BYD, in seinem Heimatland China Marktführer bei Elektroautos, bringt noch bis Jahresende insgesamt drei seiner Modelle nach Europa. Die offizielle Vorstellung soll Mitte Oktober auf dem Autosalon in Paris stattfinden. Anschließend sollen sie in Norwegen, Schweden, Dänemark, den Benelux-Staaten und Deutschland auf den Markt kommen. Frankreich und Großbritannien sollen folgen. In Österreich werden die BYD-Autos zunächst nicht verfügbar sein.
BYD hat nun bekanntgegeben, wieviel die jeweiligen Modelle in Deutschland kosten werden. Der kompakte SUV im C-Segment, der BYD Atto 3, startet einer aktuellen Mitteilung zufolge bei 38.000 Euro. Für den großen SUV Tang und die Premium-Limousine Han, beide im E-Segment verortet, werden mindestens 72.000 Euro fällig. Die Preise in anderen Ländern können leicht abweichen, so der Hersteller
„Europa ist der Geburtsort der Automobilindustrie und hat einen starken Innovationsgeist. Die Europäer unternehmen konzertierte Anstrengungen, um die Transformation der Elektrifizierung von Kraftfahrzeugen zu beschleunigen“, so der BYD-Vorsitzende Wang Chuanfu, der das Unternehmen 1995 gründete.
Der gut 4,5 Meter lange Mittelklasse-SUV Atto 3 wurde BYD zufolge speziell für europäische Kunden entwickelt und steht als einziges der drei Fahrzeuge auf der neuen e-Plattform 3.0 des Unternehmens, welche eine 800-Volt-Architektur aufweist. Der Atto 3 hat eine 60 kWh fassende Batterie verbaut, die eine Reichweite von 420 Kilometern nach WLTP-Messung erlauben soll. Der Fronttriebler bringt 150 kW (204 PS) Leistung auf die Straße, eine Beschleunigung auf 100 km/h in 7,3 Sekunden und 160 km/h in der Spitze.
Die 4,9 Meter lange Limousine Han EV und der fünf Meter lange SUV Tang EV stehen noch auf der Multi-Energy-Plattform von BYD und sind in ihrem Heimatland unter anderem auch als Plug-in-Hybride zu haben. In Europa bieten die Chinesen die beiden Modelle allerdings nur mit rein elektrischem Antrieb an, mit beinahe identischen Leistungsdaten: Beide Elektroautos bringen per Allradantrieb 380 kW (516 PS) auf die Straße und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Den Sprint von Null auf Hundert schafft die Limousine in 3,9 Sekunden, der etwas schwerere SUV braucht dafür 4,6 Sekunden.
Die Limousine Han ist mit einem 85 kWh fassenden Akku für bis zu 521 Kilometer nach WLTP ausgestattet. Der Akku des siebensitzigen SUV Tang fällt zwar mit 86 kWh minimal größer aus. Bei der Reichweite allerdings zeigt sich deutlich der Einfluss der Bauform auf die Effizienz eines Fahrzeugs: Der SUV kommt mit einer Akkuladung nur bis zu 400 km weit.
Alle drei Fahrzeuge haben die BYD-Blade-Batterie mit LFP-Zellen verbaut, auf die der Hersteller acht Jahre Garantie gibt und die in Tests mit ihrer überdurchschnittlich hohen Sicherheit positiv aufgefallen ist. Eine Ladung von 30 auf 80 Prozent der Kapazität soll bei allen drei Modellen gut 30 Minuten dauern. Weitere Details will BYD zum Start der Automesse in Paris veröffentlichen.
Quelle: BYD – Pressemitteilung vom 29.09.2022
Toll. Endlich kriegt Tesla echte Konkurrenz. Das tut der Entwicklung gut. Die eLawine fängt endlich an zu rollen.
Die Bauchpinslerei von Wang Chuanfu gegenüber Europa ist natürlich politisch geschickt, hat aber leider schon lange nichts mehr mit der Realität zu tun.
Das sollen sie also sein, die in Foren und Kommentaren propagierten chinesischen BEVs die unseren heimischen Hersteller des Fürchten lehren sollen?
Ich lese jetzt Spezifikationen und Fahrleistungen maximal vergleichbar mit den Modellen unserer Hersteller, eher schlechter zu ähnlichen Preisen…
Der Atto 3 steht zwar auf der neuen Plattform, hat aber im Gegensatz zu den beiden andern Fahrzeugen meines Wissens nach keinen 800V Akku.
Könntet ihr das ggf. nochmal prüfen?
Naja BYD ist nicht XPeng oder gar Nio.
Diese sind nochmal um einiges besser als das was BYD hier anbietet.
Jaja, da sehen wir es. BYD wird in Europa mit solchen Preisen nicht viel erreichen können. Warum sehen wir da vom Innenraum keine Fotos? Zu solchen Preisen sollte die Qualität dann aber mindestens VW ID Stufe erreichen, sonst wird das wohl nichts.
Ambitionierte Preisvorstellung für Produkte eines neuen Herstellers. Also 72.000€ würde ich nicht für ein Auto ausgeben, womit quasi noch keiner Erfahrung hat und man nicht weiß wie der Hersteller bei potenziellen Problemen erreichbar ist (Werkstattnetz, …). Der Han sieht ja ganz schick aus, aber bei dem Preis kaufe ich lieber etwas Bekanntes.
Farnsworth
Eines muss man BYD lassen: an Selbstbewusstsein bei der Preisgestaltung fehlt es denen nicht.
Wie sagt ein Mit-Forist so gerne:
Time will tell.
Vielfacher Einwand:
Ja – allerdings: Preise lassen sich auch weit schneller ändern als die Autos selbst :)
Ich habe mir die Mühe gemacht und den Atto 3 mit der Konkurrenz im gleichen Preisfeld verglichen. Für das Geld kriegt man vielleicht auch nen ID3, aber der ist ziemlich nackt und eine Klasse kleiner. Megane-E genauo, dazu auch kleinere Batterie. Von der umfangreichen Ausstattung bei Atto 3 ganz zu schweigen.
Die Ladeleistung mag auf dem ersten Blick überschaubar sein, aber ist absolutes Plateau wie man den neuseeländischen Youtube-Videos entnehmen kann. In der Summe kann die Ladeleistung sogar größer sein als die Konkurrenz.
Mein Fazit war, auch wenn der Preis natürlich jetzt höher als erwartet ist, bietet BYD trotzdem mehr als die Konkurrenz für das gleiche Geld.