Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wehrt sich gegen ein starres Ziel beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Das berichtet „spiegel.de“ unter Berufung auf das Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Es besteht die Gefahr, dass wir ein Überangebot erzeugen und viele Ladesäulen schlicht nicht genutzt werden“, wird BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae zitiert. Als Folge würde Wettbewerb zwischen den Anbietern fehlen. Dieser aber sei nötig, um zu besten Preisen und bestem Service zu kommen.
Erklärtes Ziel der neuen Regierung aus SPD, Grünen und FDP sind 15 Millionen vollelektrische Pkw auf deutschen Straßen bis zum Jahr 2030. Um den Umstieg auf E-Autos zu erleichtern, sollen bis zu diesem Zeitpunkt eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte vorhanden sein. Der Schwerpunkt soll dabei auf Schnellladesäulen liegen.
Andreae kritisierte diese feste Vorgabe. „Niemand weiß heute genau, wie die Mobilität im Jahr 2030 aussieht“, sagte sie gegenüber dem RND. Davon hänge aber entscheidend ab, welche Ladeinfrastruktur überhaupt gebraucht werde. So könnten beispielsweise eine Citymaut oder ein Fahrverbot für Verbrenner in Innenstädten die Entwicklung stark beeinflussen. Das Ausbauziel für Ladeinfrastruktur könne demnach nur ein dynamisches Ziel sein.
Wie es bei spiegel.de heißt, saß Andreae von 2002 bis 2019 für die Grünen im Bundestag und wechselte dann zur Energielobby. Mitgliedsunternehmen des BDEW wie Innogy, Eon oder EnBW zählen zu den größten Betreibern von Ladesäulen und investieren kräftig in den Ausbau – in der Hoffnung auf ein profitables Geschäft. Dem stünden mitunter politische Vorgaben entgegen. So soll die Branche den Tarifdschungel lichten, die Zahlung mit Kreditkarten ermöglichen und die Zahl der Säulen massiv erhöhen.
Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, will die Ampelkoalition das Angebot an Ladepunkten mit Steuermitteln ausbauen – auch ohne vorher auf ausreichend Nachfrage zu warten, mit der diese Anlagen überhaupt wirtschaftlich zu betreiben seien. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte schon in den ersten Tagen seiner Amtszeit die bundeseigene Autobahn GmbH einen Großauftrag für Ladesäulen an unbewirtschafteten Parkplätzen ausschreiben lassen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) verlangt ebenfalls seit geraumer Zeit mehr Tempo beim Ausbau des Netzes. Präsidentin Hildegard Müller spricht dabei von etwa 2000 neue öffentliche Ladepunkten pro Woche. Aktuell seien es gerade mal 300.
Quelle: spiegel.de – Energiebranche bremst beim Bau von Elektroauto-Ladesäulen
Wenn ab 2025 jede Woche zahlreiche Städte und Gemeinden die Aussperrung von Verbrennern mit einem festen Termin versehen, stirbt der Verbrenner bis Ende dieses Jahrzehnts.
Statt dieses Land überall mit Schnellladern in Massen zu überfluten, wäre ein Ausbau des Ladens über Nacht an der Straßenlaterne erheblich bedarfsgerechter.
Dazu muss das induktive Laden während der Fahrt bis zum Ende dieses Jahrzehnts bereits begonnen haben.
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Gerade bei vielen Anbietern gibt es doch Wettbewerb und damit günstige Preise und guten Service.
Natürlich werden nicht alle Ladestationen bestehen können, das ist wie bei den vielen „Tante Emma Läden“, die sich den Supermärkten geschlagen geben mussten oder den vielen kleinen Händler, die großen Händler oder dem Online-Versandhandel weichen mussten, weil es sich nicht mehr gerechnet hat.
Die Marktwirtschaft wird auch diesen Markt regeln, damit die E-Auto-Fahrer in der Zukunft genug Ladestationen mit gutem Service und günstigen Preisen vorfinden – ist bei Benzin und Diesel ja auch so.
Am Anfang wird und muss es eine größere Anzahl an Ladestationen geben, damit alle jetzigen und künftigen Autofahrer reichlich Lademöglichkeiten vorfinden und die E-Autos auch kaufen. Später wird es sich an den Bedarf anpassen, damit sowohl Betreiber und wie Kunden zufrieden sind.
„Erklärtes Ziel der neuen Regierung aus SPD, Grünen und FDP sind 15 Millionen vollelektrische Pkw auf deutschen Straßen bis zum Jahr 2030. Um den Umstieg auf E-Autos zu erleichtern, sollen bis zu diesem Zeitpunkt eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte vorhanden sein. Der Schwerpunkt soll dabei auf Schnellladesäulen liegen“.
Ich habe keine Ahnung von der Materie. Aber mein erster Gedanke, als ich diese Zahlen vor Monaten erstmalig las, war: Hier stimmt etwas nicht. Zunehmend viele Ladesäulen werden HPC Säulen sein, sodass viele der genannten 15 Millionen Autos allenfalls 45 Minuten Strom zapfen. Die 11 kW ‚Lader‘ hängen natürlich ein paar Stunden an der Strippe. Aber: Schaut man sich das Fahrprofil von Otto Normalo an- wie oft in der Woche muss der denn seinen Akku aufladen? Wir unseren Stadtfloh Zoe ein bis zwei mal. Wir haben 14.500 Tankstellen in Deutschland, die 57.000.000 PKW mit Sprit versorgen- s.o. Hier stimmt etwas nicht.
Vielleicht wäre es ja auch eine gute Idee, den Autofritzen mal auf’s Maul zu hauen. Der Zoe kann mit 22 kW AC!! laden, mit dem Juice Booster bei entsprechender Steckdose also auch zu Hause. Alle (?) anderen Hersteller arbeiten mit lächerlichen 11 kW, Audi (‚Vorsprung durch Technik‘) besitzt die Frechheit, seinen Basis – Q4 e-tron mit 7,5 kW Ladeleistung anzubieten.
Hier stimmt etwas nicht.
Wo sind meine Gedankenfehler? Die muss es geben, sonst würde man nicht mit 1 Million Ladepunkten planen.
Ich sehe solche Meldungen sehr entspannt. Tesla will in den nächsten zwei Jahren seine Ladesäulen verdreifachen und für Fremdmarken öffnen. Wenn deutsche Firmen den jahrzehntelangen Profit nicht vorbereiten wollen, macht es eben Tesla.
Die sind sowieso der weltgrösste Hersteller von Ladesäulen…