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Der Energiekonzern EnBW, ein Pionier in Sachen Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektroautos, befürchtet einen „ruinösen Wettbewerb für die Bestandsinfrastruktur“. Der Hintergrund dafür sind Pläne des Bundesverkehrsministeriums, die Installation von besonders leistungsstarken Ladesäulen für Elektroautos großzügig zu fördern. Diese Förderung gehe zulasten der Anbieter, die bereits Schnellladepunkte aufgebaut haben und betreiben, so EnBW in einem Schreiben an die Staatssekretäre Tamara Zieschang und Steffen Bilger, aus dem die Welt am Sonntag zitiert. Durch die staatlichen Beihilfen drohe die Gefahr, „dass eine staatlich induzierte Parallelwelt mit zahlreichen negativen Konsequenzen entsteht“, so das Schreiben.
„Bislang herrschte weitgehend Einigkeit, die Ladeinfrastruktur in Deutschland marktgetrieben auszubauen“, heiße es darin. Durch das geplante Schnellladegesetz befürchte EnBW „als größter Betreiber von Schnellladeinfrastruktur in Deutschland erhebliche negative Auswirkungen auf den bestehenden Markt und den zukünftigen Wettbewerb“. Die in dem Gesetz vorgesehene Kopplung der Förderung an Preisobergrenzen für Ladevorgänge könne neben einem „ruinösen Wettbewerb“ auch dazu führen, dass geplante Standorte nicht mehr realisiert werden könnten, „weil weder Kunden noch Einzelhandelspartnern höhere Preise als an den geförderten Standorten vermittelbar wären“, so EnBW
Das Verkehrsministerium hält die Befürchtungen für unbegründet, so die Zeitung weiter. Mit dem geplanten Schnellladegesetz sollen demnach vor allem vorhandene lokale Lücken in der Infrastruktur mit Blick auf Mittel- und Langstreckenfahrten geschlossen werden. Der bisherige Bestand an Schnellladepunkten, gut 800 mit 150 kW Leistung oder mehr, soll in die Bedarfsermittlung einbezogen werden, um Konkurrenzsituationen zu vermeiden. „Sollte es dennoch vorkommen, dass nachweislich Bestandsbetreiber durch den Aufbau des Schnellladenetzes einen unfairen wirtschaftlichen Nachteil erleiden, soll im geplanten Schnellladegesetz die Möglichkeit der Entschädigung geregelt werden“, führt das Ministerium der Welt am Sonntag zufolge aus.
Quelle: Welt am Sonntag – „Ladegesetz wird dem Hochlauf der Elektromobilität mehr schaden denn nützen“
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Na hallo, da hat ja die Regierung wohl doch was aus dem Ionity Desater von letztem Jahr gelernt. Die Inanspruchnahme der Förderung an eine Preisobergrenze binden.
Kann die Aufregung durch EnBW aber aus deren Sicht auch nachvollziehen. Sie buttern viel Geld in den Ausbau der Ladeinfrastruktur und jetzt wird es gefördert.
Schäden sind da nicht zu vermeiden – wie ja auch die Besitzer älterer E-Autos feststellen müssen, deren Autos kaum noch etwas Wert sind, seit es die großzügigen Förderungen für neue E-Autos gibt.
Der Umbau zur E.Mobilität wird viele Verlierer hinterlassen, aber es gibt auch viele Gewinner, wie bei jedem Umbau. Einer der Gewinner ist die Umwelt und mit ihr auch die vielen Bürger, auch wenn nicht jeder Bürger zu den Gewinnern gehören wird, z.B. weil er seinen Arbeitsplatz verliert.
Auch hier muss die Politik eingreifen und zwar mit Augenmaß, damit der Umbau gelingt ohne größere gesellschaftlichen Verwerfungen, die dann fatalerweise den radikalen Parteien Auftrieb geben würden.
Ja, etwas abseits des Themas, aber ich möchte (unter der Annahme, dass die Förderung ja aktuell besteht) dazu etwas zu bedenken geben 😉
Dennoch:
Es sollte künftig für den Gebraucht-eAuto-Kauf eine (etwas kleinere) Prämie geben und die Prämie sowie die ganzen Abgaben- und Steuer-{Hinterziehungs-} Erleichterungen für die Schwindel-Stromer (PHEV) gehören abgeschafft!
EnBW kann sich ja ebenfalls am weiteren Aufbau des Ladenetzes – dann eben auch gefördert – beteiligen.
Den weiteren Ausbau anzukurbeln ist erforderlich und die Absicht, Konkurrenz-Situationen zu vermeiden, sollte vorübergehend helfen. Angedachte „Entschädigungen“ haben aber viel Potential für Streit und die Gier mancher könnte sehr groß werden. Der Staat sollte nur in Notfällen (wie Corona) als Geldverteiler wirken. Natürlich ist jede Investition auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Sollte EnBW deswegen zukünftig in die Verlustzone rutschen? Ich glaube nicht. Und der Strom an anderen Ladesäulen muss ja auch von einem Energieerzeuger bezogen werden. Vielleicht ja auch von EnBW??
wahrscheinlich haben sie dann Angst davor daß sie dann beim Zahlen meine EC- oder Kreditkarte akzeptieren müssen.
Welch ein Problem !
Versuche schon seit Wochen eine ‚Tankkarte‘ bei diversen Anbietern zu bekommen OHNE daß ich dafür smartphone benötige. Geht nicht ! Die haben zwar Karten mit eingebautem Chip u. Sensor (ähnlich EC-Karte = kontaktloses zahlen) die bekommt man aber nur wenn man VORHER mit dem smartphone die Anmeldung durchführte. Weiß nicht warm man in solche (smartphone) Techniken u.
spezielle ABRECHNUNGSSYSTEME gedrängt(!) werden muß um tanken zu können.
Sicherlich steckt dahinter wie so ein System dessen Mißbrauch wir dann wieder in einigen Jahren erfahren (Datensammlung + Verkauf derselben).
Hoffe die Politik reagiert umsichtig u. sorgt dafür daß die ’normalen Zahlungsmittel‘ akzeptiert werden MÜSSEN.