Im Februar 2021 konnten wir berichten, dass sich Hyundai mit einem möglichen Austausch aller Lithium-Ionen-Akkus seiner E-Modelle auseinandersetzt. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits mehr als 15 Batteriebrände beim Kona Elektro gezählt. Wie Hyundai Anfang des Jahres zu verstehen gab werden bei 82.000 E-Fahrzeugen die Batteriesystem ersetzt. Dieser Austausch zieht sich immer noch hin und wird wohl noch einige Zeit dauern, wie wir erfahren konnten.
Zum Hintergrund: Vom Rückruf betroffen sind außer etwa 76.000 SUVs des Modells Kona EV auch der Ioniq Elektro und einige hundert E-Stadtbusse. Die Entscheidung zum Austausch der Batteriesystems erfolgt nach einer Rückholaktion von Hyundai Motor im vergangenen Oktober. Als Grund wurde damals eine fehlerhafte Software bei Batteriesystemen des Kona EV genannt. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Verkäufe in Südkorea gestoppt. Ende August läuft derzeit die Rückruf-Aktion in der Schweiz an, wie uns mehrere Leser und Kona-Fahrer bestätigt haben.
Im offiziellen Schreiben bezieht sich der Hersteller auf fortlaufende Qualitätskontrollen seiner Fahrzeuge. “Bei einer solchen Kontrolle wurde am Modell KONA Electric eines begrenzten Fertigungszeitraums festgestellt, dass die Antriebsbatterie nicht den von uns festgelegten Standard erfüllt. Es besteht die Möglichkeit einer internen Fehlfunktion der Batterie, was zu einem unerwünschten erhöhten Stromfluss führen könnte. Es handelt sich dabei um ein sehr unwahrscheinliches Szenario, trotzdem hat Hyundai entschieden auf Ihrem Fahrzeug die Antriebsbatterie zu ersetzen”, heißt es im Brief des Unternehmens.
Hyundai betont allerdings auch, dass für den E-Auto-Besitzer alle notwendigen Instandsetzungsarbeiten sowie die benötigten Ersatzteile selbstverständlich kostenlos sind. Wie der Hersteller weiter ausführt findet die Nachbesserung am Fahrzeug in zwei Schritten statt. Beim ersten Schritt handelt es sich um eine Änderung in den Fahrzeugeinstellungen auf 90% der maximal genutzten Batteriekapazität. Diese Einstellung könne man mit einer dem Brief beiliegenden Anleitung selbst vornehmen. “Bei Bedarf können Sie sich selbstverständlich an Ihren nächstgelegenen offiziellen Hyundai-Partner wenden, der Sie gerne dabei unterstützen wird”, so Hyundai weiter und richtet sich damit wohl an die Fahrer, welche selbst keine Anpassungen vornehmen möchten.
In einem zweiten Schritt wird die Antriebsbatterie im Fahrzeug ersetzt werden. Allerdings betont Hyundai, dass aufgrund der aktuell weltweit bestehenden Situationen bezüglich Rohstoffknappheit, Produktionseinschränkungen und der massiv reduzierten Frachtkapazitäten per Flug- und Schifftransport, die Lieferung der Antriebsbatterien für die Nachbesserungsarbeiten gestaffelt über einen längeren Zeitraum erfolgen. Man sei jedoch “in enger Zusammenarbeit mit allen involvierten Stellen und den zuständigen Bundesbehörden. Sobald die Antriebsbatterie für Ihr Fahrzeug verfügbar sein wird, werden Sie von uns einen weiteren Brief mit der Einladung zur Nachbesserung erhalten.”
Solange man diesen zweiten Brief nicht erhalten hat, braucht man jedoch keinen Termin ausmachen und kann das Fahrzeug wie gewohnt weiternutzen. Eben nur mit der eingeschränkten Akku-Kapazität von 90%. Dafür gibt es im Nachgang der Instandsetzung einen Wertgutschein erhalten, welchen man im gesamten Hyundai Händlernetz einlösen kann.
Quelle: Per Mail