Die Nachfrage nach dem BMW i4 sei „höher als erwartet“. Darauf wolle BMW nun reagieren und weitere Fertigungskapazitäten im Werk München ermöglichen. Doch die Reaktion könnte ein wenig zu spät kommen. Denn wie BMW-Chef Oliver Zipse der Münchner Merkur mitgeteilt hat, sei man von der Nachfrage überrascht worden: “Unser i4 ist auf Monate ausverkauft, genauso der iX. Nächstes Jahr kommt der elektrische 7er, da wird es nicht anders sein.”
Spätestens jetzt sei es an der Zeit zu reagieren. Dies macht BMW und beendet den Stellenabbau und will nächstes Jahr bis zu 6.000 zusätzliche Stellen schaffen. Die Grundlage hierfür sei gegeben, wie die Nachfrage aufzeigt. Zudem sei der bayrische Automobilhersteller auf einem sehr guten Weg durch die Transformation, man habe seine Werke auf die E-Mobilität vorbereitet und erwarte 2022 weiteres Wachstum beim Absatz.
Aufgrund der hohen Nachfrage wird der Automobilhersteller aus Bayern zunächst kurzfristig zusätzliche Schichten im Werk München einführen. Derzeit werden entsprechende Gespräche hierfür mit dem Betriebsrat geführt. Eine Möglichkeit sei zum Beispiel, zusätzlich zu den täglich zwei Schichten von Montag bis Freitag am Samstag zu arbeiten. Die aktuelle Wartezeit auf einem BMW i4 betragen laut der Wirtschaftswoche rund neun Monate. Möglich sei es zudem, in München mehr Kapazität für den i4 zu schaffen durch Verlagerung von 3er-Aufträgen an andere Standorte.
Zipse sieht die Bremse der E-Mobilität aber gar nicht unbedingt bei einzelnen Modellen, sondern eher am Mangel an Ladesäulen. “In Europa wächst die Zahl der Elektroautos derzeit fünfmal so schnell wie die Infrastruktur”, so der CEO von BMW. Darüber hinaus führt er aus, dass er strikt gegen ein Verbot von Verbrennungsmotoren sei, “das würde die größte Industrie Deutschlands unweigerlich in ein Schrumpfungsszenario führen.” Zipse forderte, die CO2-Ziele mit verbindlichen Zielen für die Ladeinfrastruktur zu verbinden.
Quelle: Münchner Merkur – BMW will 2022 6000 neue Stellen schaffen