Ärgerlich: mit der aktuellen Preiserhöhungswelle bei Elektroautos fallen viele Modelle aus der Bafa-Förderung. Aktuell trifft es einige Audi-Modelle. Aber nicht nur die Kunden werden sich darüber ärgern, sondern auch die Händler – ihnen drohen nämlich zusätzliche Kosten und verärgerte Kunden.
Die Preise für Elektroautos gehen in Europa momentan nur in eine Richtung – nach oben. Nach anderen VW-Marken ist nun auch Audi an der Reihe. Die für 11. Juli geplante Erhöhung ist aber bereits die vierte seit März vergangenen Jahres. Einige Modelle des Premiumherstellers fallen dann aus dem Umweltbonus, weil der Anschaffungspreis den Preisdeckel übersteigt. Das wurde den Vertriebspartnern in einem Schreiben mitgeteilt. Recht sperrig heißt es dort: „Da der Audi Q4 e-tron/Audi Q4 Sportback e-tron und die Audi Plug-in Hybridmodelle nicht mit den inflationierten Preisen zum 11.07.22 nach den 2022 geltenden Bafa Regularien gelistet sind, haben nicht altpreisgeschützte Vorführwagen und Lager-/Schauraumfahrzeuge keinen Anspruch auf den Bundesanteil der Bafa Prämie in 2022.“
Für die Händler bedeutet das nichts Gutes. Kunden, die bereits bestellt haben und deren Fahrzeug noch nicht disponiert wurde, kann der alte Preis nämlich nicht garantiert werden. Diese könnten also doppelt draufzahlen – durch die nachträgliche Preiserhöhung und den Wegfall der Förderung. Das Fett abbekommen werden allerdings die Händler. Audi weist sie netterweise darauf hin, dass Stornierungen oder verärgerte Kunden „ihr unternehmerisches Risiko darstellen„. Beim Q4 soll das etwa die Hälfte aller aktuell vorliegenden Bestellungen betreffen.
Die vierte Preiserhöhung binnen 16 Monaten begründet Audi mit den Marktrahmenbedingungen. Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie hätten nicht durch Kostenprogramme, Sicherungsgeschäfte und Effizienzsteigerungen abgefangen werden können. Viele werden sich den Kauf eines vollelektrischen Audis jetzt wohl wieder überlegen, ist doch der höhere Kaufpreis immer noch eines der wesentlichen Argumente gegen den Kauf eines E-Autos.
Während die Preise in Europa unaufhörlich steigen – neben den VW-Konzernmodellen auch bei Tesla und Ford – sinken sie in China, obwohl dort entsprechende Förderprogramme bereits zurückgefahren wurden. Dort haben sich die durchschnittlichen Anschaffungskosten nahezu halbiert, von 41.800 Euro im Jahr 2011 auf nunmehr 22.100 Euro. Von dieser Entwicklung können wir in Europa momentan wohl nur träumen. Sollte es Europas Automobilhersteller nicht gelingen, günstigere Exemplare auf die Straße zu bringen, und China schafft den Sprung nach Europa, dann sieht es für unsere Hersteller nicht allzu gut aus.
Quelle: automobilwoche.de – Preiserhöhung stoppt Umweltbonus
Die Hersteller wissen was sie tun. Wenn Privatleute mit ihrem Q4 abspringen, werden drei Firmenkunden sich über die Gelegenheit freuen, vorzeitig zu einem Auto zu kommen. Der Blick auf Preise in China ist eine Nebelkerze, weil dort ganz andere Fahrzeugklassen bevorzugt werden.
Unternehmerisch richtig von AUDI. Jetzt noch abgreifen und zurücklegen für die Abfindungszahlungen ab 2023, wenn immer mehr Verbrenner-Schrauber nicht mehr gebraucht werden.
Und an BMW: Angucken und nachmachen.
Tja, offensichtlich merkt so langsam jeder, daß die ursprüngliche Kalkulation mit den stark steigenden Akkupreisen nicht mehr viel Rendite übrig lassen – und das bei fallenden Zahlen bei Verbrennerverkäufen.
Das Problem können die „Rekordgewinne“ nicht mehr all zu lange kaschieren.
Ford hat ja bereits zugegeben, daß ihrPferdchen Mustang Mach-e ja 25.000$ Minis pro verkauftem Fahrzeug „generiert“
Wie wird das wohl bei anderen Verbrenner OEMs aussehen?
Time will tell
;-)
Dass die teueren E-Autos aus der Bafa-Förderung rausfallen ist doch gut, denn wer soviel Geld hat, der braucht auch keine Förderung, die nur die vielen teueren Extras finanziert.
3x etwas Carbon und schon ist die halbe Förderung weg, dazu Business-Paket, spezielle Räder und aufpreispflichtige Lackierung, dann ist die ganze Förderung für einige zusätzliche Extras verbraten.
Für den Individualverkehr mit 1-2 Personen braucht es keine 2 Tonnen, die immense Resourcen bei der Herstellung verbrauchen und durch hohen Reifenabrieb riesige Mengen an Feinstaub produzieren.
Wenn die Nachfrage deutlich höher ist als das Angebot, steigen die Preise
preiswerte Modelle aus China werden dem Wettbewerb in Europa ordentlich anheize und die Situation in wenigen Jahren entschärfen
Richtig so!
Die Prämie sollte nur für E-Autos unter 20.000 € bezahlt werden.
Wer braucht die Autos über 300 PS? Mit diese astronomischen Preisen finanziert die Autoindustrie den verschlafenen, ausgebremsten Umstieg zur E-Mobilität und protzt mit Super-Boliden-Autos herum.
Das soll bitte bezahlen, wer will.
Und der diese Autos will – der kann und soll den Audi-Preis bezahlen!
Wird ohnehin wieder auf unsere Steuern abgeschrieben.
Wir wollen und brauchen das Volks-E-Auto!