Überall wo der Parkdruck hoch ist, werden Ladesäulen für Elektroautos häufig von Fremdparkern versperrt. Das Problem kennen Betreiber der Ladeinfrastruktur genauso wie Fahrer von E-Fahrzeugen auf der Suche nach einem freien Ladepunkt. Auch für viele Carsharing-Unternehmen ist die Verfügbarkeit der Ladesäulen wichtig. Denn vielerorts werden ihre Flotten auf Stromer umgestellt, was die Nachfrage nach verfügbaren Ladepunkten weiter erhöht. Wer eine Ladesäule ansteuert, muss zudem damit rechnen, dass bereits andere Nutzer laden. So entstehen manchmal Umwege oder Wartezeiten.
„Zuverlässig verfügbare Ladeinfrastruktur haben viele Kommunen als Schlüssel für den Umstieg vom Verbrenner erkannt“, sagt Mathias Hornjak, Geschäftsführer und Entwickler der Green Mobility Solutions GmbH in Darmstadt (GMS). Das Startup hat mit „Book-n-Park“ eine Lösung entwickelt, die Ladesäulen sicher frei hält und reservierbar macht. Nutzer können per Smartphone-App die Verfügbarkeit prüfen, den Ladepunkt kurzfristig reservieren, hinfahren und entspannt laden.
Ein automatischer Parksperrbügel hält die Ladesäule für Nutzer frei und meldet dem System auch die Verfügbarkeit. Wer die Ladestation bucht, kann per App im gewählten Zeitfenster die Parksperre öffnen – mit einem Klick auf das eigene Smartphone. In Hamburg, Berlin, Darmstadt, Trier und in spanischen Malaga werden die Steuerung und die Parksperren von Book-n-Park jetzt an ausgewählten Ladestationen getestet. Weitere Großstädte sollen folgen.
Die smarte Steuerung werde auch in die Buchungs-Apps regionaler Ladesäulen-Betreiber integriert. So lassen sich erste Ladepunkte von Stromnetz Hamburg in der Hansestadt bequem reservieren und öffnen. In Berlin-Kreuzberg stattet die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Ladestationen mit der smarten Steuerung aus. Hintergrund ist hier das EU-Förderprojekt MEISTER, das neue Geschäftsmodelle für Ladeinfrastruktur voranbringen möchte.
„Effizienz, Auslastung und Bedienungsfreundlichkeit steigern“
„Wir wollen mit intelligenter Ladeinfrastruktur die Effizienz, Auslastung und Bedienungsfreundlichkeit steigern. Im Laufe des Projekts sollen verschiedene Reservierungsformen und -zeiten getestet werden, später auch die Zahlungsbereitschaft der Nutzer für den Reservierungsservice“, erklärt die Berliner Projektkoordinatorin Sabrina Schimmel. Interessierte Nutzer können die Reservierung und Bedienung am Standort Lindenstraße 113 vorerst kostenfrei testen. Die Bedienung wird in Berlin in die „MEISTER Neighbourhood Mobility App“ integriert.
Auch im spanischen Malaga werden im Rahmen des MEISTER-Projekts E-Ladepunkte mit der smarten Parkraumsteuerung ausgestattet. In Darmstadt reserviert die Universitätsverwaltung den Ladepunkt am Campus Stadtmitte bereits mit Book-n-Park. In Trier nutzt ein Anbieter von E-Taxen die smarte Parkraumsteuerung für seinen Ladepunkt.
Über die zuverlässige Reservierung der Ladeinfrastruktur hinaus bietet GMS die Smart-Parking-Anwendung „Book-n-Park“ mit der Smart-Phone-Steuerung auch für automatische Parkschranken, Poller, Ketten und Tore an. Für private Parkplätze genauso wie für Unternehmen. Parkplätze lassen sich so bequem frei halten und sehr flexibel teilen- mit Handwerkern, Kunden, Gästen oder wer auch immer parken darf. Parkplatzbetreiber geben im zugehörigen Verwaltungsportal einfach gewünschte Nutzer und Zeiten frei. Wer freigeschaltet ist, kann die Zufahrt sofort per App auf dem eigenen Smartphone bedienen.
Quelle: Green Mobility Solutions – Pressemitteilung vom 23.03.2021