In puncto E-Auto-Zulassungen gehen Analysten davon aus, dass der erste Platz bis Ende des Jahres weiterhin in der Hand des VW-Konzerns bleibt. Dies würde Hand in Hand mit den Plänen des Unternehmens gehen, welches plant sechs Prozent am Gesamtabsatz durch reine E-Autos zu bedienen. Bei einem prognostizierten Rückgang des europäischen Marktes um 20 Prozent in diesem Jahr würde dieses 6-Prozent-Ziel etwa 186.000 Elektroautos entsprechen. Doch aus Kosten-Sicht dürfte dieses Ziel nicht erstrebenswert sein.
VW-Chef Herbert Diess soll in einer internen Sitzung zu Managern des Konzerns gesagt haben, dass man beim e-up! negative Deckungsbeiträge von 4.000 bis 5.000 Euro verbuche. Beim e-Golf sei die Situation ähnlich. Laut Diess kostet der Verkauf eines e-up! den Konzern doppelt so viel wie die Strafzahlungen, um die CO2-Ziele zu erreichen. Doch welchen Weg schlägt man nun ein, um nicht dauerhaft drauf legen zu müssen. Die Taktik scheint klar, eine eigenständige Elektroauto-Plattform. In diesem Fall die MEB-Plattform; denn e-up! als auch e-Golf basieren noch auf der jeweiligen Verbrennplattform – was höhere Produktionskosten nach sich zieht.
Dieses Problem soll sich mit der Fertigung kommender E-Autos auf Basis der MEB-Plattform von alleine erledigen. Der ID.3 von Volkswagen soll E-Mobilität alltagstauglich und erschwinglich für alle machen. Seine Gesamtkosten liegen für Kunden schon heute auf Höhe vergleichbarer Verbrenner. Zum Teil sogar darunter, wie der Hersteller in einem Beitrag vom März 2020 vorrechnet. Eine einheitliche Plattform spricht auch für VWs starke Ausrichtung auf die E-Mobilität. Denn zu einem spart man so massive Kosten, zum anderem gelten E-Autos momentan als der schnellste Weg zum klimaneutralen Fahren und damit zur Vermeidung von CO2-Strafzahlungen.
Quelle: t3n.de – Jedes verkaufte Elektroauto soll VW bis zu 5.000 Euro kosten
Das ist schon wahr, was Diess da gesagt hat. Aber es ist nicht die vollständige Information: Ein e-up hat 2020 zur durchschnittlichen Strafzahlung, die er spart, zudem zwei Supercredits, kann also zwei Bentley auf Null Strafzahlung stellen. Dieses Detail wird natürlich nicht erwähnt. Damit rechnet es sich dann doch wieder für den Konzern. Es hat also einen Grund, warum man dieses Jahr e-up und e-Golf nur so raushaut.
Der e-up entsteht, was Akku und Motorraum angeht, weitgehend in Handarbeit. Selbst die Karosserie ist anders, hat anders geformte, da verstärkte B-Säulen. Der Antrieb hat die verstärkten Teile des GTI. Die Ausstattung kostet auch, z.B. die elektrisch betriebene Klimaautomatik. Die Zellen des Akkus sind beste Ware aus dem großen e-tron. Das ist also schon teuer, einen e-up zu bauen. Umbauen ist teuer. Das sollte wohl herausgestellt werden.
Danke Richie für die Aufklärung. Man ist ja nach all den Vorkommnissen der letzten Jahre geneigt, erstmal alles in Zweifel zu ziehen, was da an markanten Aussagen aus der Autoindustrie kommt.
Bei Diess ändert sich das für mich derzeit. Nur erschien die Veröffentlichung allein unglaubwürdig. Nun hast Du es aufgeklärt. Der Glaube an Qualitätsarbeit aus dem VW-Konzern gewinnt damit etwas neuen Boden. Aussagen wie Deine Aussagen sind für VW wichtiger als 10 Doppelseiten Werbung im SPIEGEL und dazu kostenlos.
Ob ein E Auto von einer eigenen E Plattform kommt interessiert den Kunden rein gar nicht. Er will ein gutes E Auto. Logisch , dass sich dies bei grossen Stückzahlen wie dem Zoe Renault oder jetzt neu bei VW anbietet. PSA ist noch in der Anfangsphase bei E und wird bei rasantem Umstieg des Marktes dahin , auch umstellen. Z.Zt. ist aber der gemischte Antrieb noch sehr gross ,sodass denen die Rechnung trotzdem aufgeht.
Falls VW den ID 3 nicht umgehend hinauskriegt und so Zulassungen bekommt, schreiben sie für jeden Verbrenner minus . Bedingt durch die folgenden Strafzahlungen. Dass die z.Zt. sehr stark unter Druck stehen, beweist das Diess-Theater. Im Gegensatz zu TESLA, bekommt man von VW vermehrt den Eindruck, dass sie immer noch nur halbherzig hinter der E Mobilität stehen. Also nur wichtig, mal was Elektrisches auf Papier zu haben. Wo liegt der Unterschied zu Chrysler-Fiat ?
Ich habe mir das in Wolfsburg schonmal angesehen.Zeughaus Pavillion und Rundfahrt.
Bei denen hat sogar das Personal Personal.
Bei VW werden ja Niedersachsens Arbeitslose auf Halde geparkt.
Es wundert mich dass die üeberhaupt was verdienen.
Bei Toyota arbeitet nur ein Bruchteil der Menge an Personal.
Da mit der E-Mobilität bald rel. einfach zu produzierende Konkurrenzprodukte aus aller Welt
als Billigalternative anstehen müssen sich die verwöhnten deutschen Autobauer sehr schnell was einfallen lassen.
Nö, nicht halbherzig. Man tanzt heutzutage auf 2 Hochzeiten. Beim Arzt holt man sich ja auch 1 zweite Meinung. Und wenn ich mir die Entwicklung im Internet anschaue, dahingehend, daß jeder anonyme Messerwisser selbst bei der Produktion & der Buchhaltung mitredet (mit-mitteilt)…tja da wundert einen gar nix mehr. Übrigens Richie: nochmals danke für Dein differenziertes Statement.