Der Volkswagen-Konzern hat die MEB-Plattform als dedizierte elektrische Architektur entwickelt, die künftig für eine ganze Reihe von VW-Elektroautos mit dem Kürzel ID verwendet wird, mit dem ID.3, einem Stromer der Golf-Klasse, als Erstling. Auch die weiteren Konzernmarken Audi, Seat und Skoda werden E-Autos anbieten, die auf der MEB-Plattform basieren, wie etwa Skoda mit dem Elektro-SUV Enyaq, der Anfang des kommenden Jahres auf die Straße kommt.
Volkswagens Designchef Klaus Bischoff ist einem Bericht der britischen Autocar der Ansicht, dass die Freiheit der dezidierten Elektroplattform im Umkehrschluss bedeutet, dass es „die falsche Entscheidung“ gewesen wäre, auf einer einzigen Plattform Fahrzeuge mit mehreren Antriebsvarianten zu entwickeln, wie es einige der Hauptkonkurrenten des VW-Konzerns gemacht haben, wie etwa der PSA-Konzern, BMW und Volvo. Diese haben Plattformen entwickelt, auf denen Autos mit mehreren Antriebssträngen angeboten werden können. Zum Beispiel werden der Peugeot 208 und der Volvo XC40 mit reinen Verbrennungs-, Hybrid- und vollelektrischen Varianten angeboten.
Auf die Frage, warum Volkswagen sich für die Entwicklung einer separaten Baureihe für Elektroautos entschieden hat, sagte Bischoff, die Elektroauto-Technologie biete „die einmalige Chance, ein neues Benutzererlebnis und einen neuen Designausdruck zu schaffen“. Die neue Architektur ermögliche Kunden große Vorteile, wie etwa einen geringen Platzbedarf und ein dennoch großes Interieur sowie eine vollständig digitale Architektur.
Trotz der größeren Gestaltungsfreiheit, die Elektroautos durch das Fehlen eines großen Verbrennungsmotors und einiger weiterer Bauteile gewährt wird, sagte Bischoff, dass Autodesigner auch darauf achten müssen, nicht zu radikal zu werden, damit sie potenzielle Käufer, die sich noch mit Elektroautos anfreunden müssen, nicht verschrecken. Bewege man sich zu sehr in einem unausgewogenen oder stilistisch eigenwilligem Designumfeld, könne man Kunden verlieren.
Quelle: Autocar — Volkswagen design boss: ‘wrong’ not to develop dedicated EVs