Audi-Chef Markus Duesmann erklärte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, welche Aufgaben noch erledigt werden müssen, damit die Elektromobilität ein Erfolg werden kann, ob es dafür tatsächlich auch ein Verbrenner-Verbot braucht und ob E-Fuels vielleicht doch eine Alternative darstellen können.
„Die Gesamtlösung liegt noch nicht vor“, sagt Duesmann über die Stromversorgung von Elektroautos. Die große Frage sei, „wo wir nachhaltig erzeugten Strom in ausreichender Menge für Elektroautos herbekommen“, und wie ein Ladenetz aufgebaut werden kann, „mit dem die Kunden wenig Aufwand haben: reservierbare, schnelle Ladepunkte, an denen jeder einfach zahlen kann“, so der Audi-Chef.
Damit die Versorgung mit erneuerbaren Energien gesichert ist, „müssen wir Sonnenenergie und Wind viel besser nutzen, und dazu sollte die neue Bundesregierung die Genehmigungsverfahren beschleunigen“, findet Duesmann. Sonst werde es „schwierig, nachhaltigen Strom in ausreichender Menge zur Verfügung zu haben“. Die Politik müsse hierfür „regulieren und fördern“, aber auch die Industrie müsse „mehr tun“. Auch Audi selbst will seinen Beitrag zur öffentlichen Ladeinfrastruktur erhöhen: „Wir glauben, dass es Schnellladesäulen im urbanen Umfeld braucht, und wir werden das nun in Nürnberg testen“, kündigt der Audi-Chef an. Noch fremdle Audi zwar damit, „weil wir bislang ja auch keine Tankstellenbetreiber sind, aber wir stellen uns der Herausforderung und müssen das lernen.“
Klassische Tankstellen haben auch in der Welt der Elektromobilität eine Chance, findet Duesmann: Allerdings müssen auch sie „ihr Geschäftsmodell ändern, wenn es immer mehr E-Fahrzeuge gibt“. Er schlägt vor, „Tankstellen als Schnelllade-Hubs“ zu nutzen, dafür seien sie „ideale Orte“: Die Menschen seien es „gewohnt, dorthin zu fahren, und es gibt einen Shop, wo ich eine Cola trinken kann, während das Auto 20 bis 30 Minuten lädt“. Audi führe bereits Gespräche mit dieser Branche, „wie auch dort endlich die Transformation starten kann“.
„Wir müssen weg vom CO2, das ist keine Frage“
Damit die Antriebswende ein Erfolg werden kann, sollte „zugleich das Steuersystem Antriebe mit CO2-Ausstoß teurer machen, damit der Besitz von Elektroautos interessanter wird“, schlägt Duesmann von. „Wir müssen weg vom CO2, das ist keine Frage“. Duesmann fordert dahingehend von der neuen Bundesregierung einen „ganz großen Fokus“.
Audi hat seine Transformation bereits beschleunigt und will ab 2033 keine Verbrennerautos mehr verkaufen. So ein Enddatum für den Verbrenner mache es „für alle einfacher, als wenn wir nur so dahindümpeln“. Seit dieser Entscheidung gehe vieles leichter vonstatten, weil der Prozess planbarer sei und nun die 90.000 Mitarbeiter von Audi „ein Ziel vor Augen haben. Wir haben durch unsere frühe Klarheit ausreichend Zeit für alle im Team gewonnen, sich auf die Veränderung einzustellen“, sagt Duesmann.
Für ein bundesweites Verbrennerverbot ab einem Tag X spricht sich der Audi-Chef trotzdem nicht aus. „Die Menschen sollten anders zu nachhaltigem Verhalten motiviert werden“, findet Duesmann, und er glaube daran, dass das auch geht: „Mit großen Anstrengungen und Technologieklarheit. Wir dürfen uns nicht in der Vielfalt von Lösungen verlieren“, sagt er. Und deshalb auch der Fokus auf Batterieautos, welche auf längere Zeit hin die nachhaltigste Lösung im Pkw-Bereich sein werden.
Eine Alternative zur Elektromobilität sieht Duesmann nicht: „Solange wir fossile Kraftstoffe aus dem Boden pumpen, holen wir die CO2-Bilanz der vergangenen Millionen Jahre aus der Erde“, sagt er. „Und so bringen wir das Klima in Schieflage“. Verbesserungen beim CO2-Ausstoß seien „momentan nur mit Strom“ zu erreichen. E-Fuels seien zwar „natürlich eine Lösung, aber erst sehr langfristig“, da dafür erneuerbarer Strom „im Übermaß“ vorhanden sein muss, „und das dauert, bislang fehlt es daran“. Ob dann „überhaupt noch Verbrenner produziert werden auf der Welt, halte ich für sehr fraglich“, sagt der Audi-Chef. Er sehe deshalb „keine Zukunft für Verbrennermotoren“, und er könne sich „nicht vorstellen, dass irgendein Hersteller in der Welt erwägt, sie langfristig weiterzubauen“.
Bei den Produkten sei „die Technik klar, abgesehen vielleicht von Verbesserungen bei den Batterien“, so Duesmann. Audi habe „jede Hürde aus dem Weg geräumt“ und müsse jetzt „nur noch die Umsetzung“ angehen. Der Plan dafür ist bekannt: „Ab 2026 bringen wir neue Modelle nur noch als Elektroautos heraus und 2027 verkaufen wir in allen Segmenten E-Autos, dafür braucht es kein Gesetz“.
Quelle: Süddeutsche Zeitung – „Wir müssen weg vom CO2“
reservierbare, schnelle Ladepunkte. Find ich nicht gut. Kann ich nicht reservieren, muss ich dann warten bis der Audi vorgefahren ist und geladen hat??? Besser wäre genügend Ladesäulen und eine Umleitung zu einer freien Säule. Bei Tesla werden einfach neue Standorte in der Nähe von alten gebaut und ich werd einfach zu einer freien Säule geführt.
Windenergie muss stark ausgebaut werden und über flexible Strompreise muss der Ladevorgang über eine gesteuerte Wallbox in Zeiten mit Stromüberschuß gelegt werden. Das E-Auto muss als Speicher dienen und seinen Strom nachts ans Haus liefern um fehlenden Solarstrom auszugleichen. Eigentlich ganz einfach, aber irgendwie macht das keiner möglich.
„… Ladepunkte, an denen jeder einfach zahlen kann“, so Audi-Chef Duesmann.“
Da fehlt mir doch immer wieder ein Wort: „… einfach preiswert zahlen …“
Urbane Ladehubs mit Lounge sind der reinste Quatsch. Wer hat denn Interesse daran zum Laden zu fahren und eine überteuerte Cola in einer Premium-Lounge zu trinken? Stellt die Ladesäulen einfach auf Parkplätze von Baumärkten, Möbelhäusern und Supermärkten. Da müssen die Leute eh hin. Oder ein paar 50kW Lader(oder AC Ladesäulen) auf einen Parkplatz, wo Restaurants sind, dann kann man während des Essens nachladen.
So etwas wie der Ladepark Hilden ist hingegen sinnvoll, weil ich auf der Durchreise selten das Bedürfnis habe etwas einzukaufen.
Farnsworth
Redet doch mal mit Sono Motors. Die zeigen euch wie das machbar ist.
Die Windenergie ist in Deutschland tot. Es gibt zu viel Widerstand und ängstliche Politiker. Das wird nichts mehr.