In dem Verbundprojekt “Feedbaccar” haben Forscher nach eigenen Angaben Wirkungsgrade von mehr als 90 Prozent beim induktiven Laden von E-Autos erreicht – vom Netzanschluss bis zur Batterie. Damit sei das kabellose Laden annähernd so effektiv wie herkömmliches Laden mit Ladekabel, heißt es bei edison.media unter Berufung auf eine Mitteilung des Magdeburger Instituts für Automation und Kommunikation (ifak) “Wir konnten zeigen, dass nicht nur das kabellose automatische Laden von E-Pkw, sondern auch das Zurückspeisen von Batteriestrom aus solchen Fahrzeugen ins Stromnetz technisch problemlos möglich sind“, wird ifak-Projektleiter Axel Hoppe zitiert.
Um Energie effektiv übertragen zu können, hätten die Projektpartner diverse Spulensysteme entwickelt und unter anderem auf Platzbedarf, thermisches und elektrisches Verhalten sowie Wirkungsgrad getestet. Die Wahl hänge insgesamt stark vom Fahrzeugtyp und der -verwendung ab, so das ifak-Fazit. An dem Projekt arbeitete das Ifak mit dem Autohersteller Audi, dem Zulieferer Zollner Elektronik sowie dem Energievermarkter E2M. Finanzielle Unterstützung leistete das Bundesumweltministerium.
Künftig, so die Vision der Partner, sollen Fahrzeuge nicht nur selbstständig fahren, sondern auch ohne menschliche Eingriffe – also kabellos – laden können. “Benötigt man für E-Pkw momentan einen Stromanschluss, erscheint das Ladekabel in einer Zukunft autonomen Fahrens wie ein Relikt“, so Hoppe. Wenn das Fahrzeug selbstständig unterwegs sei, sollte es auch das Aufladen ohne menschlichen Eingriff meistern können”, heißt es dazu in einer Mitteilung des Zuse-Instituts.
Neben dem Laden spielte auch das Einspeisen von Strom aus der E-Autobatterie in das Stromnetz eine Rolle – das sogenannte bidirektionale Laden. Attraktiv sei das momentan allerdings nur für wenige Anwendungsfälle, heißt es – etwa Eigenheimbesitzer mit eigener PV-Anlage. In verschiedenen Szenarien habe sich gezeigt, dass diese dadurch den Anteil des selbst verbrauchten Solarstroms von 34 auf 72 Prozent erhöhen könnten. Ansonsten lohne sich die Rückspeisung von Strom aus dem E-Autos zurück ins Netz aktuell nicht. Es fehle eine “preislich interessante und bürokratiearme Chance“.
Bei einem anderen Projekt der Zuse-Gemeinschaft ging es um die Frage, was Solarmodule auf E-Autos zu leisten vermögen. Dazu stattete das Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) einen Kleinlaster vom Typ Streetscooter mit Solarmodulen auf dem Dach und an den Seiten aus. Den auf einer Gesamtfläche von 15 Quadratmetern produzierten Strom nutzte der Wagen, um seine Reichweite zu verlängern. Ergebnis: rund 5200 zusätzliche Kilometer. Und das bei Fahrten im häufig regnerischen Niedersachsen. In südlicheren Regionen wären es nach Einschätzung der Forscher deutlich mehr.
Quelle: edison.media – Kabelloses Laden von Elektroautos mit 90 Prozent Wirkungsgrad