Zum Auftakt des 23. Technischen Kongresses hat VDA-Präsidentin Hildegard Müller auf die wirtschaftliche Dimension des Krieges in der Ukraine hingewiesen: Angesichts der furchtbaren Situation würden auf BürgerInnen wie Unternehmen – erhebliche zusätzliche Belastungen zukommen. Für die Unternehmen gelte es nun, die Produktion aufrechtzuerhalten. „Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass Logistik und Lieferketten über einen längeren Zeitraum stark gestört oder auch unterbrochen sein werden.“ Die Sanktionen würden jedoch ohne Wenn und Aber umgesetzt.
Die Transformation der Autoindustrie sei eine Jahrhundertaufgabe, so Müller. Dabei müsse aber die Gesellschaft mitgenommen werden. Die Branche unternehme erhebliche Anstrengungen, um dieses Ziel zu erreichen. Diese müssten aber durch politische Rahmenbedingungen flankiert werden. „Doch dieses Gerüst ist aktuell noch nicht tragfähig“, so Müller.
Die VDA-Präsidentin forderte mit Blick auf entscheidende zukünftige Technologien mehr Tempo bei der Digitalisierung und dem dafür notwenigen Ausbau der Infrastruktur: „Es braucht viel mehr Investitionen, eine schnellere Gesetzgebung und zügigere Planungs- und Genehmigungsverfahren.“ Nur so könne man etwa beim Autonomen Fahren oder vernetzten Verkehr international wettbewerbsfähig sein. „Mit jedem Zögern ziehen andere Länder an uns vorbei“, mahnte Müller.
Zudem thematisierte Müller das Thema Sicherheit in Unternehmen. Die zunehmende Bedrohung im Cyberraum, die auch im Rahmen des Krieges in der Ukraine zu beobachten sei, werde ein immer wichtigerer Faktor für Unternehmen. Der Technische Kongress des Verbandes der Automobilindustrie ist das europaweit wichtigste Branchentreffen für Entscheider und Führungskräfte sowie Verantwortliche aus Politik, Forschung und Wissenschaft.
Quelle: VDA – Pressemitteilung vom 15. März 2022