Der Konzern Stellantis hat eine Investition von 100 Millionen Pfund in das Produktionswerk von Vauxhall in Ellesmere Port bekanntgegeben. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor. Damit wird der Standort in der Nähe von Liverpool für die Herstellung von Elektrofahrzeugen umgebaut. Ellesmere Port soll Ende nächsten Jahres das erste Stellantis-Werk sein, das ausschließlich rein batterieelektrische Modelle produziert – sowohl leichte Nutzfahrzeuge wie auch Pkw-Varianten für die Marken Vauxhall (Combo-e), Opel (Combo-e), Peugeot (e-Partner) und Citroën (ë-Berlingo).
Die Entscheidung soll laut Stellantis das Ziel der britischen Regierung stützen, den Verkauf von reinen Benzin- und Dieselmotoren ab 2030 einzustellen. Die Bereitschaft von Stellantis, eine nachhaltige Zukunft für Ellesmere Port zu gewährleisten, dürfte auch der Grund für die Gewährung staatlicher Unterstützung gewesen sein.
Stellantis-Boss Carlos Tavares bedankte sich insbesondere bei den Mitarbeitern für ihre Geduld und ihren Beitrag. “Die Produktion von batterieelektrischen Fahrzeugen hier wird eine saubere, sichere und bezahlbare Mobilität für die Bürger unterstützen.” Seit 1903 stelle Vauxhall Fahrzeuge in Großbritannien her – das werde man auch weiterhin tun. Der britische Wirtschafts-Staatsekretär Kwasi Kwarteng würdigte die stolze Tradition, die damit für viele weitere Jahre fortgeführt werde. “Die Entscheidung von Stellantis, das Engagement für diesen Standort fortzusetzen und sogar zu verstärken, ist ein klarer Vertrauensbeweis in Großbritannien als einem der weltweit besten Standorte für eine wettbewerbsfähige, qualitativ hochwertige Automobilproduktion.”
Das Werk in Ellesmere Port feiert im nächsten Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Es wurde 1962 gebaut und produzierte 1964 sein erstes Auto, den Vauxhall Viva. Seitdem wurden dort die nachfolgenden Generationen des Vauxhall Viva gefertigt, der Vauxhall Chevette und jede Generation von Vauxhall und Opel Astra. Insgesamt wurden seit 1964 in Ellesmere Port mehr als 5,2 Millionen Fahrzeuge produziert.
Fit gemacht wird der Standort mit einem neuen Karosseriebau, einer modernisierten Fertig-/Endmontage und der Schaffung einer Batteriepack-Montage vor Ort. Darüber hinaus werde es weitere Unterstützung geben, um dem Werk bis Mitte dieses Jahrzehnts den Weg zur CO2-Neutralität zu ermöglichen. Die Anlage soll zu 100 Prozent stromautark werden – die Arbeiten an potenziellen Wind- und Solarparks sollen in Kürze beginnen.
Die in Ellesmere Port künftig gebauten Modelle werden alle von einem 100-kW-Motor (136 PS) mit einer 50-kWh-Lithium-Ionen-Batterie angetrieben. Sie können mit bis zu 100 kW aufgeladen werden und benötigen 30 Minuten für 80 Prozent der Kapazität. Unter WLTP-Bedingungen erreichen sie eine Reichweite von bis zu 280 Kilometern.
Quelle: Stellantis – Pressemitteilung vom 6. Juli 2021