Die Toyota Motor Corporation entwickelt jetzt ebenfalls einen Brennstoffzellen-Lkw: In Zusammenarbeit mit dem Nutzfahrzeug-Spezialisten Hino Motors entsteht ein schwerer Truck, der rund 600 Kilometer ohne CO2- und Schadstoffemissionen zurücklegt. Die technische Basis liefert das Antriebssystem aus dem Toyota Mirai. Zuvor hatten bereits Hyundai, ein weiterer Autohersteller, der Lkw per Brennstoffzelle elektrifiziert, sowie das US-Unternehmen Nikola Motors eigene Wasserstoff-Lkw entwickelt.
Eine Elektrifizierung ist gerade im Schwerlastverkehr wichtig: Allein in Japan sind schwere Trucks für etwa 60 Prozent der CO2-Emissionen von Nutzfahrzeugen verantwortlich. Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Praxisnutzen müssen dabei aber in Einklang gebracht werden. Die oftmals auf längeren Strecken eingesetzten Lkw müssen genügend Reichweite und Ladekapazität bieten, gleichzeitig können keine langen Tankstopps eingelegt werden. Aus diesem Grund setzen einige Hersteller auf den Brennstoffzellenantrieb und die hohe Energiedichte von Wasserstoff.
Der auf dem Hino Profia basierende Lkw nutzt die Stärken, die beide Unternehmen über die Jahre kultiviert haben. Das Fahrgestell wurde speziell für den Einsatz als Brennstoffzellenfahrzeug angepasst, umfassende Gewichtseinsparungen ermöglichen eine hohe Ladekapazität. Durch zwei Brennstoffzellen-Stacks, die bereits für die nächste Generation des Toyota Mirai entwickelt wurden, beträgt die Reichweite voraussichtlich bis zu 600 Kilometer. Im Fahrbetrieb wird Wasserstoff in elektrische Energie umgewandelt, die einen Elektromotor antreibt. Als Emission entsteht dabei nur Wasserdampf. Ist der Tank leer, lassen sich die Wasserstoffbehälter innerhalb weniger Minuten wieder befüllen. Der Brennstoffzellen-Lkw erfüllt sowohl die Anforderungen an Umweltverträglichkeit als auch an Nutzbarkeit.
Toyota und Hino machen damit den nächsten Schritt: Beide Unternehmen forschen bereits seit mehr als 15 Jahren an der Brennstoffzellentechnologie und sehen in Wasserstoff eine wichtige Energiequelle der Zukunft. Schon 2003 haben Toyota und Hino gemeinsam einen Brennstoffzellenbus entwickelt und getestet. In Zukunft wollen beide Unternehmen ihre Partnerschaft noch weiter vertiefen und ihre Bemühungen um die Verwirklichung einer Wasserstoffgesellschaft beschleunigen.
Die Brennstoffzellentechnologie und deren Einführung im Güterverkehr leistet dabei einen wichtigen Beitrag zu den ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen der Unternehmen: Im Rahmen der Toyota Environmental Challenge 2050 will der japanische Mobilitätskonzern seine CO2-Emissionen deutlich verringern. So soll beispielsweise der Flottenausstoß bis 2050 um 90 Prozent gegenüber 2010 sinken. Auch die Emissionen in der Produktion werden minimiert.
Quelle: Toyota — Pressemitteilung vom 23.03.2020
Sehr gut Toyota. Ein gutes Konzept und ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Ich bin mal gespannt ob Die Wasserstoffbrennzelle oder der Elektromotor sich auf lange Zeit durchsetzt. Sieht auf jeden Fall schon mal sehr interessant aus der LKW. Es ist schön, dass sich einiges ändern wird in naher Zukunft.
Die relativ kleinen Akkus dienen nur zur Pufferung und Rekuperartion. Toyota hat schon lange eine älteres „H2-Truck“-Projekt in den USA: https://youtu.be/9R2Hxnh8CfY .
Hallo Thomas – „Brennstoffzelle“ ist für Laien ein im Deutschen ein etwas unglücklicher Ausdruck; denn da „brennt“ NIX! Es wird vielmehr Strom durch eine chemische Umsetzung erzeugt. Sowohl BEV (Battery Electric Vehicle), als auch FCEV (FuelCell Electric Vehicle) sind reine Elektrofahrzeuge, die durch einen – oder mehrere Elektromotoren angetrieben werden. In der Tat wird sich speziell bei LKWs einiges zum Besseren ändern in naher Zukunft. Nikola/Iveco, Hyzon, Hyundai, Toyota/Hino, etc. machen es möglich – zum Nachteil der etablierten deutschen LKW-Marken.