Eine PV-Anlage sorgt nicht nur für eine klimafreundliche und günstige Stromversorgung in den eigenen vier Wänden. Mit der überschüssigen Energie lässt sich auch das Elektroauto bequem vor der Haustür aufladen, wie unser Autor Michael bereits im Oktober 2020 aufzuzeigen vermochte. gridX nimmt sich mit einem Energiemanagement dem Thema an und will grünen Strom nutzbarer machen. So soll dieser lokal erzeugt und verbraucht werden, wodurch zusätzlich auch noch die Netze entlastet und Kosten gesenkt werden.
Dabei folgt das Start-Up dem Ansatz, dass Elektromobilität nur so nachhaltig ist wie der Strom, mit der sie betrieben wird. Für klimaneutrale Mobilität braucht es also nicht nur Ladeinfrastruktur, sondern grünen Strom, um sie zu betreiben. Wie gridX richtig beobachtet lädt ein Auto an jeder Ladestation an die es angeschlossen wird. Unabhängig, ob der Strom für diese aus einer regenerativen Quelle stammt oder eben nicht. Direkten Einfluss darauf haben schon eher Besitzer eines Eigenheims mit Solaranlage, Batteriespeicher und Wallbox. Denn diese können zwar ihren Solarstrom in die Batterie speichern und zum Laden des Fahrzeugs verwenden. Jedoch wird auch hier geladen, sobald das Elektrofahrzeug angesteckt wird.
Als Nutzer ist man hier also davon abhängig zu laden, wenn Solarenergie zur Verfügung steht, da ansonsten auch wieder “anderer Strom” ins eigene E-Auto fließen kann. Ärgerlich wird das Ganze vor allem dann, wenn kurz darauf wieder Solarstrom erzeugt wird und dieser dann mit Verlust zurück ins Netz eingespeist werden muss. Das passiert, wenn zu diesem Zeitpunkt kein Eigenbedarf an Energie besteht, weil bspw. das Fahrzeug bereits vollgeladen ist und zudem die Haushaltsbatterie ihre maximale Kapazität erreicht hat. An diesem Punkt will gridX künftig ansetzen und für eine entsprechende Lösung sorgen.
Das Start-Up gibt zu verstehen, dass dies möglich gemacht werden kann, wenn Wechselrichter und Ladepunkt miteinander kommunizieren. gridX ermöglicht intelligente Kommunikation sowie Monitoring und Steuerung des Ladeprozesses. Kunden haben nun die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was mit überschüssigen Solarstrom passiert. So soll man als E-Autofahrer künftig über eine intuitive Oberfläche zwischen verschiedenen Lademodi wählen können:
● Reines PV-Laden – Das Fahrzeug wird nur mit überschüssigen Solarstrom geladen. Dies stellt sicher, dass nur eigener, grüner Strom in das Fahrzeug gelangt. Im schlechtesten Fall, wenn es also keinen Überschuss gibt, kann es aber dazu führen, dass über längere Zeit gar nicht geladen wird.
● Programmladen – Der Nutzer gibt die gewünschte Reichweite und Abfahrtszeit an. Das Energiemanagement von gridX deckt bis zur Abfahrtszeit den größtmöglichen Teil des Bedarfs mit Solarstrom. Sollte die Solarproduktion nicht ausreichen, wird der Bedarf erst aus der Haushaltsbatterie geladen und erst dann Strom aus dem Netz bezogen. Die gewünschte Reichweite wird dadurch so nachhaltig wie möglich erreicht.
● Mindestladen – Der Nutzer gibt eine Reichweite an. Diese wird schnellstmöglich aus allen zur Verfügung stehenden Quellen geladen. Damit wird maximaler Nutzerkomfort gewährleistet, allerdings wird hier die Nachhaltigkeit nicht berücksichtigt. So kann es auch passieren, dass ausschließlich Strom aus dem Netz geladen wird.
Somit hat man es als E-Autofahrer künftig selbst in der Hand, wie mit dem eigenen Ladestrom der eigenen PV-Anlage umgegangen wird. Großartiger Ansatz. Idealerweise noch kombiniert mit einem “grünen Stromtarif” und schon lädt man nachhaltig in gefühlt jeder Situation.
Quelle: gridX – Pressemitteilung vom 26. Februar 2021