BMW will nachhaltiger werden. Nicht nur bei den Autos selbst, schon beim Einkauf sollen künftig andere Maßstäbe gelten als in der Vergangenheit. Der bayerische Hersteller hat deshalb – wie bereits vor gut einem halben Jahr angekündigt – seine Rohstoff-Strategie für Elektroautos geändert: „Wir haben unsere Lieferketten neu strukturiert und werden ab 2020 Kobalt und Lithium direkt einkaufen“, sagte Andreas Wendt, Vorstand für Einkauf und Lieferantennetzwerk der BMW Group, im Gespräch mit Generation E, einem zweimal im Jahr erscheinenden Sondermagazin des Fachblatts Automobilwoche.
In der Vergangenheit bezog BMW die Rohstoffe indirekt über Zulieferer. Laut Wendt will BMW mit der neuen Einkaufsstrategie Lieferketten genauer im Blick haben und Transparenz über die Herkunft der Rohstoffe erlangen.
Auch geographisch ändert BMW den Einkauf. Der Hersteller hatte bereits im März angekündigt, für seine fünfte E-Antriebs-Generation den Konfliktrohstoff Kobalt ab 2020 nicht mehr aus der für Menschenrechtsverletzungen berüchtigten Demokratischen Republik Kongo zu beziehen. Stattdessen sollen Batterierohstoffe unter anderem aus Australien kommen, so Wendt.
„Die Einhaltung von Menschenrechten hat für uns oberste Priorität“, begründet der BMW-Vorstand die Abkehr vom Kongo. Befürchtungen, dass darunter die Versorgungssicherheit leidet, hat Wendt indes nicht: „Unsere Lieferverträge garantieren Versorgungssicherheit bis 2025 und darüber hinaus.“
Pilotprojekt im Kongo läuft weiter
Komplett aus dem Kongo verabschiedet sich BMW jedoch nicht: Denn der Hersteller engagiert sich weiterhin im Rahmen eines Pilotprojekts für einen nachhaltigen Kobaltabbau gemeinsam mit BASF, Samsung SDI und Samsung Electronics in dem Zentralafrikanischen Land.
Quelle: Automobilwoche – BMW baut Einkauf nach ethischen Maßstäben um