EQ als Marke für Elektroautos wurde von der Daimler AG schon vor einiger Zeit bestätigt. Nun teilte Daimler-Forschungs- und Entwicklungschef Thomas Weber in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung mit, dass der Autokonzern zehn Milliarden Euro in die Entwicklung von E-Fahrzeugen & E-Mobilität investieren. Insgesamt zehn neue Modelle sind geplant, davon drei Smarts.
Laut Weber ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um die Entwicklungen im Bereich E-Mobilität weiter voranzutreiben. Durch den 44. Rekordmonat in Folge, beim weltweiten Absatz legt das Unternehmen eine gute Basis für Ausflüge in den bisher eher untergeordneten Elektroauto-Sektor. Weitere Themen, die zukünftig verfolgt werden sind: Vernetzung, automatisiertes Fahren, Mobilitätsdienste und Elektromobilität.
Neben dem „grünen“ Vorteil, wie es Weber bezeichnet, hat er verstanden, dass Elektroautos in erster Linie begeistern müssen, um vom Markt angenommen und registriert zu werden. Hier möchte ich seine kleine Geschichte zur Entwicklung des Supersportwagens SLS mit Elektroantrieb zitieren:
„Ich werde nie vergessen, wie ich mit meiner Mannschaft in der Designhalle von AMG stand. Der SLS war ganz ruhig, auch nach dem Drücken des Startknopfs: mucksmäuschenstill. Dann drückt man auf das Gaspedal und der Wagen reißt vorne und hinten sprichwörtlich den Teppichboden weg, weil das Drehmoment so brachial ist. Wir sind dann um Affalterbach herum gefahren und hörten dieses leise Surren, wie in einem Raumschiff. Spätestens da war uns klar: die Elektromobilität der Zukunft muss faszinieren. Das wollen wir mit unserer neuen Marke EQ schaffen.“ – Thomas Weber, Daimler-Forschungs- und Entwicklungschef
Zehn Milliarden Euro wird das Unternehmen in den nächsten zehn Jahren investieren, um die Entwicklung der Marke EQ weiter voranzutreiben. Von Null auf hundert in weniger als fünf Sekunden und 500 Kilometer Reichweite sind nur zwei der gesteckten Ziele. Gerade die 500 Kilometer Reichweite soll den Kunden die „Reichweitenangst“ nehmen. Ergänzt wird dies laut Weber durch ein faszinierendes Design und eine vielfältige digitale Vernetzung.
Weber teilt mit, dass die E-Fahrzeuge so differenziert wie möglich sein sollte. Sprich, alles was der Kunde erlebt und wahrnimmt, soll unterschiedlich sein, wie etwa die Außenhaut und das Interieur. Bei Standardelementen wie Scheibenwischer, die Bremsen oder die Lenkung greift man auf so viele Teile und Komponenten wie möglich aus dem Premium-Modulbaukasten von Mercedes-Benz zurück. Hierdurch werden Entwicklungskosten gespart und die hochwertige Qualität der Fahrzeuge beibehalten.
Hinsichtlich der notwendigen Infrastruktur ist der Daimler AG auch bewusst, dass man herstellerübergreifend möglichst gemeinsam an einem Strang ziehen muss- Den Insellösungen bringen dem Kunden nichts.
Quelle: Stuttgarter Zeitung – Interview mit Daimler-Forschungs- und Entwicklungschef Thomas Weber: „Wir legen jetzt den Schalter um“