Eine Photovoltaikanlage sorgt nicht nur für eine klimafreundliche und günstige Stromversorgung in den eigenen vier Wänden. Mit der überschüssigen Energie lässt sich auch das Elektroauto bequem vor der Haustür aufladen. Die ganzheitliche Verwendung des grünen Stroms für Haushalt und Mobilität macht rundum unabhängig und schützt das Klima gleich doppelt. Wie weit verschiedene Pkw-Modelle mit dem Überschuss-Strom einer PV-Anlage kommen, hat das Greentech Start-up Zolar exemplarisch kalkuliert.
Die Berechnung von Zolar basiert auf vier verschieden PV-Anlagengrößen und dem anzunehmenden Überschuss-Strom. Wie viel Reichweite damit möglich ist, hat das Start-up für drei beliebte Elektroauto-Modelle ermittelt: einen Kleinwagen (e-Golf), ein Familienmodell (Hyundai Ioniq) und eine sportliche Oberklasse-Limousine (Tesla Model S). Das Ergebnis: Bei der von Zolar am häufigsten installierten Anlage mit 9,9 Kilowatt Peak (kWp) sind mit der überschüssigen Energie 91 bis 150 Kilometer Reichweite am Tag möglich. Also mindestens doppelt so weit wie die durchschnittliche Tagesfahrleistung eines in Deutschland zugelassenen Pkw, die bei gut 40 Kilometern liegt. Oder anders ausgedrückt: Allein mit dem verbliebenen Solarstrom aus der eigenen PV-Anlage käme man von Hamburg nach Bremen oder knapp zweimal von Berlin nach Potsdam und zurück.
Solarstrom zu Hause tanken: Unabhängig und nachhaltig unterwegs
Öffentliche Ladesäulen für Elektroautos werden zwar meist mit Ökostrom betrieben. Deutlich nachhaltiger ist es jedoch, selbst erzeugte erneuerbare Energie zu tanken, wie etwa aus Photovoltaik. Das macht unabhängiger vom öffentlichen Ladenetz, schont den Geldbeutel und schützt das Klima. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Steckdosen ist eine private Ladestation am Autostellplatz auf Dauerladung ausgelegt. So kann das E-Auto schneller und sicherer geladen werden. Private Ladestationen gibt es mit bis zu 22 Kilowatt Ladeleistung.
Für die Kalkulation wählte Zolar vier unterschiedlich große PV-Anlagen und deren Menge an Überschuss-Strom aus. Das heißt, die Energiemenge, die theoretisch an einem durchschnittlichen Tag nach Abzug des Solarstrom-Eigenverbrauchs für den Haushalt in das Auto geladen werden kann. Zeitpunkt der Beladung ist tagsüber, Ladeverluste – etwa durch schnelles Laden oder hohe Temperaturen – wurden ausgeklammert.
- Kleine Anlage: 4,1 kWp
- Mittlere Anlage: 7,1 kWp
- Große Anlage: 9,9 kWp
- Sehr große Anlage: 20 kWp
Um herauszubekommen, welche Reichweite die mit dem überschüssigen Solarstrom geladenen Autos erzielen, wählte Zolar drei Modelle aus den Segmenten Kleinwagen, Familienmodell und Oberklasseauto aus. Die Angaben zum Verbrauch und der maximalen Reichweite der E-Autos stammen vom ADAC.
- Fahrzeugtyp Kleinwagen: VW e-Golf VII / Batteriegröße: 35,8 kWh / Verbrauch: 17,3 kWh/100 km / Reichweite: 200 km
- Fahrzeugtyp Familienauto: Hyundai Ioniq / Batteriegröße: 38,3 kWh / Verbrauch: 16,3 kWh/100 km / Reichweite: 270 km
- Fahrzeugtyp sportliche Oberklasse: Tesla Model S / Batteriegröße: 90 kWh / Verbrauch: 24 kWh/100 km / Reichweite: 390 km
Ergebnis: So viele Kilometer sind machbar
Die Tabelle zeigt für die drei Modelle auf, wie viele Kilometer mit der jeweiligen Batteriegröße und entsprechend der PV-Anlagengröße erreicht werden können:
*Da die Solarenergie aus großen PV-Anlagen (20 kWp) die Akkukapazität der Fahrzeugbatterie übersteigt, können sowohl Fahrer des e-Golfs als auch Ioniq-Fahrer mit einer solchen Anlage mindestens 40 Prozent der überschüssigen Energie in einen Stromspeicher bzw. ins Netz einspeisen.
Fazit: Solarstrom vom Dach sorgt für ausreichend Reichweite im Alltag
Die ausgewählten Elektroautos können für den alltäglichen Gebrauch, wie etwa den Arbeitsweg, ausreichend mit selbst erzeugter Solarenergie geladen werden. Während eine Anlage mit einer Leistung von 7,1 kWp schon für eine Reichweite zwischen 56 und 88 Kilometern sorgt, kann mit einer Steigerung der Ladeleistung um nur 2,8 kWp auf 9,9 kWp sogar fast die doppelte Kilometeranzahl gefahren werden. Der e-Golf und der Hyundai Ioniq schaffen eine Reichweite zwischen 127 und 150 Kilometer. Ab einer PV-Anlagengröße von 20 kWp sind mit diesen beiden E-Auto-Modellen Reichweiten von über 200 Kilometern möglich. Die Kombination aus Solaranlage und Ladestation für das Elektroauto ergibt also Sinn, denn es bringt einen im Alltag klimafreundlich und unabhängig zur Arbeit oder zum Supermarkt.
Wer regelmäßig längere Strecken zurücklegen muss, kann den Akku des E-Autos weiterhin zu Hause mit einer Mischung aus selbst produzierten Solarstrom und Strom aus dem Netz – bevorzugt natürlich Ökostrom – vollladen.
Quelle: Zolar – Pressemitteilung vom 06.10.2020
Wer sich Solarzellen montiert, die Anlage natürlich bezuschussen läßt, Strom einspeist, aber VOR ALLEM in Wintermonaten / Nachts dann doch noch Strom aus dem Netz bezieht, verhält sich extrem asozial gegenüber seinen Mitmenschen – ohne wenn und aber. Ich zahle die bereits wahnwizigen 30 Ct pro kWh und werde mich an der Preistreiberei auch weiterhin nicht beteiliegen, obwohl ich ein BEV fahre und genügend Dachfläche zur Verfügung hätte.
Totaler Schmarrn, was dort geschrieben steht.
A) 90 Prozent arbeiten tagsüber und brauchen da ihr Auto. Also nichts mit zu Hause laden.
B) Die Energie einer PV Anlage produziert schwankt ja extrem mit dem Sonnenschein. Meine 9,9 KwPeak Anlage pendelt an Tagen mit wechselnder Bewölkung zwischen 2 und 10 KW.
Das Auto wird aber je nach Anschluß mit 3 bis 22 KW geladen. Es wird dann also oft zusätzlicher Strom aus dem Netz gezogen.
C) Einen Speicher zu kaufen rentiert sich garantiert nicht.
D) Den angeblich überschüssige Strom kann ich nicht einspeisen sondern wird als Eigenverbrauch gerechnet.
Für diesen bekomme ich also keine Einspeisevergütung und muss dafür auch noch Steuer bezahlen. Mir erspart jede Eigenverbrauch KW nur ca. 9 Cent.
E) Im Winter produziert die PV je nach Monat nur ca. 20 – 35 Prozent. An manchen Tagen nur 5 KWh. Das reicht ja nicht mal für den normalen Verbrauch. Aber das Auto wird genauso, oder sogar mehr gefahren. Und auch der Verbrauch ist größer.
Es sind also alles idealisierte Traumrechnungen die da von einigen aufgestellt werden.
Teilweise weil diese Leute keine Ahnung haben.
Teilweise weil sie einfach nur einer Ideologie verfallen sind und alles andere ausblenden.
Und last but Not least häufig auch weil kommerzielle Interessen dahinter stehen.
(PV Anlagen Firmen etc.)
Artur
Hallo Sven bei SENEC gibt es eine Cloud.
Also wenn ich immer das gelaber höre es lohmt nicht sein Auto aufladen über das Jahr gesehen zuhause mit Solar, könnt ihr eure Verbrenner zuhaus Tanken für einen Bruchteil der Kosten nein und es gubt auch noch das Wochenende das kann das Auto zuhause Laden.
In Schlecht reden sind die Deutschen gut, und wer statt Batteriespeicher Cloud Speicher nutz hat auch Energie für die dunklere Zeit über
Ich finde so eine grobe Übersichtsrechnung garnicht Mal so schlecht. Man kann sowas nicht allgemein formulieren und dann erwarten das es auf jedes individuelle Einsatzscenario passt. In meinen Fall, wo ein Kona Elektro als Zweitwagen (Kinder herumfahren, Einkaufen etc.) genutzt wird und eine 5kw Solaranlage vorhanden ist, passt das schon ganz gut. Im Sommer wäre es super wenn bidirektionales Laden möglich wäre. Dann könnte ich den überschüssigen Strom im Autoakku Puffern und zb. Nachts wieder entnehmen. Aber das kommt bestimmt auch noch irgendwann
Wie lässt sich eigentlich dem Auto-Akku befehlen, dass er nur bei Sonnenschein laden soll? Oder müsste man morgens den Wetterbericht checken und bei Sonnenschein das Auto an die Wallbox anstecken und am Abend rechtzeitig abstecken. Denn sonst holt sich der Akku sämtlichen Strom bis zur max. Kapazität aus dem Netz.
Sebastian, falls du Strom im Autoakku puffern möchtest und bei Nacht, nehmen wir mal an um eine Heizung zu bestromern , ist am andern Morgen nichts mit Elektroautofahren. Bernd, da reden Leute die das Gesagte selber so praktizieren. Wirtschaftliches Zusammenwirken von PV Anlage muss auf das Fahrerprofil des e Fahrers abgestimmt werden. Eine autom. Steuerung mit Speicher, wie du offenbar verlangst ,sind heute schon verfügbar. Sparfüchse machen dies aber billiger manuell mit etwas Köpfchen. Also muss unbedingt vermieden werden, dass tagsüber teurer Strom vom Netz in die Autobatterie fliesst. Normalerweise stehen immer mehr als ein Auto um ein Haus herum. Folglich ist auch jemand dort der Umstecken könnte.
Braucht es aber gar nicht, bei bedecktem Himmel beginnen wir mit 220 Volt und nur 10 Ampere. So reicht der Strom spielend vom Dach allein. Nein, gleichzeitig kann auch der Nachbar mit seinem E Auto hier noch anstecken und mit seiner Standart Notstrombox reichts sogar für beide ohne etwas Teures vom Netz dazu. Da auch so, nicht immer aller selbstproduzierte Strom selber verbaucht werden kann, geht davon noch viel geschenkt an den Netzbetreiber. Deshalb soll keiner Skrupel haben, auch mal in der Nacht zu laden. Dort wird der Strom folglich auch immer sauberer.
An BiggePeter, Alfred E. Neumann und die anderen Komiker: jeder, der ein e-auto erworben hat, macht KEINE Werbung mehr dafür. Warum? 1) damit die Ladesäulen frei bleiben 2) sieht man, was für Leute gerade im TV e-Fahrzeuge testen – diese Spacken will ich nicht an der Ladesäule treffen. 3) Pioniere müssen sich immer gegen Widerstände durchsetzen; solange ich gegen den Strom schwimme, bleib ich lebendig. Zum Schluß: kann man die ganze Diskussion nicht mal völlig losgelöst von subjektiven Vorurteilen führen? Für manche ist es eben „die“ Mobilität, für andere ist „Diessel“ Maßstab im Leben.
@Kasch: mit Speicher kommt man auf 80-85% Eigenverbrauch des Stroms vom Dach. Asozial ist das nicht. Jetzt noch Verbrenner fahren, nur um ein paar Euro zu sparen, wo es längst umweltfreundlichere Alternativen gibt, ist asozial. Auch sein Dach NICHT mit PV zu belegen ist nicht gerade sozial, da wir von 100 ernerbarer Stromerzeugung noch weit entfernt sind. Da sollte jeder der die Möglichkeit hat mithelfen das zu ändern.
@Bernd: es gibt längst Wallboxen mit PV-Überschusslade-elektronik. Da wird kein einziges Watt aus dem Netz fürs Auto gezogen, wenn man nicht möchte.
@Viktor und Sven: die Strom-Cloude ist nur virtuell. Da wird nichts gespeichert. Da die Teilnehmer mehr einspeisen als Sie übers Jahr verbrauchen und auch die unterschiedlichsten erneuerbaren integriert und über ganz Deutschland verteilt sind gleicht sich das wieder aus. Was fehlt wird halt als Grünstrom zugekauft.
@all: Einfamilienhäuser die über die nötigen Dachflächen verfügen haben oft auch 2 Autos wo eines dann tagsüber zu Hause geladen werden kann. Auch die älteren Mitbürger, die schon die Rente genießen, können so tagsüber laden. Auch die Technik für „Auto zu Haus“ V2H gibt es schon seit mindestens 10 Jahren und wird in Japan auch schon praktiziert. In Deutschland wird das im Moment noch erfolgreich von der Energielobby ausgebremst. Aber das wird nicht für immer so bleiben. Unser Hauskraftwerk ist dafür schon vorbereitet ;)
Ich habe eine andere Lösung gefunden. Wir fahren eine ZOE und ein Kona. Somit kann immer ein Auto über Tag zur arbeit fahren, und das
zweite Auto wird zwischen dem Einkaufen ( 1 Std pro Tag) geladen.
Richtig Huber so geht das! Besser ein gebrauchtes 2. Auto , dann ist immer einer geladen, als einen teuren Speicher kaufen.
@ Andreas 1+
wer lesen kann ist klar im Vorteil: ich fahre ein E-Auto und wer das öffentliche Stromnetz nach Belieben benutzt, treibt Strompreise und Umweltverschmutzung.
Meines Erachtens muss die eigene PV-Anlage das eigene E-Fahrzeug nicht in Echtzeit mit Solarstrom versorgen. Solarstrom der gerade nicht selbst verbraucht wird, wird in das Netz eingespeist und in der Nachbarschaft verbraucht und ersetzt dort z.B. Kohlestrom. Physikalisch sind im Jahresdurchschnitt ohne Zwischenspeicher etwa 30-50% Eigenstrom möglich. Mit Zwischenspeicher sind 80-90% erreichbar. Wer überwiegend lange Strecken fährt wird diese Anteile nicht erreichen. Von daher spielt auch das Reichweitenprofil eine Rolle. Welche Lösung wirtschaftlicher ist kann mit verschiedenen Programmen berechnet werden.