Die Cadillac-Ingenieure haben vor kurzem die „80 Prozent“-Validierungsfahrt fĂĽr Cadillacs neues E-SUV namens LYRIQ abgeschlossen. Dies sei ein entscheidender Meilenstein in der Entwicklung von Cadillacs erstem Luxus-Elektrofahrzeug, der den Ăśbergang zur letzten Phase vor der Produktion markiert. Nun können sich die Ingenieure  auf die Feinabstimmung des LYRIQ vor der entgĂĽltigen Produktion konzentrieren.
General Motors-Vize gab vor kurzem zu verstehen: „Unsere Zukunft ist elektrisch“. Dies gilt nicht nur für General Motors selbst, sondern auch für deren Luxusmarke Cadillac – wir berichteten. Deshalb ist die Markteinführung des neuen E-Modells LYRIQ auch so wichtig. Das E-SUV konnte bereits bestellt werden, war allerdings binnen zehn Minuten ausverkauft. Der neue Cadillac soll in der ersten Hälfte 2022 in Auslieferung gehen. Bis es überhaupt so weit kommen konnte, gingen viele Entwicklungsstunden ins Land und werden es bis zum kommenden Jahr auch noch tun. Um eine umfassende Bewertung der Leistung von LYRIQ auf verschiedenen Straßenbelägen und unter unterschiedlichen Verkehrsbedingungen zu ermöglichen, entwickelte Cadillac eine kuratierte Route, die Autobahn-, Stadt- und Landfahrszenarien umfasste. Unter diesen realen Bedingungen bewerteten die Ingenieure die Antriebsqualität des Modells, die Kalibrierung der Systeme und andere Elemente, die sich direkt auf das Fahrerlebnis auswirken.
Cadillac setzt beim LYRIQ auf Hightech
„Wir haben unzählige Stunden hinter dem Steuer unserer LYRIQ-Testflotte und in virtuellen Testumgebungen verbracht, um sicherzustellen, dass wir unseren Kunden ein umfassendes Luxuserlebnis in einem völlig neuen, elektrifizierten Paket bieten“, so Jamie Brewer, leitender Chefingenieur. „Dabei bleiben wir unserem Markenversprechen treu, indem wir groĂźen Wert auf sorgfältige Verarbeitung und intuitive integrierte Technologien legen.“ Die 80-Prozent-Fahrt fĂĽhrte zu Leistungsbewertungen der wichtigsten LYRIQ-Fahrersteuerungs- und Sensorikelemente, einschlieĂźlich einer neuen Audio-Signatur im Innenraum, die vor allem entwickelt wurde, um den Komfort, den WohlfĂĽhlfaktor und auch das Vertrauen der Insassen ins Fahrzeug zu fördern. „Wir nehmen jetzt die Feinabstimmung der LYRIQ-Touchpoints vor“, so Brewer. „Wie nach jeder Entwicklungsfahrt nehmen wir in einer Reihe von Bereichen Optimierungen vor, aber wir sind fast am Ziel. Die Kunden werden dieses Fahrerlebnis lieben, und wir glauben, dass es ihre Erwartungen an elektrische Luxusfahrzeuge neu definieren wird.“ Ein beschleunigter Zeitplan fĂĽr die MarkteinfĂĽhrung des LYRIQ, der zum Teil durch Fortschritte in der virtuellen Entwicklung und den unterstĂĽtzenden parallelen Prozessen vorangetrieben wurde, fĂĽhrte das Team fĂĽr Testfahrten sogar bis nach Neuseeland. Dort wurden die Tests bei kaltem Wetter im August durchgefĂĽhrt, um den Winter auf der SĂĽdhalbkugel zu nutzen und nicht auf den Beginn der Saison auf der Nordhalbkugel warten zu mĂĽssen.

Die Ultium-Plattform ist das zentrale Strukturelement des LYRIQ-Chassis und sorge laut General Motors fĂĽr einen niedrigen Schwerpunkt, eine auĂźergewöhnliche Chassissteifigkeit und eine Gewichtsverteilung von nahezu „50-50“ zwischen Vorder- und Hinterachse. Diese Faktoren geben den Ingenieuren eine noch nie dagewesene Flexibilität bei der Fahrwerksabstimmung, die das nächste Kapitel der Fahr- und Handlingphilosophie einläuten soll. „Der LYRIQ hat eine auĂźergewöhnliche Torsionssteifigkeit“, erzählt Todd Bruder, leitender Entwicklungsingenieur. Und weiter: „Dadurch waren wir in der Lage, ein auĂźergewöhnliches Ansprechverhalten der Lenkung und der Aufhängung zu erreichen und gleichzeitig das fĂĽr die Marke typische KomfortgefĂĽhl auf ein völlig neues Niveau zu heben.“
Technologien wie die Fünflenker-Vorder- und Hinterradaufhängung sowie frequenzabhängige Dämpfer tragen dazu bei, Fahrqualität und Ansprechverhalten des LYRIQ zu optimieren. Die Fünflenker-Vorderradaufhängung ermögliche es den Ingenieuren, die Aufhängungsbuchsen unabhängig voneinander abzustimmen und so die Fahrqualität und das Handling zu verbessern. Die frequenzabhängigen Dämpfer, die bei der Markteinführung des LYRIQ zur Serienausstattung gehören, sollen zwischen kleineren Stößen und größeren Unebenheiten auf der Fahrbahn unterscheiden können. Dies ermögliche dem Fahrer eine präzisere Kontrolle bei wechselnden Straßenverhältnissen und biete mehr Komfort auf glatteren Oberflächen.
Schon vor MarkteinfĂĽhrung ausverkauft
Zur MarkteinfĂĽhrung wird der LYRIQ in der exklusiven „Debut Edition“ angeboten. Ein Batteriepaket mit 12 Modulen, einer Kapazität von 100,4 Kilowattstunden sowie ein Ultium-Hinterradantrieb sorgen fĂĽr laut GM fĂĽr circa 340 PS und ein Drehmoment von 440 Nm. Die Reichweite bei voll geladenem Akku gibt der Hersteller im Vorfeld mit rund 480 Kilometern an. Das E-SUV bietet Gleichstrom-Schnellladen mit bis zu 190 kW, mit der Kunden in etwa 10 Minuten bis zu 120 km Reichweite erzielen können sollen. Beim Aufladen zu Hause kann der LYRIQ seine Batterie mit der schnellsten Geschwindigkeit aufladen, die derzeit nach Industriestandards zulässig ist. Vorausgesetzt, er ist mit dem 19-kW-Lademodul der Stufe 2 ausgestattet, das eine Reichweite von bis zu 84 km pro Ladestunde ermöglichen soll.
Die ReservierungsbĂĽcher fĂĽr die „LYRIQ Debut Edition“ sind voll. Weitere Modelle sollen erst wieder im nächsten Sommer ĂĽber das Cadillac-Händlernetz bestellt werden können, so GM. Die Produktion des Cadillac LYRIQ beginnt im FrĂĽhjahr 2022 in der GM-Montageanlage in Spring Hill, Tennessee. Hier wurden 2 Milliarden Dollar investiert, um die Produktion von Elektrofahrzeugen zu unterstĂĽtzen. Weitere 2,3 Milliarden Dollar flieĂźen in ein völlig neues Werk zur Herstellung von Batteriezellen.
Quelle: CadillacÂ