Das mit dem Tesla Model S bereits die magische Grenze von einer Millionen Kilometer Laufleistung geknackt wurde ist keine Neuigkeit mehr. Mittlerweile gibt es aber auch erste Tesla Model 3, welche zumindest die 100.000 Meilen (~160.000 km) Grenze hinter sich gelassen haben. Electrek.co hat einen Blick auf ein solches E-Fahrzeug geworfen und zeigt auf, was 160.000 rein elektrisch zurückgelegte Kilometer mit dem Stromer gemacht haben. Ebenfalls fließen die Erfahrung des Besitzers mit Service, Wartung und Batterieverschlechterung ein.
Kazi Imam fährt einen der ersten Tesla Model 3 Long Range mit über 100.000 Meilen: Mit Electrek sprach dieser über seine bisherigen Erfahrungen mit dem Elektroauto. Die umgerechnet gut 160.00 km erreichte Imam nach rund zwei Jahren. Dabei sei er vor allem von den Betriebskosten des Model 3 positiv überrascht. So kommt er für die zurückgelegte Laufleistung auf Kosten von 4.730 US-Dollar; einschließlich der Stromkosten zum Laden.
„Ich war erstaunt über die geringen Kosten für Wartung und Service für das Auto. Die Gesamtkosten für den Strom betrugen 2.985 US-Dollar. Die gesamten Wartungs- und Servicekosten betrugen 1.741,11 US-Dollar; die Gesamtbetriebskosten betrugen also 4732,11 US-Dollar“, so der Model 3-Fahrer gegenüber dem Portal. Die Wartungs- und Servicekosten fielen vor allem für die Reifen an.
Des Weiteren musste der Luftfilter ausgetauscht werden: „Bei 36.000 Meilen (57.936 km) begann das HVAC-System diesen moschusartigen Geruch zu verbreiten, und ich musste die Luftfilter austauschen und den Verdampfer reinigen lassen, was 136,50 US-Dollar kostete.“ Dies sei ein häufiges Problem, das mit der Art und Weise zu tun hat, wie die Luft im Model 3 zirkuliert. Tesla soll das Problem durch ein Software-Update behoben haben, um die Luft automatisch besser zirkulieren zu lassen, aber einige Besitzer müssen den Luftfilter immer noch austauschen. Alternativ könne man den Luftfilter auch selbst austauschen. Entsprechende Do-it-yourself-Anleitungen gibt es im Netz, die Filter bei Amazon.
Wie bei anderen Model 3-Fahrer auch entfiel der größte Kostenanteil auf die Reifen. So hat Imam die Reifen bei etwa 45.000 Meilen (72.420 km) ersetzen lassen, was 1.200 US-Dollar gekostet hat. Des Weiteren seien in jüngster Zeit ein wenig mehr Wartungsarbeiten durchgeführt worden. So wurden die Wischerblätter gewechselt, zudem wurde eine Achsvermessung und das Entlüften der Bremsen für 410,61 US-Dollar durchgeführt.
Im Rahmen der Garantie oder aus Kulanz habe Tesla zudem folgende Dinge repariert. Dabei ist anzumerken, dass diese „Probleme“ erst nach über 50.000 Meilen aufgetreten sind.
- Bei 51.000 Meilen begann sich das Armaturenbrett aus Holz abzulösen, dies wurde unter Garantie ersetzt.
- Bei 63.000 Meilen begann das Beifahrerfenster zu quietschen, wann immer es benutzt wurde, so dass die Fensterdichtung ersetzt werden musste, was ebenfalls durch die Garantie abgedeckt wurde.
- Bei 71.000 Meilen hatte das Auto einen Fehler in der linken vorderen Sicherheitsrückhaltevorrichtung, der im Rahmen der Kulanz behoben wurde.
- Bei 93.000 Meilen sah die Kopfstütze des Fahrers abgenutzt aus und wurde ebenfalls kostenlos ersetzt.
- Tesla installierte auch einen fehlenden Entlüfter oben auf der HV-Batterie und ersetzte die Isolatorstifte des Ladeanschlusses durch aktualisierte Teile im Rahmen der Garantieleistung.
Ebenfalls war der Batterieverschleiß war beim Model 3 über 100.000 Meilen minimal. „Die Batterieverschlechterung scheint minimal zu sein, da ich derzeit 305 Meilen (490 km) bei 100% erreiche, aber sie schwankt von Zeit zu Zeit.“ Dies entspricht einem ungefähr 5%iger Abbau über 2 Jahre und 100.000 Meilen. Dabei ist zu bedenken, dass diese Anzahl von Ladezyklen normalerweise im Durchschnitt über fünf bis sechs Jahre erreicht werden.
Quelle: electrek.co – Tesla Model 3 with 100,000 miles shows extreme low cost and minimal battery degradation