Emissionsfrei, reichweitenstark und schnell betankt – so soll das Auto der Zukunft aussehen. Zumindest wenn es nach Roland Gumpert geht wird dieses Fahrzeug auf die Wasserstoff-Brennstoffzelle und nicht auf Lithium-Ionen-Akkus setzen. Bereits Anfang März 2020 hat Gumpert Aiways unter der Führung von CEO, Ingenieur und Chefentwickler Roland Gumpert das erste Serienmodell seiner Methanol-Brennstoffzellen-Sportlimousine Nathalie vorgestellt. Gumpert sieht sein E-Fahrzeug als ein Zeichen der Zeitwende in der E-Mobilität, räumt aber nun ein, dass man Unterstützung auf dem Weg zur Massenproduktion benötige. Denn er fühle sich von Politik und Wirtschaft allein gelassen.
“Unser Supersportwagen ist das weltweit erste Serienfahrzeug mit Methanol-Brennstoffzelle. Es ist unabhängig von Ladesäulen oder speziellen Wasserstofftankstellen und hat eine Reichweite von 820 km.” – Roland Gumpert, CEO von Roland Gumpert
Gumpert gibt an, dass die Energiekapazität des Gesamtsystems bestehend aus Methanol Power Cell mit 65 Liter Tank und Pufferbatterie 190 kWh beträgt. Aufgetankt ist das Fahrzeug wie herkömmliche PKW in drei Minuten mit einfachster Infrastruktur. Von 0 auf 100 km/h geht es in gerade einmal 2,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt dank zweier synchronisierter 2-Gang-Getriebe bei 300 km/h. Eben kein “Lieschen-Müller-Auto”, wie er Elektroauto-News.net bereits im Exklusiv-Interview zu verstehen gab.
Warum Roland Gumpert auf eine Methanol-Brennstoffzelle, statt einer klassischen Wasserstoffbrennstoffzelle setzt, erklärt er so: “Unsere Technologie bietet hohe Reichweiten mit kurzen Tankzeiten, eine einfache Infrastruktur, ist durch den Einsatz von grünem Methanol CO2-neutral und völlig ungefährlich. Mit der Methanol-Brennstoffzelle haben wir es geschafft, ein ungefährliches und sicheres Energiekonzept aus Wasserstoff zu entwickeln. Wir erzeugen Elektrizität ohne Risiken und umweltneutral – und sogar gefahrenloser als jedes Benzin getriebene Auto.” Gegen flüssigen Wasserstoff habe man sich entschieden, da dieser durch den hohen Druck bis zu 800 Bar nicht ungefährlich sei und daher für ihn aus Umweltgründen in Bezug auf Herstellung und Handhabung nicht in Frage gekommen.
Gumpert sieht den Einsatz der Technologie nicht nur im eigenen Luxus-Stromer zum Einsatz kommen. Sondern kann sich deren Einsatz auch in vielen weiteren Modellen und auch in Nutzfahrzeugen vorstellen. “Unser Ziel ist, dass in Zukunft alle Fahrzeuge mit einer Methanol-Brennstoffzelle ausgerüstet werden. Mit unserem Partner Blue World Technologies in Dänemark haben wir auch bei der Fertigung der Brennstoffzellen die Möglichkeit zur Massenproduktion”, ergänzt er.
Um diese Massenproduktion zu verwirklichen brauche es aber die Unterstützung aus der Wirtschaft. “Wir fühlen uns da von Politik und Wirtschaft allein gelassen. Wir sind auf der Suche nach leistungsfähigen Partnern, mit denen wir diese neue bahnbrechende Technologie in die Breite bringen können. Auch eine Beteiligung von Bund oder Land ist für uns vorstellbar”, so Gumpert in der aktuellen Mitteilung abschließend.
Quelle: Roland Gumpert – Per Mail