Mit dem Polestar 2 präsentierte Polestar Ende Februar 2019 sein vollelektrisches Fastback, welches mit avantgardistischem Design und überzeugenden technischen Daten aufwartet. Unser Autor Dirk Kunde hat sich den Polarstern am Autohimmel bereits ein wenig genauer für uns angesehen. Und auch E-Mobilitätsexperte Stefan Moeller konnte sich bei uns über seine Polestar 2 Erfahrungen äußern. Polestar will seine E-Autos aber nicht nur präsentieren, sondern künftig auch aufzeigen, welche Klimaauswirkungen diese verursachen.
Mitte September gibt das Unternehmen zu verstehen, dass man eine höchstmögliche Transparenz in der Automobilindustrie anstrebt. Aus diesem Grund habe man sich entschlossen, eine Zusammenfassung zu veröffentlichen, die die Klimaauswirkungen der Produktion der eigenen Elektrofahrzeuge aufzeigt. Dabei gehe die vollständige Ökobilanz von Polestar noch einen Schritt weiter und offenbart die gesamte Umweltauswirkungen des Fahrzeugs während seines gesamten Lebenszyklus. Ansehen kann man sich diese auf dieser Webseite: „Being transparent about sustainability“. Der Polestar 1 ist hierbei nicht berücksichtigt; da kein reines E-Auto. Dafür aber der Volvo XC40 von Polestar-Unterstützer Volvo, um einen Vergleich zwischen Verbrenner und Stromer abzubilden.
„Die Autohersteller waren in der Vergangenheit gegenüber ihren Konsumenten nicht transparent genug, um über die Umweltauswirkungen ihrer Produkte aufzuklären. Die Bemühungen sind nicht ausreichend. Wir müssen absolut ehrlich sein, so unangenehm es sein mag.“ – Thomas Ingenlath, CEO von Polestar
Ingenlath ist auch bewusst, dass dieser Schritt eine bedeutende Veränderung für eine Branche darstellt, die sich in den letzten Jahren vergeblich darum bemüht hat, die Verbraucher von ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen zu überzeugen. Polestar setze damit neue Standards, denen andere Autohersteller folgen sollen. Festhalten lässt sich, dass der Polestar 2 die eigene Fabrik mit einer CO2-Bilanz von 26 Tonnen verlässt. Im Vergleich zu einem Volvo XC40 mit einem Verbrennungsmotor hat der Polestar 2 in der Herstellungsphase einen größeren Fußabdruck, was hauptsächlich auf den energieintensiven Batterieproduktionsprozess zurückzuführen ist.
Unerheblich werden dann die CO2-Emissionen, wenn der Stromer beim Kunden eintrifft. Vorausgesetzt, dass dieser mit grüner Energie geladen wird. Bereits nach einer Fahrleistung von 50.000 km erzeugt das mit fossilen Brennstoffen betriebene Fahrzeug insgesamt mehr Treibhausgas-Emissionen als ein Elektrofahrzeug, so Polestar. „Die Botschaft ist klar: Elektrofahrzeuge ebnen einen Weg zur Klimaneutralität, und wir werden die Erkenntnisse aus den Berichten nutzen, um dieses Ziel zu erreichen“, so Thomas Ingenlath weiter.
Um eine Vergleichbarkeit über die gesamte Branche hinweg zu ermöglichen regt Polestar an deren eigene Methodik zur Ermittlung der CO2-Bilanz zu nutzen. Diese stellt Volvos Perfomance-Marke frei zur Verfügung und fordert auch andere Fahrzeughersteller auf, sich anzuschließen und für mehr Transparenz zu sorgen. „Fragmentierung führt nur zu Verwirrung. Die Autohersteller müssen sich zusammenschließen und transparenter werden“, sagt Fredrika Klarén, Leiterin des Bereichs Nachhaltigkeit bei Polestar. „Wir von Polestar fordern die Industrie dazu auf, den Verbrauchern zu helfen, die richtige Wahl zu treffen.“ Man darf gespannt sein wer sich Polestar anschließend wird.
Quelle: Polestar – Pressemitteilung vom 16. September 2020