Viele Hersteller mit E-Modellen im Angebot bauten eigene Produktionswerke nur für die elektrischen Modelle. Mercedes geht hingegen einen anderen Weg. Um die Produktion flexibel nach den Markterfordernissen ausrichten zu können, werden vorerst nur einzelne Produktionslinien in den angestammten Werken adaptiert. Erst in der zweiten Hälfte der Dekade will man eigene Produktionswerke für die E-Modellpalette bauen. „Ein komplett neues Werk für Elektromodelle zu bauen, dauert zu lange. Wir verfolgen hier einen anderen Ansatz.“, wird Jörg Burzer, Produktionschef bei Mercedes, zitiert. Solche Investitionen denke man daher erst ab 2025 an. Ab 2032 will die Marke aber vollständig elektrifiziert sein.
In einem Interview mit Reuters bekräftigt Burzer, dass es bereits in den nächsten Jahren eigene Produktionslinien für E-Modelle in den Stammwerken geben wird. Das neue EQE-Modell – letzten September auf der Münchner Autoschau präsentiert – soll noch dieses Jahr in Bremen gebaut werden, danach in Peking und Alabama. Noch heuer wird das Modell in den Läden stehen. Die elektrische Version der E-Klasse mit 660 Kilometern Reichweite soll die Verkaufszahlen im E-Segment deutlich ankurbeln, um die Verschiebung der Investitionen von den Verbrenner- zu den E-Plattformen zu rechtfertigen. Nur 2,3 Prozent der verkauften Mercedes Fahrzeuge waren 2021 rein elektrisch angetrieben (inklusive der Smarts). Diese Zahl steigt auf 11 Prozent, wenn man die Hybrid-Modelle mitzählt. Mit dem Produktionsstart des EQE in Bremen und in Peking wird man in der Lage sein, deutlich höhere Stückzahlen zu bauen.
Der Premium-Autobauer rechnet aber mit einem Anstieg des E-Anteils (vollelektrisch und Hybrid) auf 50 Prozent bis 2025. Die Batterien werden heute noch per Bahn an die Werke in ganz Deutschland und Ungarn geliefert. Erst diesen Monat wurde das hochmoderne Automotive Logistics Center in direkter Nähe zum Werk in Bremen eröffntet. Es gilt als Dreh- und Angelpunkt für die Batteriesysteme der EQ-Modelle. Zukünftig sollen Batterie- und Fahrzeugproduktion näher zusammenrücken, da die Batterie immer mehr Teil des Fahrzeugdesigns wird.
Quelle: autonews.com – Mercedes foresees EV-only production lines within a few years
Bye bye Mercedes. Wer nicht an die Zukunft glaubt, hat dort nichts verloren.
BMW und Mercedes haben wesentlich weniger Werke als große Autokonzerne wie VW und Toyota.
Daher ist es für sie viel schwieriger in der Übergangszeit getrennte Fertigungsstrassen für Verbrenner oder Hybride und reine Elektroautos zu halten.
Momentan gibt es nur für einen kleinen Teil der Modellpalette Mitbewerber mit Elektroantrieb.
Dieses Jahr kommen wichtige neue Mercedes wie eine EQE Limousine und ein SUV auf den Markt. Tesla hat sein sehr aufwendiges Model X mit teuren Flügeltüren.
Das wichtigste zukünftige Fahrzeug von Tesla ist der Cybertruck, der kaum im Wettbewerb mit Fahrzeugen deutscher Hersteller steht.
Ein dediziertes Werk muss auch gar nicht sein. Man vertut sich nichts, wenn man sukzessive vorgeht. Es wird aber eigene Produktionslinien für reine elektrische Fahrzeuge geben. Das ist ja gar kein Unterschied und es macht das Elektroauto nicht schlechter, dass zwei Hallen weiter keine Elektroautos gebaut werden.