Anwendungen und Elektroautos für Vehicle-to-Grid (V2G) sind für den Endkunden noch gar nicht verfügbar. Doch es gibt bereits Projekte, die das bidirektionale Laden noch einfacher machen wollen. Neben entsprechenden Testprojekten von beispielsweise Nissan oder auch VW scheint es zumindest noch keine Serienlösung am Markt zu geben. Dies könnte sich zeitnah ändern. Denn wie das Branchenportal electrek.co nun von einem Elektrotechniker erfahren hat, welcher für einen Konkurrenten am „Teardown“ eines Model 3 beteiligt war, sollen sowohl das Model 3, als auch das Model Y für das bidirektionale Laden vorbereitet sein.
Notwendig könnte diese Technologie werden, da man davon ausgehen kann, dass das Ansteigen von Elektrofahrzeugen auf der Straße, die Nachfrage nach Elektrizität erhöhen wird. Durch die Möglichkeit E-Autos aktiv in das Stromnetz einzubinden, um beispielsweise Strom-Nachfragespitzen abzufedern, können diese Teil der Lösung sein. Erst Mitte März gab Chefstratege Michael Jost zu verstehen, dass die Batterien von Elektroautos zur Stabilisierung des Energienetzes genutzt werden können. Hierzu sollten die Batterie in Zeiten des Überangebots aufgeladen und der Strom zu Zeiten, in denen die Versorgung mit Strom aus Wind- und Sonnenenergie gering ist, wieder an das Netz verkauft werden.
In der Vergangenheit von Tesla war es so, dass sowohl Tesla-CEO Elon Musk als auch Mitbegründer und ehemaliger CTO JB Straubel Bedenken geäußert hatten, die Möglichkeit einer bidirektionale Aufladung in Tesla-Fahrzeuge zu integrieren. Ausschlaggebend sei hierfür sei die Gefahr einer beschleunigten Batteriealterung. Zudem sei zum damaligen Zeitpunkt die Anzahl an Tesla-Fahrzeugen zu gering gewesen, um einen Unterschied am Stromnetz herbeizuführen. Mittlerweile bewegt man sich aber auf eine Anzahl an Fahrzeugen zu, welche durchaus einen Unterschied machen könnten.
2018 schien Musk bereits ein wenig umzuschwenken und erklärte, dass Tesla die Vehicle-to-Grid-Technologie „überdenken“ könnte. Der Elektrotechniker, welcher mit dem Auseinanderbauen des Model 3 beauftragt war, konnte in Erfahrung bringen, dass das verbaute Ladegerät bereits bidirektionales Laden ermöglicht. Seine Aussage gegenüber electrek lautete wie folgt: „Was ich beim Auseinandernehmen des Model-3-Ladegeräts gelernt habe, ist, dass das Design vollständig bidirektional ist. Das bedeutet, dass Strom auf die gleiche Weise wie im vorherigen Beispiel von Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt werden kann, aber auch Strom in umgekehrter Richtung fließen kann, der von der Batterie kommt und auf der Wechselstromseite landet. Dies wird als DC/AC-Wechselrichter bezeichnet, und wenn diese Technologie in einem Fahrzeug vorhanden ist, wird sie als V2G (Vehicle to Grid) bezeichnet.“
Der Elektrotechniker zeigt sich zuversichtlich, dass die bidirektionale Ladefähigkeit des Tesla Model Y als auch Tesla Model 3 durch ein Over-the-Air-Software-Update ermöglicht werden könnte. Dies wäre ein weiterer, wichtiger Schritt für die E-Mobilität nach vorne, wenn auf einen Schlag sämtliche Tesla Model 3 / Model Y die Fähigkeit zum bidirektionalen Laden erhalten würden. Wir warten gespannt auf weitere Entwicklungen aus dem Hause Tesla.
Quelle: electrek.co – Tesla quietly adds bidirectional charging capability for game-changing new features
Ich staune immer wieder über Tesla. Andere philosophieren noch und Tesla hat’s schon. Eindrücklich!
Das Problem waren weniger die Autos (Vgl. Nissan und VW), sondern eine bezahlbare Gegenstelle für Haushalte. Die bisherigen Wallboxen reichen nicht.
Die Jungs bei Tesla haben einfach so das gewisse Etwas Thums-Up !
Damit macht wirklich eine Tesla Powerwall mit PV Anlage schon bald Sinn. Ich hoffe, dass das Over-the-air Update bald kommt.
Das eigentliche Hindernis für bidirektionelles Leiten von Strom sind doch die Finanzbehörden. Weil der Strom dann nicht nur ins Netz eingespeist, sondern auch dem Nachbarn abgaben- und steuerfrei verkauft werden kann.
Besonders Nachts ist das sehr interessant. Windkraft und Solar brechen ein und die Grundlast im Netz auch. Stromintenive Branchen wie die Alu und auch absehbar Stahlindustrie müssten dann noch eigene Kraft Wärmekopplung Kraftwerke betreiben, so wie es Auto und Chemie Industrie schon machen und schon wäre die Energie Versorgung von tradierter und ineffizienter zentraler Stromerzeugung auf dezentraler Schwarm Erzeugung umgestellt. Wenn dann alle geeigneten Dächer PV Anlagen mit Speichern bekommen würde die ALLGEMEINHEIT auch von der Wertschöpfung profitieren, was natürlich konservative Kräfte verhindern möchten. Diesen Kampf kann man gerade live in Deutschland beobachten. Aber Schwarm Bürgerstrom Erzeugung lässt sich nicht mehr Aufhalten nur Bremsen. Siehe die Energierebellen im Schwarzwald, wo eine ganze Stadt mit allen Bewohnern mittlerweile sehr wohlhabend geworden ist.
So ein schmarrn jedes Elektro-Auto kann v2g das ist nur Software im Auto und ein externer Inverter. Die Frage ist warum unterstützen ccs das noch nicht(in Planung). Für Besitzer von PV währe das eine Perfekte Ergänzung. Leider sind die externen Inverter teurer, aber das wird sich sicher mit höher Stückzahl geben. Bis dahin feiert weiter Tesla für diese grandiose Innovation.
Ich habe keinen Tesla aber ich wollte das in der Betriebsanleitung herausfinden, ob das bidirektionale Laden möglich ist.
Wenn man den CHAdeMO Adapter, den man bei Tesla ach bekommt, verwenden würde, müsste das bidirektionale laden also schon funktionieren…
Aber in der Bedienungsanleitung bei Tesla, die man herunterladen kann, steht derzeit 01.08.2020 noch drin, das man das Auto nicht als stationäre Batterie verwenden soll. In diesem Fall erlischt die Garantie…
Das einzige Elektroauto das jetzt schon am Auto bidirektional laden kann ist der Nissan Leaf. Da hängt Tesla hinterher.