Hydrovolt, das Joint Venture zwischen dem Industriekonzern Hydro und dem Batteriehersteller Northvolt, hat mit dem Bau der ersten Anlage zum Recycling von Elektroauto-Batterien in Norwegen begonnen. Mit dem Recycling-Werk möchte Hydrovolt zu einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft für Akkus beitragen. Die Anlage in Fredrikstad, gut eine Autostunde südlich von Oslo, soll weltweit eine der technologisch fortschrittlichsten ihrer Art sein. Sie soll bereits Ende des Jahres ihren Betrieb aufnehmen, teilt Hydrovolt mit. Die anfängliche Recycling-Kapazität beziffert das Unternehmen mit mehr als 8000 Tonnen an Batteriemodulen pro Jahr, mit der Möglichkeit, die Anlage künftig auch noch zu erweitern.
„Norwegen ist seit langem weltweit führend bei der Einführung von Elektroautos. Anfang 2021 waren wir das erste Land der Welt, in dem mehr als die Hälfte aller verkauften Neuwagen elektrisch sind. Wir sollten uns daher auch zum Ziel setzen, beim Recycling von Gebrauchtbatterien weltweit führend zu sein.“ – Fredrik Andresen, CEO von Hydrovolt
Die Anlage wird zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben, und zum Zerkleinern und Sortieren von Batterien weitgehend automatisiert ausgelegt. Durch die möglichen Erweiterungen ist geplant, auch andere Batterietypen als Autobatterien zu verarbeiten, einschließlich Batterien aus dem Seeverkehr. „Batterien spielen eine Schlüsselrolle beim weltweiten Übergang zu erneuerbaren Energien“, sagt Arvid Moss, Executive Vice President für Energie und Unternehmensentwicklung bei Hydro. Mit Hydrovolt sei ein Grundstein gelegt für eine Kreislaufwirtschaft im Batteriesektor in Europa.
Das norwegische Unternehmen Batteriretur, das sich direkt neben dem neuen Hydrovolt-Werk in Fredrikstad niedergelassen hat, wird Batterien liefern und das Werk betreiben. Der Betrieb soll eng in die bestehenden Geschäfte von Hydro und Northvolt integriert werden. Aluminium aus den gebrauchten Batterien werde von Hydro recycelt und wiederverwendet, während die „schwarze Masse“, die Batterierohstoffe wie Lithium, Mangan, Nickel und Kobalt enthält, entweder in der Batterieproduktion von Northvolt wiederverwendet oder an andere Unternehmen verkauft wird.
„Die Welt braucht eine großtechnische Produktion von umweltfreundlichen Batterien mit minimalem CO2-Fußabdruck“, sagt sagt Emma Nehrenheim, Chief Environmental Officer von Northvolt. Dies müsse durch Recyclingprozesse unterstützt werden, „um den Kreislauf zu schließen und das Nachhaltigkeitsprofil von Batterien noch weiter zu verbessern“. Hydrovolt sei „ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg“. Hydro und Northvolt gründeten Hydrovolt im Sommer 2020. Im November 2020 erhielt Hydrovolt eine Finanzspritze in Höhe von 43,5 Millionen Norwegische Kronen (etwa 4,2 Millionen Euro) von Enova, einem norwegischen Regierungsunternehmen, das sich für saubere Energie und Klimaschutz einsetzt.
Quelle: Hydrovolt – Pressemitteilung vom 29.01.2021