserstoffaktien besitzt.
Ich habe zwar meine Preferenzen. Das ist mein gutes Recht und darf diese auch benennen, aber wieso sollen Andere nicht auch eine faire Chance bekommen. Wieso muss man immer nach dem Motto handeln: „Leben und sterben lassen“. FĂĽr mich zählt am Ende das Prinzip : „Leben und leben lassen“.
Das Know-How, welches man bei BEV aufbaut, kann man genauso auch bei den FCEV verwenden. Aber dazu kommt halt noch das Wissen um die Brennstoffzelle. Ich sehe da keinen Widerspruch. Bisher musste man auch Benziner und Diesel können, die haben vieles Gemeinsam und manches unterschiedlich. Auf jeden Fall wäre es fahrlässig sich nicht mit Brennstoffzellen zu beschäftigen. Bei welchen Fahrzeugtypen es zum Einsatz kommt, vielleicht auch nur bei LKW, ist zweitrangig. Die Technik unterscheidet sich nicht grundsätzlich. Der Rest wird der Markt regeln, wenn mal ein Nennenswerter entstanden ist.