Bei Audi, der Premium-Marke des Volkswagen-Konzerns, stehen grundlegende Veränderungen bevor. Zum Teil sind diese Prozesse schon gestartet. VW-Konzernchef Herbert Diess zufolge befindet sich Audi nach schwierigen Jahren wieder auf dem Weg zur Besserung. Unter dem neuen Audi-Chef Markus Duesmann sei die VW-Tochter wieder dabei, „zu alter Stärke zurückzufinden“, sagte Diess dem Fachblatt Automobil-Industrie zufolge im Audi Mitarbeiter-Podcast und fügte hinzu, davon „wirklich begeistert“ zu sein.
Audi sei allerdings noch am Anfang seiner Bemühungen und müsse „schneller und agiler werden“, so Diess, um gegenüber den härtesten Wettbewerbern in seinem Segment wie BMW, Daimler „und insbesondere auch Tesla“ bestehen zu können, welche völlig losgelöst von Konzernstrukturen agieren können. Konkret müsse Audi „schneller entscheiden, schneller entwickeln, schneller am Markt sein“, so Diess, der vor allem vor Tesla großen Respekt zu haben scheint: „Wenn man sich Tesla anguckt, wie schnell sie ihre Autos weiterentwickeln und Elektroautos auf den Markt bringen, dann ist Audi schon aufgefordert, da deutlich an Tempo zuzulegen“, so Diess, was aber „sicherlich nicht einfach sein“ werde.
Konzernchef Diess freue sich, dass Audi nun auf Tesla aufholen „und an der ein oder anderen Stelle vielleicht sogar überholen“ will. Einige Projekte der Aufholjagd sind bereits voll im Gange, etwa die Einführung einer eigenen Software-Organisation und das Projekt Artemis, welches für den Einsatz bei mehreren Konzernmarken an einer innovativen Elektroauto-Plattform arbeitet. Eine erste Artemis-Studie soll im Herbst auf der IAA in München vorgestellt werden, der Serienstart ist für 2024 vorgesehen. Um den Elektro-Trend nicht zu verschlafen, hat Audi bereits erste Elektroautos auf den Markt gebracht und legt demnächst mit dem Mittelklasse-SUV Q4 e-Tron und der Sportlimousine e-Tron GT nach.
Verbrenner auf dem Abstellgleis?
Für einige Modelle habe Audi bereits ein Ausstiegsdatum der Verbrennertechnologie festgelegt, berichtet das Manager Magazin in einem Portrait über Markenchef Markus Duesmann. Demnach sollen die nächsten Modellgenerationen von Bestsellern wie A4, A6 und A8 die letzten sein, die noch mit Verbrennungsmotoren ins Portfolio wandern. Die übernächste Generation von A4, A6 und A8 soll dann rein elektrisch werden, was noch vor dem Jahr 2030 der Fall sein dürfte. Nicht einmal Plug-in-Hybride, laut dem Audi-Chef ein Auslaufmodell, seien dann noch eine Option, so Duesmann dem Manager Magazin zufolge. Er gehe davon aus, dass die Politik die umstrittenen Teilzeitstromer spätestens nach der Bundestagswahl im Herbst 2021 nicht mehr fördern wird und die Kunden dann auch das Interesse an den als Klimakillern verschrieenen Fahrzeuge verlieren dürften.
Bereits einige Tage zuvor sagte Duesmann der Wirtschaftswoche, Audi arbeite an einem konkreten Zeitplan für den Verbrenner-Ausstieg „in den kommenden 10, vielleicht 15 Jahren“.
Quelle: Automobil-Industrie – „Es ist nicht einfach, Tesla Paroli zu bieten. Audi kann das“ / Electrive – Eckpfeiler von Audis Verbrenner-Ausstiegsplan
aha….Sinneswandel?
und dennoch sehr spät….vlt zu spät?
es bleibt spannend
Na Wahnsinn, jetzt fangen schon die Autobauer an, sich auf eine reine EMobilität Zeit einzustellen. Das erleichtert natürlich den Staaten ihr Festlegung ab irgendwann keine neuen Verbrenner mehr zu zulassen.
Es haben bereits Staaten, die 45% des Automarktes ausmachen, klare Verkaufsverbote für neue Verbrenner ausgesprochen. 2030 wird die Autowelt tatsächlich eine ganz andere sein.
„in den kommenden 10, vielleicht 15 Jahren“. Genau. In der Ruhe liegt die Kraft. Dumm nur, wenn sich der Markt vielleicht doch nicht linear, sondern dynamisch entwickelt. Wenn schon in 5 Jahren Verbrenner auf Platz 2 der Zulasungsstatistik stehen? Fast 2/3 aller Neuwagen sind gewerbliche Zulassungen mit dominierendem Leasinganteil. Den Leasingfirmen dürfte wohl jetzt schon unwohl werden bei den kalkulierten Restwerten von reinen Verbrennern und Hybriden. Da ist dann schnell mal ein Kipppunkt erreicht…
Tja, 2029 werden alle relevanten Verbrennerreihen wie A4, A6, A8 eingestellt. Das bedeutet, der Firmenkunde fährt spätestens ab dann elektrisch. Da kann man schon von einer Sensation sprechen. Den Verbrennerfreunden werden die Neuwagen ausgehen…
Das Problem ist hierbei, dass Disruption den Verlauf eine S Kurve nimmt – Mit anderen Worten:
der Drops ist in 5-10 Jahren gelutscht – wer 15 Jahre braucht ist definitiv zu langsam.
Planen kann man ja, aber da müssen andere Akkus her, in 15 Jahren ist Lithium unbezahlbar. Dann fehlt es zur Zeit massiv an Ladeinfrastruktur. Schnellladen mit 800V, wie den da sind 90% der aktuellen Haus/Wohnungszuleitungen überfordert. Mir kommt es genau so vor wie bei der Atomkraft. Wir brauchen es unbedingt, aber wie und was ist egal. Also, jeder der ein E-Auto kauft überstürzt die Atomkraft. Wo soll sonst der benötigte Strom herkommen. Dann kommt sicher auch eine KFZ Steuer für E-Autos, der Staat wird in den nächsten Jahren die Milliardengeschenke von Corona eintreiben müssen.
Ich habe gesehen, dass neue E-Autos mit 60 PS und 410 KM Reichweite für weniger als 10000 € bald kommen.
Was ist euere Meinung dazu, also ich hatte schon gute Erfahrungen mit Elektroroller, aber mit den Autos bin ich ja nicht so sicher.
Hat jemand schon Erfahrung mit E-Autos und könnte mir kurz empfehlen.
https://elektroroller-futura.de/blog/93_elektroauto-e-auto.html
such „Verbrenner“ ersetze durch „eAuto“ wird bezogen auf den Weltmarkt nicht funktionieren. Die wahre disruption wird zuerst in den Mega Ballungsräumen in Asien stattfinden, wo das individuelle Auto noch in diesem Jahrzehnt durch selbstfahrende Taxis ersetzt wird. Es werden dann sehr viel weniger Autos benötigt und die Wertschöpfung wird sich auf IT Plattformen für autonomes Fahren und Services drum rum verlagern. Dieses Szenario steht so oder ähnlich in vielen Studien. Mal sehen wie es dann wirklich kommt. Es bleibt spannend.