Im Zusammenhang mit der E-Mobilität kommt immer wieder die Verwendung von E-Autos zum Ausgleich von Stromspitzen zur Sprache. Bereits 2018 haben wir uns schon mit diesem Thema auseinandergesetzt. Zuletzt auch in einem Gespräch mit Dr. Kai-Philipp Kairies, Accure nochmals aufgegriffen und vertieft. Dabei hat sich gezeigt, dass wir noch einige To-Do’s haben. Bis zum Einsatz im Alltag. Auch, wenn Toyota nun eine erste Lösung anbietet.
Die Forschung sei hier schon einige Schritte weiter, aber die gesetzlichen Regularien hinken hinterher. Aus seiner Sicht könne man hier frühestens in fünf Jahren praktikable Lösungen am Markt anbieten. Damit bezieht sich Philipp auf die Integration eines E-Autos in einen Vehicle-2-Grid-Ansatz. Toyota stellt nun durch seinen eigenen Batteriespeicher eine zeitnah umsetzbare Lösung vor.
So habe die Toyota Motor Corporation ein Batteriesystem für den Hausgebrauch entwickelt, das auf der Technologie elektrifizierter Fahrzeuge basiert. Das System „O-Uchi Kyuden“ kann seit vergangener Woche in Japan vorbestellt werden, erste Bauprojekte starten im August. Wie der Automobilhersteller ausführt, nutze das System die aus elektrifizierten Fahrzeugen bekannte Batteriesteuerung von Toyota, um eine Nennkapazität von 8,7 kWh und eine Nennleistung von 5,5 kW bereitzustellen. Dies gewährleistet eine sichere Stromversorgung im ganzen Haus – sowohl im normalen Alltag als auch etwa bei Stromausfällen durch Naturkatastrophen.
Darüber hinaus sei es möglich das Batteriespeichersystem mit einer Photovoltaikanlage zu kombinieren, um jederzeit Strom für den eigenen Haushalt bereitstellen zu können. Wie Toyota ausführt sei es möglich, dass die Stromversorgung des Hauses sogar über angeschlossene Elektrofahrzeuge möglich sei. Der Hersteller führt aus, dass hierdurch jederzeit eine Notstromquelle auf vier Rädern vor der eigenen Haustür zur Verfügung stehe. Künftig können über das heimische Netzwerk auch Parameter wie Speicherkapazität, Betriebsmodus und andere Einstellungen in Echtzeit via App angezeigt oder verändert werden.
Quelle: Toyota – Pressemitteilung
Ich warte immer noch auf die großen und schweren, dafür aber sehr günstigen stationären Batteriespeicher, angeblich zu Preisen von 10 Euro pro kWh Speicherkapazität – davon hört man gar nichts mehr.
Es werden wohl die kleinen stationären, die mittelgroßen E-Auto-Akkupacks und die großen stationären regionalen Akku-Containern mit Second-Life-Akkupacks in Verbindung mit H2-Speichern sein, die bei der Energiewende den überschüssigen Ökostrom speichern und ihn in Dunkelflauten wieder einspeisen.
Der größte und günstigste Stromspeicher ist allerdings der nicht gebrauchte Ökostrom durch eine großen Zahl gut gedämmter Gebäude, die mit (Erd-) Wärmepumpen beheizt werden und durch kleinere E-Fahrzeuge bzw. überdachte Pedeles, die bei der Herstellung und dem Betrieb nur einen Bruchteil des Stroms (und weiterer Resourcen) brauchen sowie mehr Personen- und Güterverkehr auf der Schiene.
Die angeblich so günstigen fossilen Energien erweisen sich zunehmend als sehr teuer – sowohl finanziell wie auch politisch, wie man zurzeit sehen kann – also höchste Zeit für eine wirkliche Energiewende.