Frank Mastiaux, Vorstandsvorsitzender des in Sachen E-Mobility sehr engagierten Energiekonzerns EnBW, stört sich an den langen Genehmigungsverfahren für Ladeinfrastruktur-Projekte. In Förderverfahren dauere es zum Teil bis zu zwei Jahre, bis die beantragten und bereits zugesagten Mittel auch tatsächlich freigegeben werden. „Das sind Zeiträume, die den ambitionierten Zielen, die wir uns selbst in unserem Land gesetzt haben, einfach nicht entsprechen“, sagte er Mitte Dezember bei einer Online-Veranstaltung und bekräftigte damit eine Kritik, die er innerhalb der vergangenen Jahre schon mehrmals geäußert hat.
Er wünsche sich von der Politik eine „maximale“ Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und begrüßt das Vorhaben der neuen Bundesregierung, die Verfahrensdauer bei Infrastrukturvorhaben zu halbieren. „Die neue Bundesregierung möchte Deutschland zu einem Leitmarkt für Elektromobilität machen. Damit das gelingt, brauchen wir mehr Drehmoment beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Dabei können wir aus der Energiewende lernen: Überregulierung sollten wir vermeiden, den marktgetriebenen Ausbau priorisieren – und Planungs-, Genehmigungs- und Förderverfahren künftig schneller realisieren“, sagte er.
EnBW betreibt laut eigener Aussage mit bundesweit mehr als 650 eigenen Standorten das größte öffentliche Schnellladenetz Deutschlands. Bis 2025 plant das Energieunternehmen den Aufbau und Betrieb von insgesamt 2500 Schnellladestandorten, wofür EnBW jährlich rund 100 Millionen Euro investieren will.
Zuletzt im vergangenen Oktober bemängelte der EnBW-Konzernchef im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung, dass „die regulatorischen Rahmenbedingungen in Teilen allerdings gerade nicht hilfreich“ seien. Im Jahr 2020 etwa seien zwar 13.000 Ladepunkte vom Staat gefördert worden – in Betrieb genommen wurden demnach jedoch nur 3000. Das sei weniger unzureichenden technischen Möglichkeiten geschuldet als vielmehr der zu langsamen Bürokratie.
Quelle: Automobilwoche – Genehmigung von Ladestationen: EnBW-Chef fordert schnellere Verfahren / Emobilserver – Verkehrsreiches Autobahnkreuz bei Kamen wird Drehkreuz für Elektromobilität im Nordwesten / Süddeutsche Zeitung – „Nicht die gleichen Fehler wiederholen wie beim Ausbau der Erneuerbaren“
Technophobes Schildbürgerland Deutschland.
„Die Zukunft“ wird hier so jedenfalls nicht mitgestaltet – schade eigentlich im ehemaligem Land der Dichter und Denker.
Viel mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.
ist so, wie: man baut eine ICE Strecke mit viel Geld, teuren Zügen, um schnell fahren zu können.
Dann fährt das Ding 300 km/h und muss eine Vollbremsung vor einem Bahnübergang machen.
Ja, ähm, da rufen wir mal jemanden an, ob da einer kommen kann, der die Schranke schließt.
Ach, am besten, Sie schreiben einen Brief. sicher, ist sicher. muss alles ordentlich, geprüft und sicher ablaufen. Dann entscheidet ein Gremium, wann der Schrankenwärter kommen kann.
Kurz vor dem Termin meldet sich dieser … ähm nee, ich habe doch Urlaub. Stellen Sie bitte einen neuen Antrag …..
Alles ist im Wandel, nur die entschleunigende Bürokratie bleibt.
Man muss ja auch mal an alten Traditionen festhalten.
EnBW vergißt immer den Passierschein A38.