Ein Konsortium um Edison Motors übernimmt voraussichtlich den unter Zwangsverwaltung stehenden Automobilhersteller SsangYong. Das Seouler Insolvenzgericht soll in Kürze über die Akquisition entscheiden. Eine Zustimmung gilt aber als sehr wahrscheinlich. Der Deal soll nach Vorstellung der Partner bis Ende November abgeschlossen sein.
SsangYong steht seit Dezember 2020 unter Zwangsverwaltung, ein letzter Schritt des südkoreanischen Rechtssystems vor der Insolvenz. Bereits 2009 musste der viertgrößte südkoreanische Automobilhersteller Gläubigerschutz beantragen. Eine Übernahme der indischen Mahindra & Mahindra Limited konnte damals das Aus noch abwenden. Die jetzige Vereinbarung mit Edison Motors könnte die erneute Rettung bedeuten.
SsangYong konzentrierte sich bislang auf die Produktion von Verbrenner-SUVs und vertreibt seine Produkte von Köln aus auch in Deutschland. In den letzten Jahren hat das Unternehmen mehrere Elektrofahrzeuge angekündigt. So soll noch 2021 eine elektrische Version des Korando auf den Markt kommen.
Für Edison Motors könnte die Übernahme die Tür in das Pkw-Segment öffnen. Bislang produziert das Unternehmen ausschließlich elektrische Lkw und Busse. Auf einer Pressekonferenz bekräftige Vorstandsvorsitzender Kang Young-Kwon die Pläne, SsangYong in drei bis fünf Jahren zu einem Elektroautohersteller zu transformieren. Hierzu plant Edison Motors, das derzeitige Werk in Pyeongtaek zu verkaufen und ein neues, auf Elektrofahrzeuge ausgerichtetes Werk in derselben Stadt zu errichten. Perspektivisch möchte der Automobilhersteller hier jährlich bis zu eine halbe Million Fahrzeuge produzieren. Diese Produktionsziele würden es Edison Motors nicht erlauben, Mitarbeiter zu entlassen. Für die Übernahme und Neuaufstellung des Unternehmens möchte Edison Motors insgesamt 1,5 Billionen Won (ca. 1,1 Milliarden Euro) von Investoren aufbringen.
Quelle: The Korea Bizwire – Edison Motors Aims to Turn Around SsangYong in 3-5 Years // Auto Motor und Sport – SsangYong steht kurz vor der Übernahme